1. FC Union Berlin - Eintracht Frankfurt 2:0 Entfesselte Unioner überrennen müde Frankfurter

Stand: 17.04.2022 19:18 Uhr

Nach dem Triumph in Barcelona folgt der Absturz in Berlin: Eintracht Frankfurt hatte in der Fußball-Bundesliga keine Chance bei beherzt auftretenden Unionern.

Das von Urs Fischer trainierte Berliner Team überrannte die Eintracht beim 2:0 (2:0)-Sieg in der ersten Halbzeit regelrecht und hätte - gemessen an den Spielanteilen - durchaus höher gewinnen können. Die Treffer am 30. Spieltag erzielten Taiwo Awoniyi (17. Minute) und Grischa Prömel (21.). Während Union weiter an der Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe schnuppert, dürfte dieser Weg für Frankfurt nunmehr kaum noch möglich sein.

Union wusste offenbar genau, wie man die reisegeschädigten Frankfurter nehmen musste und legte gleich mächtig los. Mit giftigem Zweikampfverhalten, viel Tempo und Dauer-Pressing wurden die etwas schläfrig daherkommenden Gäste von der ersten Minute an unter Druck gesetzt.

Trapp muss passen, Ersatzmann Grahl hat viel zu tun

Eintracht-Trainer Oliver Glasner hatte die Barcelona-Mannschaft gleich auf sechs Positionen umbauen müssen, unter anderem konnte auch der verletzte Stammkeeper Kevin Trapp nicht spielen. Dessen Ersatzmann Jens Grahl musste also ran - ohne jede Spielpraxis seit vielen Monaten. Und Grahl bekam gleich mächtig zu tun. Wehrte zwei Fernschüsse der Berliner mehr oder weniger souverän ab, bevor ein Kopfball von Genki Haraguchi in der 13. Minute an den rechten Pfosten klatschte.

In der 17. Minute war es soweit: Union ging in Führung. Awoniyi schüttelte nach einem langen Ball Evan N'Dicka ab und überwand Grahl mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Viele Schiedsrichter hätten diesen Treffer wohl aberkannt, weil Awoniyi im vorangegangenen Laufduell Martin Hinteregger zu Boden gezerrt hatte. Schiri Frank Willenborg sah aber keine Regelwidrigkeit.

Entfesseltes Union spielt sich in einen Rausch

Union führte verdient und legte gleich nach: Nach einer Schläfrigkeit von Jens Hauge fackelte Prömel nicht lang und drosch die Kugel aus 17 Metern in den rechten Winkel - 2:0. Union spielte sich nun - angefeuert von euphorischen 22.000 Fans - regelrecht in einen Rausch.

Noch einmal Prömel (23.) sowie zweimal Rani Khedira (27., 38.) vergaben aber fette Union-Chancen. Frankfurt, das in der 40. Minute durch Hauge zum ersten Abschluss kam, konnte froh sein, nur mit 0:2 in die Pause zu gehen.

Union schaltet zurück

Nach dem Seitenwechsel wurde rasch deutlich: Union schaltete einen Gang zurück. Ohne die Frankfurter allerdings gefährlich werden zu lassen. Die Eintracht, bei der zumindest die "Barcelona-Helden" Ansgar Knauff und Daichi Kamada noch eingewechselt wurden, bemühte sich redlich, blieb aber im Grunde chancenlos. Es fehlte einfach der Punch, um die disziplinierten Unioner in Gefahr bringen zu können.

Der schnelle Awoniyi hätte sogar um ein Haar noch auf 3:0 erhöht, schoss nach einem Solo über den halben Platz aber aus 17 Metern über den Frankfurter Kasten (63.).

Union in Leipzig, Frankfurt gegen Hoffenheim

Union muss am nächsten Spieltag in Leipzig ran (Samstag, 15.30 Uhr), Frankfurt spielt gegen Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr).