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Handball-Bundesliga Magdeburg und die Füchse lassen Punkte liegen

Stand: 10.12.2023 20:02 Uhr

Nach 20 Pflichtspielerfolgen am Stück ist die Serie des SC Magdeburg gerissen. Weil aber am Sonntagabend (10.12.2023) die Berliner Füchse patzten, bleibt Magdeburg Tabellenführer der Handball-Bundesliga.

Das Team von Trainer Bennet Wiegert kam bei der MT Melsungen nicht über ein 29:29 (14:17) hinaus. Für Magdeburg war es dennoch die 22. Partie nacheinander ohne Niederlage, zuletzt verloren hatte der SCM Ende September in der Champions League beim FC Barcelona.

Melsungen lag mit fünf Toren vorn

Melsungen verlangte dem Spitzenreiter alles ab, gleich mehrfach musste der Champions-League-Sieger einem Rückstand hinterherrennen, in der ersten Halbzeit betrug dieser bis zu fünf Tore (15:10).

Bester Werfer aufseiten der Gäste war der Isländer Omar Ingi Magnusson mit neun Treffern, für Melsungen war der Kroate Ivan Martinovic sogar zehnmal erfolgreich.

Göppingen überrascht bei den Füchsen

Die Magdeburger Vorlage zur Übernahme der Tabellenführung verpassten die Füchse Berlin aber am Abend. Die Berliner kamen im Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen überraschend nicht über ein 29:29 (14:15) hinaus.

Beste Berliner Werfer vor 7.918 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle waren Mathias Gidsel mit neun und Lasse Andersson mit sieben Toren. Die Gastgeber starteten zunächst schwach in die Partie, lagen schnell 1:4 zurück.

Lindberg knackt die 3.000er-Marke

Grund zur Freude hatte eigentlich nur Rechtsaußen Hans Lindberg. Der dänische Rekordtorschütze erzielte nach .sechseinhalb Minuten seinen 3.000. Ligatreffer. Noch nie war dies einem Spieler in der Bundesliga gelungen. Doch nach acht Minuten sah Kapitän Mijajlo Marsenic nach einem Foul die Rote Karte. Trotzdem kamen die Füchse nun besser ins Spiel. Nach 19 Minuten gingen sie sogar erstmalig in Führung (11:10). Doch die Hauptstädter leisteten sich weiterhin zu viele Ballverluste und Fehlwürfe. So gerieten sie bis zur Pause wieder in Rückstand.

Nach dem Seitenwechsel steigerten sich die Gastgeber in der Defensive. In der 37. Minute gingen sie erstmalig mit zwei Toren in Führung (18:16). Die Berliner hatten allerdings Pech mit einigen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Ungunsten. Selbst eine Drei-Tore-Führung in der Schlussphase verspielten sie und sechs Sekunden vor Ende gelang den Gästen noch der Ausgleich.

Kiel weiter auf Aufholjagd

Zuvor hatte Rekordmeister THW Kiel hat seine Aufholjagd fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha feierte durch ein 31:27 (18:14) beim HC Erlangen den bereits fünften Ligasieg in Folge und liegt weiter auf dem fünften Tabellenplatz.

Die Kieler Spieler um Hendrik Pekeler (l.) verteidigen ihr Tor während der Bundesligapartie beim HC Erlangen.

Hendrik Pekeler und Domagoj Duvnjak vom THW Kiel verteidigen einen Angriff des HC Erlangen.

Vor 7.096 Zuschauern machten die Gastgeber den Kielern das Leben lange schwer, erst das Tor von Ex-Nationalspieler Steffen Weinhold zum 30:27 (59.) sorgte für die Vorentscheidung. Der Linkshänder zählte mit fünf Treffern neben Nikola Bilyk und Eric Johansson zugleich zu den besten Werfern der Norddeutschen. Bei Erlangen überzeugte Veit Mävers (6 Tore). 

Rhein-Neckar Löwen verspielen Sieben-Tore-Vorsprung

Die Rhein-Neckar Löwen ließen im Kampf um das internationale Geschäft hingegen wertvolle Zähler liegen. Beim TBV Lemgo Lippe verspielte der DHB-Pokalsieger einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Vorsprung und kam nicht über ein 34:34 (18:13) hinaus.

Flensburgs Heimserie hält

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt dem Spitzenduo auf den Fersen. Der Tabellendritte gewann am Freitag sein Heimspiel vor 6.101 Zuschauern gegen die HSG Wetzlar mit 33:26 (15:12).

Jubel in Flensburg

Medizinischer Notfall im Publikum

Wetzlar hatte die Partie in der ersten Halbzeit zunächst offen gehalten. Mit drei Toren in Serie setzte sich die SG dann aber beim 14:11 (29. Minute) erstmals etwas deutlicher ab. Der Flensburger Coach Nicolej Krickau war dennoch unzufrieden mit dem Spiel seines Teams. In einer Auszeit forderte der Däne lautstark "mehr Tempo".

Nach einer etwa fünfminütigen Unterbrechung wegen eines medizinischen Notfalls im Publikum schaffte Wetzlar beim 22:23 (49.) den Anschluss. Zu mehr reichte es aber nicht, weil sich die SG und vor allem Schlussmann Benjamin Buric noch einmal enorm steigerten. So stand am Ende der neunte Sieg der Norddeutschen im neunten Liga-Heimspiel der Saison.

Gegen die Gäste aus Mittelhessen war es sogar schon der 26. Erfolg im 26. Aufeinandertreffen in der heimischen Arena. Beste Werfer waren mit je sechs Treffern Jim Gottfridsson und Emil Jakobsen für Flensburg sowie Emil Mellegard für Wetzlar.

HSV Hamburg verliert in Gummersbach

Der HSV Hamburg muss sich nach einer Niederlage beim VfL Gummersbach immer weiter Richtung Tabellenkeller orientieren. Die Norddeutschen verloren am Donnerstag mit 23:24 (13:12) und kassierten im 16. Saisonspiel bereits die zehnte Niederlage. Von den vergangenen neun Partien verlor Hamburg (12:20 Punkte) sieben. Auch neun Treffer von Top-Werfer Casper Mortensen verhalfen den Gästen nicht zu etwas Zählbarem.

Giorgi Tskhovrebadze vom VfL Gummersbach gegen zwei Spieler des HSV Hamburg

Giorgi Tskhovrebadze vom VfL Gummersbach gegen zwei Spieler des HSV Hamburg

Vor 4.132 Zuschauern vergab Hamburg in der Schlussminute wegen eines technischen Fehlers die Möglichkeit zum Ausgleich. Gummersbach um Nationalspieler Julian Köster musste nach einer ausgeglichenen Partie nur noch die Uhr herunterlaufen lassen. 

Der VfL (16:16) feierte zum Auftakt des 16. Spieltags den siebten Saisonsieg. "Es ist ein Tick glücklich, wie der Sieg zustande gekommen ist. Aber das interessiert morgen keinen mehr", sagte Gummersbachs Schlussmann Daniel Rebmann bei "Dyn".