Biathlon | Massenstart in Annecy Französische Party im Massenstart der Männer

Stand: 19.12.2021 15:29 Uhr

Angefeuert von zigtausenden frenetischen Fans haben Frankreichs Biathleten zum Abschluss des Kalenderjahres einen Doppelsieg im Massenstart gefeiert. Zwei deutsche Skijäger liefen am Sonntag (19.12.2021) in die Top Ten.

Emilien Jacquelin hat den letzten Wettkampf beim Weltcup im französischen Annecy gewonnen. Der Verfolgungsweltmeister setzte sich früh ab und lief ein starkes Rennen von vorne. Beflügelt vom Gelben Trikot und den Anfeuerungen auf der Tribüne kam sein Landsmann Quentin Fillon Maillet auf Rang zwei. Im Ziel schwenkte der Drittplatzierte Tarjei Bö anerkennend und unter dem Jubel der Fans ehrfurchtsvoll die französische Fahne für den Sieger und den Zweiten.

Bester Deutscher war Johannes Kühn als Sechster und damit eine Position besser als Benedikt Doll. Philipp Nawrath wurde 19. Erik Lesser musste beim Stehendschießen nach zu vielen Fehlern abreißen lassen und kam so nur auf Rang 27, direkt hinter ihm landete Roman Rees.

Doll mit bestem Resultat in diesem Winter

"Hinten raus zwei Mal null, da bin ich sehr, sehr glücklich drüber - wie über das ganze Rennen heute", freute sich Doll nach seinem besten Saisonergebnis im ZDF. Mit Blick auf die Leistungen der Konkurrenz ergänzte er: "Auf der Strecke war es knüppelhart. Am Berg war mein Ski nicht so gut. Aber selbst mit perfektem Material muss man richtig fit sein, um mit den Besten mithalten zu können. Aber es ist auch hilfreich, wenn man sich an den anderen orientieren kann."

Bundestrainer Mark Kirchner freute sich über den Ausgang - zumindest größtenteils: "Ich bin mit den zwei Topplatzierungen sehr zufrieden. Aber es wäre nach dem Liegendschießen noch mehr möglich gewesen. Deswegen hadere ich auch ein bisschen."

Dass nach dem ersten Saisondrittel keiner seiner Schützlinge unter den besten zehn im Gesamtweltcup zu finden ist, stört ihn nicht weiter. Er sieht die positiven Entwicklungen. "Wir können nach vorne schauen und haben viele Dinge richtig gemacht. Und heute hat sich ja gezeigt, dass wir mitten in der Weltspitze sind, wenn wir unsere Leistungen bringen", so Kirchner.

DSV-Biathleten starten gut in den Wettkampf

Nach dem ersten Schießen blieb das Feld zunächst eng zusammen, gleich 19 Schützen blieben fehlerfrei, darunter auch Kühn, Nawrath, Lesser und Rees. Einzig Doll musste aus deutscher Sicht 150 Zusatzmeter absolvieren. Er befand sich aber in prominenter Gesellschaft. Auch Sprintsieger Johannes Thingnes Bö und der Franzose Quentin Fillon Maillet, der die Verfolgung bei seinem Heim-Weltcup gewinnen konnte und mit dem Gelben Trikot des Gesamtführenden in das Rennen ging, ließen eine Scheiben stehen.

Jacquelin läuft vorne weg

Auf dem Weg zum zweiten Schießen stach nun ein anderer Lokalmatador heraus. Emilien Jacquelin machte mächtig Tempo und konnte sich von der großen Gruppe absetzen. Er behielt auch beim Schießen die Nerven und konnte mit fünf Treffern seine Führung weiter ausbauen. Die Verfolgergruppe wurde nun von Kühn angeführt, der weiterhin eine 100-prozentige Trefferquote beim Liegendschießen in dieser Saison aufweist. Auch Nawarath und Lesser behielten den Anschluss.

Österreicher Leitner wird zum ersten Verfolger

Stehend leistete sich der als Schnellschütze bekannte Jacquelin einen Fehler, hatte zu diesem Zeitpunkt aber schon fast eine Runde auf die Konkurrenz herausgelaufen. Da aber auch die anderen Skijäger patzten, verteidigte er die Führung knapp vor dem Österreicher Felix Leitner, der zu diesem Zeitpunkt einer von nur drei Athleten ohne Fehlschuss war. Kühn musste einmal in die Strafrunde, Lesser und Nawrath sogar zweimal. So war Doll zunächst bester Deutscher, musste aber auf der Strecke einige Konkurrenten vorbeiziehen lassen.

Auch Fillon Maillet war nun wieder in Schlagdistanz und setzte sich vor dem letzten Schießen auf Rang drei.

Jaquelin macht alles klar

Jaquelin schoss fünf Treffer und konnte sich wieder ein Stück von der Konkurrenz absetzen. Leitner traf auch seine Versuche 16 bis 20 und war nun der einzig Fehlerfreie im Feld. Auf der Strecke musste er sich aber neben Fillon Maillet noch dem Norweger Tarjei Bö erwehren.

Kühn und Doll reihten sich nach jeweils fünf Treffern zum Abschluss auf den Rängen sechs und sieben ein, hatten aber auf die Podestplätze einen zu großen Rückstand. Nawrath musste eine weitere Strafrunde drehen, Lesser sogar zwei. Rees blieb zum Abschluss noch einmal fehlerfrei, konnte aber läuferisch nicht mithalten und lag am Ende des Feldes.