Portugal - Deutschland Wenig Disziplin bei der Maskenpflicht im Münchner Stadion

Stand: 19.06.2021 20:56 Uhr

Das Tragen von FFP2-Masken ist bei den EURO-Spielen in München eigentlich vorgeschrieben. Rigoros eingehalten wird diese Vorschrift bisher nicht, auch nicht beim Spiel Portugal-Deutschland. Bayerns Gesundheitsminister übt Kritik.

Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Fans auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans beim zweiten EURO-Spiel in der Arena die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt.

Wie schon beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich verfolgten Tausende Zuschauer die Partie gegen Portugal am Samstag (19.06.2021) ohne Maske, wie auf Fernsehbildern erkennbar war.

Minister und Behörde kritisieren Verhalten und Organisation

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fand kritische Worte. "Ich finde es fahrlässig, dass sich schon wieder viele Fans im Fußballstadion nicht an die Spielregeln gehalten haben", sagte der CSU-Politiker am Samstagabend laut Mitteilung. "Der DFB ist nun endgültig aufgefordert, plausibel darzulegen, wie er beim nächsten Spiel am Mittwoch die Masken-Regeln um- und durchzusetzen will."

Beatrix Zurek, Leiterin des Gesundheitsreferats der Stadt München, sagt zwar, dass sich die Hygienekonzepte insgesamt bewährt hätten. Die nicht eingehaltene Maskenpflicht sieht sie allerdings kritisch. "Im Zweifel müsste man die Person aus dem Stadion führen", erklärte sie im Podcast "Players" des Deutschlandfunks.

Ob es zu dieser ultimativen Maßnahme in München gekommen ist, wurde zunächst nicht bekannt. Die Polizei hatte schon beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, "dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug".

Das Tragen einer FFP2-Maske ist das ganze Spiel über vorgeschrieben

Wegen der Corona-Pandemie müssen Besucher während der ganzen Zeit im Münchner Stadion eine FFP2-Maske tragen. Die Polizei hatte beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, "dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug". Deshalb hatte auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gebeten, dies stärker zu kontrollieren.

Unterschiedliche Vorgaben an den EURO-Spielorten

Die Stadien der EURO 2020 liegen in elf verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Rechtslagen. Während in München nur rund 14.000 Fans ins Stadion dürfen, sind es in Ungarn mehr als 60.000. Die englische Version der UEFA-Webseite liefert den behördlichen Vorgaben entsprechend unterschiedliche Ansagen zu den Spielorten, was das Tragen von Masken angeht.

In München werden FFP2-Masken verlangt, die während des ganzen Spiels Nase und Mund bedecken müssen. Auch in London, Rom, Sankt Petersburg, Baku, Sevilla Glasgow und Bukarest muss die ganze Zeit eine Maske getragen werden. In Kopenhagen und Amsterdam kann die Maske am Sitzplatz abgenommen werden. Bei Budapest ist die Formulierung am wenigsten eindringlich: "Bitte tragen Sie eine Gesichtsmaske." Dort gilt die Maske nur als Empfehlung.