DFB-Koordinatorin Doris Fitschen stellt im DFB-Campus die erste Bilanz „Strategie Frauen im Fußball FF 27“ vor.

Zwischenbilanz des DFB Frauenfußball "in den Köpfen angekommen"

Stand: 10.05.2023 17:14 Uhr

Frauenfußball boomt seit der jüngsten Europameisterschaft in England. Zumindest die öffentliche Wahrnehmung hat sich verändert, wie der DFB in einer Zwischenbilanz feststellt.

Die Reichweite der Nationalmannschaft und Bundesliga im Frauenfußball ist im Fernsehen und in den sozialen Netzwerken nach Angaben des DFB massiv gestiegen.

Plattformübergreifend liege die Steigerung bei Social Media bei 186 Prozent. Die Aufrufe wuchsen demnach von 117 Millionen von der Hinrunde 2021/22 auf 335 Millionen (Hinrunde 2022/23). Dies teilte der DFB bei der Zwischenbilanz seiner "Strategie Frauen im Fußball FF27" mit.

Größere Sichtbarkeit

"Die EM hat uns absolut in die Karten gespielt und Dynamik hineingebracht", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der Pressekonferenz in Frankfurt/Main mit Blick auf die größere Sichtbarkeit seit dem erfolgreichen Turnier 2022 in England. Die WM im Sommer in Australien und Neuseeland werde dazu beitragen, "dass wir mit unserer Strategie weiter vorankommen". Allerdings gibt es für das Turnier immer noch keine Einigung im Rechte-Poker zwischen dem Weltverband FIFA und deutschen TV-Sendern wie ARD und ZDF.

"Es bringt jetzt gar nichts, Fingerpointing zu machen. Ich glaube, alle müssen sich zusammenraufen. Wir haben eine politische Verantwortung: Dem Frauenfußball und der Gesellschaft gegenüber", sagte Neuendorf. Ein Blackout im deutschen Fernsehen während der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August wäre "ein Imageverlust für alle Beteiligten".

TV-Reichweite steigt um 59 Prozent

Auch die kumulierte TV-Reichweite des Nationalteams, der Bundesliga und des DFB-Pokals habe sich massiv gesteigert - laut DFB von 150 Millionen aus der Hinrunde 2021/22 auf 239 Millionen ein Jahr später. Dies entspricht einer Steigerung von 59 Prozent. Der Zuschauerschnitt in der Bundesliga wuchs von 806 aus der vergangenen Spielzeit auf derzeit 2.671.

"Frauenfußball ist in den Köpfen der Entscheidungsträger und -trägerinnen angekommen und auch in den Herzen der Menschen", sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich. Für das Förderprojekt, das Ex-Nationalspielerin Doris Fitschen leitet, waren im vergangenen Jahr vier Ziele ausgegeben worden: Bis 2027, wenn Deutschland gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden die WM ausrichten will, sollen die Nationalteams und Bundesliga-Klubs internationale Titel gewonnen haben.

Motto der WM-Bewerbung 2027 vorgestellt

Zudem wurde heute das Motto der WM-Bewerbung 2027 vorgestellt. "Breaking New Ground" - impliziert die englischsprachigen Anfangsbuchstaben der drei Bewerbungsländer.

"Die Bedeutung und die Chance ist uns allen bewusst", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "Deshalb gehen wir es sehr konzentriert an." Die europäische Bewerbung hat drei Kontrahenten. Brasilien, Südafrika und der US-Verband in einer gemeinsamen Bewerbung mit Mexiko haben ihr Interesse an dem Turnier hinterlegt.