Das Team von Bayer Leverkusen um Jeremie Frimpong (vorne) jubelt über den Einzug in das Europa-League-Halbfinale.

Nach Blitztor von Diaby Abgezocktes Leverkusen fertigt Saint-Gilloise ab

Stand: 21.04.2023 09:30 Uhr

Bayer Leverkusen steht im Halbfinale der Europa League. Im Viertelfinal-Rückspiel bei Union Saint-Gilloise bot der Bundesligist eine überzeugende Vorstellung und setzte sich nach dem 1:1 im Hinspiel mit 4:1 (2:0) durch.

Moussa Diaby (2.), Mitchel Bakker (37.), Jeremie Frimpong (60.) und Adam Hlozek (79.) erzielten am Donnerstagabend in Anderlecht die Tore für den Bundesligisten, der als letztes deutsches Team noch im Europapokal vertreten ist.

Für die Gastgeber hatte Casper Terho (65.) zwischenzeitlich verkürzt. Saint-Gilloise, aktuell Zweiter der belgischen Liga, hatte im Achtelfinale Union Berlin aus dem Wettbewerb gekegelt.

Ausgelassene Stimmung bei Leverkusen

Entsprechend ausgelassen war die Stimmung bei Bayer, die im Hinspiel dank des Tores von Florian Wirtz ein 1:1 erreicht hatten: Kapitän Lukas Hradecky hatte nach dem Sieg eine feierliche Busrückfahrt versprochen: "Ich kenne unseren Busfahrer, der hat mit Sicherheit etwas besorgt. Ich glaube, fünf Bier sind erlaubt."

Nach dem Abpfiff feierten die Bayer-Profis das erste europäische Halbfinale seit 21 Jahren ausgelassen mit ihren Fans. "Die Partylaune ist groß. Wir sind sehr stolz. Wir freuen uns extrem und werden das auch heute Abend noch feiern", sagte der erneut starke Innenverteidiger Jonathan Tah: "Ich selbst trinke nicht so gerne Alkohol, aber der Lukas darf gerne ein, zwei Bier für mich mittrinken."

Bayer Leverkusen nun gegen AS Rom

Im Europa-League-Halbfinale trifft Leverkusen auf die AS Rom, die Römer setzten sich gegen Feyenoord Rotterdam durch. Das Hinspiel findet am 11. Mai in Rom statt, das Rückspiel in Leverkusen am 18. Mai.

Nach dem Viertelfinal-Triumph hob Leverkusens Trainer Xabi Alonso die "Seriosität" seiner Mannschaft hervor. "Wir haben kaum Fehler gemacht. Wir haben die kleinen Details gut kontrolliert. Das kann ein Schlüssel sein", so Alonso.

Bakker erhöht für Leverkusen

Leverkusen war im Viertelfinal-Rückspiel mit einem Blitztor von Diaby früh in Schwung gekommen - bereits nach 69 Sekunden landete der Ball auf Druck von Hlozek und Wirtz unglücklichen Klärungsversuch von Senne Lynen beim durchgestarteten Diaby (2.), der an Saint-Gilloise-Keeper Anthony Moris links vorbeizog und aus spitzem Winkel einschob.

Leverkusen verteidigte diszipliniert und nahm den Belgiern das Tempo im Angriff. Auf der Gegenseite gelang es Bayer immer wieder, mit schnellen Vorstößen torgefährlich zu werden. Nach einem Doppelpass mit Wirtz am Mittelkreis trieb Diaby den Ball nach vorne und passte rechts raus zu Hlozek. Der Tscheche schlug eine butterweiche Flanke auf Bakker (37.), der per Direktabnahme auf 2:0 erhöhte.

Leverkusens Mitchel Bakker (m.) jubelt mit Moussa Diaby, Florian Wirtz und Jeremie Frimpong.

Leverkusens Mitchel Bakker (M.) bejubelt mit seinen Teamkollegen das 2:0

Saint-Gilloise macht nach der Pause mehr Druck

Saint-Gilloise startete druckvoll in die zweite Halbzeit, es mangelte den Belgiern aber an Präzision. In der 60. Minute lief Bakker in vollem Tempo Union-Torwart Moris an, der unter Druck einen Fehlpass in die Füße von Leverkusens Frimpong (60.) spielte. Dieser erzielte aus halbrechter Position ohne Mühe das 3:0 für Bayer.

Doch die Hausherren gaben nicht auf und antworteten kurz darauf. Nach einer Flanke von Loic Lapoussin von links in den Rückraum nahm Terho (65.) den Ball an und setzte ihn rechts ins Tor. Die Belgier machten weiter Druck, doch Leverkusen sorgte für die Entscheidung. Der sehr starke Bakker bediente im Strafraum Diaby, der noch an Moris scheiterte - den Nachschuss versenkte Hlozek (79.) aber im Tor.

Sport-Geschäftsführer Rolfes: "Das ein oder andere Bier geht schon"

Am Wochenende steht schon das nächste wichtige Spiel für die Werkself an, mit Leipzig kommt ein direkter Konkurrent im Kampf um die internationalen Plätze nach Leverkusen (17.30 Uhr). "Das ein oder andere Bier geht schon, aber das Fußballerleben ist auch hart, Sonntag geht es schon weiter. Nicht zu viel", mahnte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes.

Trainer Xabi Alonso sei da jedoch "ganz entspannt", versicherte Hradecky: "Der war ja auch mal Spieler. Jeder muss am Ende selbst wissen, wie viel er trinken kann."