Harald Reinkind (r.) und Karl Wallinius jubeln

Handball-Bundesliga Kiel mit Sieg vor EM-Pause, Blamage der Rhein-Neckar Löwen

Stand: 20.12.2023 22:18 Uhr

In der Handball-Bundesliga hat der THW Kiel einen ungefährdeten Sieg im Nordduell mit Hannover-Burgdorf eingefahren. Der Rekordmeister schlug den TSV sicher mit 34:20 (14:8).

Beste Werfer der Kieler am Mittwoch (20.12.2023) waren Karl Wallinius und Elias Ellefsen a Skipagotu (beide sechs Treffer). Für Hannover erzielte Uladzislau Kulesh fünf Tore. Hannover hielt dank einer guten Leistung des Ex-Kielers Dario Quenstedt im Tor zunächst mit. Über 8:6 (16. Minute) zog der THW dann aber auf 12:7 (25.) davon. Den letzten Treffer vor der Pause erzielte der Schwede Wallinius mit einem direkt verwandelten Freiwurf.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Kieler das spielbestimmende Team. Ellefsen a Skipagotu sorgte beim 20:10 (39.) für die erste Zehn-Tore-Führung der Partie. Damit war der Weg zur Revanche für die 33:36-Niederlage aus dem Hinspiel in Hannover geebnet. Großen Anteil hatte THW-Schlussmann Tomas Mrkva mit 13 Paraden.

THW verlängert mit Bellahcene und Dahmke

Vor dem Spiel am Mittwoch hatten die Kieler die Vertragsverlängerungen mit Torhüter Samir Bellahcene und Linksaußen Rune Dahmke bekannt gegeben. Der Franzose Bellahcene bleibt bis zum 30. Juni 2025 beim THW, der in der Tabelle Rang vier belegt, das Kieler Eigengewächs Dahmke unterschrieb bis zum 30. Juni 2026.

Eisenachs Zehnder besiegelt Löwen-Blamage

Indes kriselt es weiter bei den Rhein-Neckar Löwen. Die Mannheimer blamierten sich zu Hause gegen den Aufsteiger ThSV Eisenach und verloren mit 26:27 (13:13). Für den ThSV unter Trainer Misha Kaufmann war es der erste Auswärtssieg der Saison. Eisenach verbleibt aber auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Die Entscheidung zugunsten des Aufsteigers fiel Sekunden vor Schluss. Da die Löwen einen Wurf auf ihr Tor verhinderten, entschieden die Unparteiischen nach Betrachten der Videobilder auf Siebenmeter für Eisenach. Der Schweizer Manuel Zehnder, der in den letzten zehn Minuten alle Eisenacher Tore erzielte, sorgte mit seinem 14. Treffer für den Sieg. Schon das Hinspiel hatte der ThSV 29:26 gegen die Löwen gewonnen.

Melsungen bezwingt Gummersbach knapp

Die MT Melsungen besiegte den VfL Gummersbach 26:25 (13:14). Kurios: Ihren letzten Treffer erzielten die Nordhessen mehr als sechs Minuten vor dem Abpfiff. Der VfL zog daraus aber kein Kapital mehr.

Außerdem setzte sich die HSG Wetzlar mit 30:27 (15:15) gegen den SC DHfK Leipzig durch, FA Göppingen gewann sein Heimspiel gegen den Bergischen HC mit 31:28 (17:11).

Hamburg kann Magdeburg nur kurz Stirn bieten

Der Spitzenreiter und Champions-League-Sieger SC Magdeburg feierte bereits am Dienstagabend einen klaren Auswärtssieg. Der HSV Hamburg konnte den Magdeburgern nur zehn Minuten etwas Paroli bieten, dann brachen alle Dämme.

Der SCM spielte sich bis zur Halbzeit in einen Rausch und führte bereits mit 27:9. Nach der Pause ließen es die Magdeburger dann etwas ruhiger angehen. So konnte Hamburg das Ergebnis (43:28) ein wenig freundlicher gestalten. Bester Werfer der Gäste war Omar Ingi Magnusson mit elf Toren.

Füchse Berlin haben mit Stuttgart Mühe

Die Berliner Füchse gewannen derweil vor 7.811 Fans in der Max-Schmeling-Halle gegen den TVB Stuttgart mit 32:27 (16:15) und blieben damit - ebenfalls mit nun 30:4 Punkten - an Magdeburg dran. Freitag folgt noch das Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig (20 Uhr). Beste Berliner Werfer waren der überragende Lasse Andersson mit 14 und Jerry Tollbring mit fünf Toren.

Die Gastgeber gingen schnell 2:1 in Führung, hatten aber trotzdem einige Probleme in der Defensive. Im Tor begann zunächst Viktor Kireev, der aber kaum einen Ball zu fassen bekam. Als sich dann auch im Angriff die Fehler häuften, konnten die sehr aggressiv agierenden Gäste das nutzen. Bis auf drei Tore konnten sie sich absetzen (7:4). Hans Lindberg vergab sogar gleich zwei Siebenmeter.

Berlins Nils Lichtlein im Zweikampf mit Stuttgarts Adam Loenn

Füchse steigern sich im zweiten Durchgang

Berlin kam erst Mitte der ersten Hälfte besser in Schwung. Mittlerweile stand wieder Stammkeeper Dejan Milosavljev im Tor und half mit, dass die Füchse in der 28. Minute wieder in Führung gehen konnten (15:14). Verlassen konnten sie sich vor allem auf Andersson, der alle seine neun Würfe in der ersten Halbzeit verwandelte.

Die Berliner kamen dann aber verbessert aus der Kabine, konnten die Führung mit einem 4:1-Lauf weiter ausbauen (20:16). Die Stuttgarter kämpften zwar bis zum Ende, aber die Füchse brachten die Führung routiniert ins Ziel.

Flensburg bleibt an Spitzenduo dran

Hinter dem Spitzenduo hält die SG-Flensburg-Handewitt den Druck hoch, die Norddeutschen besiegten den TBV Lemgo mit 34:29 (17:13) und liegen als Dritter weiter vier Punkte hinter der Spitze.

Im Kellerduell trennten sich der HC Erlangen und der Tabellenletzte HBW Balingen–-Weilstetten mit 22:22 (10:11).