VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach 1:3 Embolo trifft per Fallrückzieher - Gladbach gewinnt in Wolfsburg

Stand: 02.10.2021 17:23 Uhr

Nach dem Blitzstart in die neue Bundesliga-Saison ist der VfL Wolfsburg etwas vom Weg abgekommen. Beim 1:3 (1:2) gegen Borussia Mönchengladbach in einem Spiel mit einer Masse von ganz engen Schiedsrichter-Entscheidungen wurde dem VfL letztlich eine völlig verschlafene Anfangsphase zum Verhängnis.

Ganze sieben Minuten waren am Samstag (02.10.2021) gespielt, als Koen Casteels bereits zum zweiten Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste - von diesem Doppelschlag innerhalb von nur 100 Sekunden erholten sich die Gastgeber vor 12.845 Zuschauern nicht mehr. Nach den vier Siegen zum Auftakt ist die Mannschaft von Mark van Bommel damit erstmal aus den Champions-League-Plätzen herausgerutscht.

Embolo trifft per Fallrückzieher

Das Duell begann spektakulär. Denis Zakaria probierte in der 5. Minute nach einem Freistoß von links eine Volleyabnahme von der Strafraumgrenze. Der Aufsetzer landete bei Breel Embolo, der mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher zum 1:0 für die Gäste vollstreckte. Wout Weghorst stand zwar in der Nähe des Stürmers, aber nicht so eng, dass Schiedsrichter Frank Willenborg auf gefährliches Spiel hätte entscheiden müssen.

Embolo, der seinen Sturmkollegen Alassane Plea auf die Ersatzbank verdrängt hatte, blieb auch danach im Blickpunkt. Nach seinem Steilpass ging Jonas Hofmann allein auf den herausstürmenden Casteels zu, spitzelte den Ball lässig an ihm vorbei und schob ins leere Gehäuse ein - es war nach längerer Überprüfung minimal kein Abseits.

Zum dritten Mal durchatmen für Gladbach

In der 19. Minute durften die Borussen nach den beiden zunächst umstrittenen, aber jeweils zu Recht gegebenen Treffern zum dritten Mal tief durchatmen. Abwehrmann Jordan Beyer bekam bei einer Abwehrbewegung im eigenen Strafraum den Ball an den Unterarm, Schiedsrichter Frank Willenborg wertete die Aktion aber als natürliche Handbewegung.

Damit war das Glück dann zunächst einmal aufgebraucht. Fünf Minuten später landete ein Distanzschuss von Ridle Baku nach einer Runde Strafraum-Flipper bei Luca Waldschmidt, der Sommer aus kurzer Distanz keine Chance ließ und den 1:2-Anschluss herstellte.

Elfmeter nach Mbabu-Foul verweigert

Und es blieb ein Spiel der hauchdünnen Entscheidungen. Nach einer halben Stunde räumte Wolfsburgs Kevin Mbabu im Strafraum Breel Embolo mit einer Grätsche von hinten ab, traf nach der Berührung des Gegenspielers dann auch noch minimal den Ball. Den Elfmeter hätte es trotzdem geben müssen, doch Videoassistent Sascha Stegemann hielt den Fehler offenbar für nicht eindeutig genug.

Wolfsburgs Sportdirektor Marcel Schäfer ärgerte sich zur Pause: "Wir waren in der Anfangsphase der Partie komplett im Tiefschlaf, haben alles vermissen lassen. Da muss man einfach von Beginn an an die Grenzen gehen, das haben wir nicht getan."

Sommer rettet, Stindl vergibt

Van Bommel dürfte eine ähnliche Analyse getroffen und das Ergebnis seinen Spielern auch sehr deutlich mitgeteilt haben - jedenfalls kamen die "Wölfe" mit viel mehr Konsequenz in den Zweikämpfen und Zug zum Tor aus der Kabine. Die Gladbacher schafften zunächst kaum noch Entlastung und konnten sich bei Yann Sommer bedanken, dass er bei einer Großchance von Dodi Lukébakio in der 55. Minute die Führung festhielt.

Nach gut einer Stunde befreiten sich die Gäste aber so langsam wieder und hatten durch ihren Kapitän die Vorentscheidung auf dem Fuß. Embolo war zuvor mal wieder zu schnell für seine Gegenspieler gewesen, hatte gegen Maxence Lacroix eine Viertelstunde vor dem Ende einen Elfmeter und Gelb-Rot für Lacroix herausgeholt. Lars Stindl vergab den Strafstoß aber bereits zum zweiten Mal in dieser Saison kläglich - Casteels hielt den Ball sogar fest.

Rot für Roussillon zurückgenommen

Gladbach setzte aber weiter auf Konter und holte in der 82. Minute sogar noch einen weiteren Platzverweis heraus. Die Rote Karte für Jerome Roussillon nach vermeintlicher Notbremse an Hofmann wurde aber nach VAR-Hinweis wieder einkassiert, weil der VfL-Verteidiger zuvor noch minimal den Ball berührt hatte. Die Partie blieb dadurch spannend, erst in der fünften Minute der Nachspielzeit beruhigten die Gladbacher durch Joe Scallys 3:1 die Nerven von Adi Hütter.

Der Coach analysierte später: "Wir haben einen Superstart hingelegt. In dem Spiel war alles drin, was das Fußballherz begehrt, wir hätten es nur früher entscheiden müssen." Hofmann lobte vor allem Embolo: "Er hat den Körper, die Schnelligkeit, die Wucht, damit ist er sehr unangenehm für jede Verteidigung." Für Jordan Beyer war es "weltklasse, was Breel gespielt hat. Wir können froh sein, so einen Spieler da vorne drin zu haben."

Für den VfL Wolfsburg geht es am Samstag (16.10.2021) mit einem Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin weiter. Die Gladbacher bestreiten am Abend des selben Tages das Topspiel gegen den VfB Stuttgart.