Borussia Dortmund - SC Freiburg 5:1 Dortmund zerlegt Freiburg in alle Einzelteile

Stand: 17.01.2022 00:02 Uhr

Zwei Ecken, zwei Kopfballtore, zweimal Thomas Meunier - schon nach einer halben Stunde war der Sieg von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga eingetütet. Doch es kam noch schlimmer.

In der Winterpause schien der Kampf um die Meisterschaft in der Bundesliga bereits entschieden. Neun Punkte Rückstand hatten die Bayern auf den BVB angesammelt, nach der Niederlage der Münchener gegen Gladbach und dem Dortmunder Last-Minute-Sieg gegen Frankfurt waren es nur noch sechs. Aber auch diesen Abstand hat die Mannschaft von Marco Rose jetzt halbiert - wenigstens über Nacht.

Freiburg kein wirklicher Gegner

Das 5:1 (3:0) am Freitagabend (13.01.2022) gegen den SC Freiburg könnte noch so richtig wertvoll werden, wenn der 1. FC Köln am Samstag die Bayern ärgern kann. Die Freiburger jedenfalls waren von Beginn an im mit nur 750 Zuschauern besetzten Dortmunder Stadion kein wirklicher Gegner - trotz Tabellenplatz vier.

Vor allem bei Standards setzte sich die Wucht des BVB immer wieder durch. Beim 1:0 durch Meunier nach einer knappen Viertelstunde ließ Lucas Höler nach einer Ecke von Julian Brandt seinen Gegenspieler unbedrängt einköpfen. Das 2:0 15 Minuten später fiel ähnlich: Diesmal schoss Brandt die Ecke von der rechten Seite, und es war Meuniers schwierigste Aufgabe, das Luftduell gegen seinen eigenen Mitspieler Mats Hummels zu gewinnen - Freiburgs Keeper Benjamin Uphoff war erneut chancenlos.

Haaland beendet Kurzzeit-Krise

Bis zur Halbzeitpause kam der Gast kaum einmal über die Mittellinie, und der BVB sorgte für die Vorentscheidung. Erling Haaland, bei dem Trainer Marco Rose nach zwei torlosen Partien zuletzt schon Fragen nach einer kleinen Krise beantworten musste, erzielte in der Nachspielzeit das 3:0, nachdem zuvor Jude Bellingham den Ball gegen den unkonzentrierten Höler erobert hatte.

Die Ballverluste im Aufbau waren neben der Standardschwäche an diesem Abend der entscheidende Unterschied. Als bei den Freiburgern nach dem 1:3 durch Ermedin Demirovic nach einer Stunde ein wenig Hoffnung aufkam, sorgte der nächste Patzer im Mittelfeld für das Ende aller Träumereien: Der eingewechselte Noah Weißhaupt ließ sich von Mo Dahoud die Kugel abluchsen, Haaland bestrafte den Fehler mit seinem zweiten Treffer sofort (75.).

Dahoud trifft schon wieder

Den Schlusspunkt der Partie setzte dann Mo Dahoud, der zuletzt schon den Siegtreffer gegen Frankfurt erzielt hatte. Über Jahre hatte der technisch starke Mittelfeldmann unter chronischer Abschlussschwäche gelitten, doch die scheint er überwunden zu haben: Nach einem Klasse-Pass von Donyell Malen und einer Hereingabe von Nico Schulz zirkelte Dahoud den Ball zum 5:1-Endstand ins rechte Eck (86.).

Julian Brandt zeigte sich anschließend im Sportschau-Interview sehr zufrieden: "Wir sind glücklich mit dem Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir mal kurz die Kontrolle verloren, aber sie uns dann auch wiedergeholt. Das Gegentor wird den Trainer vielleicht ärgern, aber wir haben es insgesamt sehr gut gemacht."

"Mehr Gegenwehr von Freiburg erwartet"

BVB-Sportdirektor Michael Zorc analysierte ebenfalls gegenüber der Sportschau: "Es gibt gar nichts zu meckern. Wir haben kaum etwas zugelassen, in der ersten Halbzeit hatte Freiburg keine einzige Torchance. Sowohl im Ballbesitz als auch im schnellen Gegenpressing nach Ballverlusten haben wir es sehr gut gemacht. Für Thomas Meunier freue ich mich besonders, weil er immer einen Riesenaufwand betreibt. Ich hätte schon mit etwas mehr Gegenwehr gerechnet, aber wir haben Freiburg auch keine Chance gegeben, sich zu entfalten."

Freiburgs Trainer Christian Streich räumte ein: "Das war viel zu wenig, das war ein schlechtes Spiel von uns. Das ist extrem enttäuschend, dass wir am Freitagabend so auftreten. Wenn wir nicht richtig gut drauf sind, dann haben wir natürlich mit Borussia Dortmund nichts zu tun. Das hat man heute gesehen."

BVB in Hoffenheim, Freiburg gegen Stuttgart

Der BVB muss am nächsten Samstag (22.01.2022) bei der TSG Hoffenheim antreten, Freiburg empfängt zeitgleich den VfB Stuttgart.