Hertha BSC - Union Berlin 1:4 Klare Verhältnisse in Berlin - Union verschlimmert Herthas Krise

Stand: 11.04.2022 00:01 Uhr

Der 1. FC Union hat mit einem 4:1-Sieg gegen Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga erneut seine Vormachtstellung in Berlin unter Beweis gestellt. Für die Köpenicker war es nach dem 2:0 im Hinspiel und dem Erfolg im Pokal-Achtelfinale der dritte Derbysieg in dieser Saison. Für Hertha war es gegen den Erzrivalen im Kampf um den Klassenerhalt ein herber Rückschlag.

In einer über weite Strecken einseitigen Partie am 29. Spieltag erzielten Genki Haraguchi (31.), Grischa Prömel (53.), Sheraldo Becker (74.) und Sven Michel (85.) die Tore für Union. Timo Baumgartl unterlief ein Eigentor zugusten der Herthaner (49.), die zum wiederholten Male eine enttäuschende Leistung zeigten und als 17. immer mehr in Abstiegsnöte geraten.

Magath hat ein Ass im Ärmel - das aber kein Trumpf ist

Schon weit vor dem Anpfiff hatte Hertha-Trainer Felix Magath eine Überraschung parat. Er stellte mit über Julian Eitschberger einen blutjungen Debütanten in die Startelf. "Ich kenne ihn ja auch nicht", sagte Magath bei "Sky" über den 18-Jährigen, der "nur zweimal mittrainiert", dabei aber "beeindruckt" habe. "So einen Spieler mit Energie und Vorwärtsdrang brauchen wir", so Magath.

Im Spiel war davon von seiner Mannschaft jedoch nichts zu sehen. Union beherrschte das Berliner Derby nach Belieben und Hertha konnte sich einzig bei Torhüter Marcel Lotka bedanken, dass es nicht schon früh im Spiel deutlich wurde - auch weil Eitschberger auf der Außenbahn große Probleme hatte.

Schon in der vierten Minute parierte Lotka überragend einen Kopfball von Baumgartl aus kurzer Distanz. Weitere starke Taten zeigte der 20-Jährige gegen Niko Gießelmann (13.), Taiwo Awoniyi (17.) und Becker (29.). Erst die fünfte Großchance konnte Union dann doch nutzen, Haraguchi erlöste die Gäste mit dem 1:0 per Flugkopfball (31.).

Kurzer Hoffnungsschimmer für Hertha

Von Hertha gab es erst danach die ersten gute Aktion. Myziane Maolida schoss volley aus elf Metern aber knapp neben das Gehäuse (38.). Nach der Pause übernahm ein Union-Verteidiger für Hertha das Toreschießen. Baumgartl stolperte sich den Ball bei einem Klärungsversuch an den Arm und von da aus ins eigene Tor - das 1:1 (49.).

Von einem Aufwind der "alten Dame" war auch danach jedoch keine Spur. Nur vier Minuten später brachte Prömel Union wieder in Führung, nach einer Gießelmann-Flanke erzielte er per Kopf das 2:1 (53.). Großer Jubel bei den 12.000 Union-Fans im erstmals seit Januar 2020 mit 74.667 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion.

Becker macht den Deckel drauf

Die in rot gekleideten "Eisernen" durften sich in der 74. Minute dann auch über die Entscheidung freuen. Nach einem Steilpass von Schäfer lief Becker der Hertha-Defensive davon, behielt auch vor Lotka die Ruhe und machte das 3:1 für Union. Michel erzielte kurz vor Schluss sogar noch den vierten Treffer für die Gäste (85.).

Dank des Sieges rangiert das Team von Trainer Urs Fischer mit 44 Punkten wieder auf Rang sieben und hat - nicht nur wegen des Halbfinals im DFB-Pokal - noch große Hoffnungen auf die Qualifikation für den Europapokal. Für die Hertha wird es richtig düster.

Sechs-Punkte-Spiel für das Magath-Team

Dementsprechend steht am kommenden Wochenende ein echter Abstiegskracher an. Am Samstag (16.04.2022) ist Hertha um 15.30 Uhr beim FC Augsburg zu Gast. Union trifft am Sonntag um 17.30 Uhr auf Eintracht Frankfurt.