Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf 0:0 Trotz 75 Minuten in Überzahl - Düsseldorf patzt in Hannover

Fortuna Düsseldorf bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga unter Trainer Daniel Thioune ungeschlagen - bei Hannover 96 hätte aber mehr als ein Remis herausspringen müssen. 75 Minuten spielten die Gäste mit einem Mann mehr.

Das 0:0 am 30. Spieltag erkämpften sich die Hausherren mit großem Einsatz, dabei schien nach einer Viertelstunde die Entscheidung eigentlich schon gefallen. Bei einem hohen Ball in die Spitze schaute 96-Abwehrspieler Niklas Hult in die Sonne und verlor die Orientierung. Als letzter Mann grätschte er an der Kugel vorbei und stattdessen in die Beine von Rouwen Hennings - Schiedsrichter Tobias Stieler blieb keine andere Wahl, als Rot wegen Notbremse zu zeigen.

"Die Mannschaft hat brutal viel investiert. Den Punkt nehmen wir gerne mit", sagte Hannovers Trainer Christoph Dabrowski: "Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment für ihren Einsatz machen."

Mehr Rhein Fire als Fortuna

Nach dem Platzverweis wurden die Probleme der Düsseldorfer schnell deutlich, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Phasenweise sah es eher so aus, als wäre in Hannover nicht die Fortuna, sondern die Football-Kollegen von Rhein Fire zu Gast: Gleich dreimal setzte Khaled Narey seine Versuche in Fieldgoal-Höhe an, auch seine Kollegen zielten immer wieder über das Tor der Gastgeber.

Dazu kam eine gewisse Trägheit. Aus zur Pause 65 Prozent Ballbesitz machten die Schützlinge von Thioune auch deshalb viel zu wenig, weil sie sich zu langsam bewegten, die Außen nicht genügend nutzten und es den 96ern so ziemlich einfach machten, Angriff um Angriff zu entschärfen.

Ganz zähe zweite Hälfte

Auch in der zweiten Hälfte wurde es nicht wesentlich anspruchsvoller. Bis auf einen Freistoß von Sebastian Kerk, der in der 69. Minute knapp über das Tor von Florian Kastenmeier flog, kam von den 96ern offensiv kaum etwas - was man ihnen mit neun Feldspielern auch nicht vorwerfen konnte. Die Defensive hingegen stand weiterhin ausgezeichnet, und die Fortuna fand einfach keine Lösungen, um das Geschehen auf ihre Seite zu ziehen.

Hennings versuchte zwar, sich ins Mittelfeld zurückfallen zu lassen, um eine Art Spielmacher zu geben. Doch dadurch fehlte er vorne, und von seinen Mitspielern kam in puncto Torgefahr so gut wie gar nichts. Immerhin: Auch im achten Spiel unter Thioune bleiben die Düsseldorfer ungeschlagen und dürften mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Auch für Hannover sollte es in der kommenden Saison zweitklassig weitergehen.

Hannover in Paderborn, Düsseldorf gegen Dresden

Hannover spielt am kommenden Spieltag in Paderborn (Sonntag, 13.30 Uhr), Düsseldorf gegen Dynamo Dresden (Freitag, 18.30 Uhr).