Widrige Bedingungen in Vikersund machen das Skifliegen der Männer unmöglich

Raw-Air-Serie in Vikersund Auch Skifliegen der Männer fällt dem Wetter zum Opfer

Stand: 16.03.2024 18:16 Uhr

Nachdem bereits der erste Skiflug-Weltcup der Skispringerinnen wetterbedingt abgesagt werden musste, können auch die Männer am Samstag (16.03.2024) in Vikersund nicht vom Monsterbakken gehen. Der Wettkampf wird nun am Sonntag in einem Wertungsdurchgang nachgeholt.

Zweimal verschob die Jury in Norwegen den vorletzten Wettkampf der Raw-Air-Serie, ehe das ursprünglich für 16 Uhr angesetzte Skifliegen komplett abgesagt werden musste. Zuvor hatte man bereits den Probedurchgang streichen müssen. Starke, nicht einzuschätzende Böen und viel Schnee hätten für ein zu hohes Risiko beim Skifliegen gesorgt, wo Weiten über 200 Meter auf der Tagesordnung stehen.

"Der Wind ist stark und wechselt schnell. Auf einer Flugschanze bedeutet das 100 oder 120 Meter Differenz, da geht es auch um die Fairness", begründete FIS-Renndirektor Sandro Pertile die Entscheidung im ZDF.

Der Wettkampf soll nun am Sonntag (17.03.2024) um 11.05 Uhr nachgeholt werden - allerdings nur in einem Wertungsdurchgang. Um 15.30 Uhr soll dann wie geplant der finale Wettbewerb mit drei Wertungsdurchgängen stattfinden.

Jury-Mitglied Bauer: "Sicherheit geht vor"

Schon vor der Absage hatten die Veranstalter mit Schnee zu kämpfen, der die Anlaufspur beeinträchtigt hatte. "Die letzte Challenge" war dann aber der Wind, sagte Jury-Mitglied Andreas Bauer: "Wir hatten leider nur ganz kleine Windfenster, in denen wir in einem sinnvollen Korridor hätten springen können. Da geht die Sicherheit vor."

Für morgen sind die Prognosen aber gut, erklärte der ehemalige Skisprungtrainer der deutschen Frauen: "Es ist kein Wind gemeldet, von daher haben wir beste Bedingungen, um für beide Geschlechter den Wettkampf durchzubringen."

Auch Bundestrainer Stefan Horngacher zeigte Verständnis für die Entscheidung: "Gegen das Wetter kann niemand etwas machen. So eine Flugschanze braucht viel Aufwand, um sie zu präparieren. Ich denke, die Jury hat richtig entschieden. Wir freuen uns auf morgen, wenn die Bedingungen besser sein sollen."

Kraft vor Gewinn des Gesamtweltcups

Im Gesamtweltcup könnte Stefan Kraft am Sonntag alles klar machen. Der Österreicher führt bei noch vier verbleibenden Wettbewerben mit 303 Punkten vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi und steht kurz vor dem Gewinn seiner dritten großen Kristallkugel nach 2017 und 2020. Kraft hatte in Vikersund vor sieben Jahren mit 253,5 Metern den bis heute gültigen Weltrekord aufgestellt.

Auch Skifliegen der Frauen abgesagt

Bereits am Vormittag hatten die Bedingungen den überhaupt ersten Skiflug-Weltcup der Skispringerinnen verhindert. Die Frauen durften im vergangenen Winter bereits einmal beim Skifliegen in Vikersund starten. Damals gab es aber noch keine Weltcup-Punkte.

Natürlich sei es "schade, aber gegen das Wetter kann man nichts machen", äußerte Rekordweltmeisterin Katharina Schmid Verständnis für die Entscheidung: "Das ist vernünftig, bei solchen Bedingungen wird es gefährlich - egal ob Frau oder Mann."

Die Frauen hoffen nun am Sonntag um 10 Uhr auf ihre Weltcup-Premiere im Skifliegen. "Ich hoffe, dass das Wetter morgen so kommt wie vorhergesagt - es soll ganz gut werden", sagte Schmid.