Biathlon | Sprint in Annecy Johannes Thingnes Bö meldet sich mit Sieg zurück

Stand: 17.12.2021 15:29 Uhr

Der Gesamtweltcup-Sieger der vergangenen drei Jahre, Johannes Thingnes Bö, hat zum Auftakt des Weltcups in Annecy wieder Ansprüche angemeldet. Die deutschen Starter verpassten die vorderen Platzierungen deutlich.

Johannes Thingnes Bö hat seinen ersten Weltcup-Sieg in diesem Winter geholt. Der norwegische Superstar blieb beim Sprint in Annecy beim Schießen fehlerfrei und war in der Loipe der Stärkste. So konnte ihm keiner der Konkurrenten seinen 53. Einzel-Weltcupsieg streitig machen. Hinter Bö kamen der Russe Eduard Latypov (+ 7,2 Sekunden) und Bös Landsmann Filip Fjeld Andersen (+ 18,2 Sekunden) auf die weiteren Podestplätze.

Bester deutscher Skijäger beim Auftakt ins Wochenende in den französischen Alpen war Philipp Nawrath als 16 mit knapp 54 Sekunden Rückstand. Auffällig beim deutschen Team war, dass die Hälfte der sechs Starter den ersten Schuss daneben setzte und somit schon früh raus aus dem Rennen um die Spitzenplätze war. Fehlerfrei blieb keiner aus der Mannschaft von Mark Kirchner.

Nawrath gleich mit einem Fehler

Nawrath startete unglücklich in den Wettkampf und war beim ersten Schuss etwas tief, sodass die Scheibe nicht umkippte. Danach fand er den Fokus wieder und traf die weiteren vier Versuche. Auf der Strecke aber verlor er auf die vorderen Athleten deutlich, da half es auch nichts, dass er beim zweiten Schießen fehlerfrei blieb. Tarjei Bö, der Bruder von Sieger Johannes Thingnes, lief etwa eine Strafrunde auf Nawrath heraus.

"Ich bin schon zufrieden, das war eine solide Leistung. Aber heute hätte man null Fehler gebraucht, um vorne mitreden zu können. Beim ersten Schuss war ich zu übereifrig, dafür waren die anderen neun ganz gut. Auf der Strecke waren es drei solide Runden, dennoch habe ich ein paar Sekunden zu viel verloren", so das Fazit des 28-Jährigen im ZDF.

Kühn mit eigener Leistung nicht zufrieden

Johannes Kühn lag bis zur Hälfte des Rennens auch noch auf Kurs Topplatzierung. Liegend räumte er mal wieder alle Scheiben ab und festigte damit seine 100-Prozent-Quote beim Schießen auf die kleinen Scheiben. In der Loipe hatte er knapp 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Stehend lief es aber nicht so gut bei dem gebürtigen Passauer, der beim Sprint in Hochfilzen in der Vorwoche seinen ersten Weltcup-Sieg feiern konnte. Zwei Fehler waren an diesem Tag zu viel, um noch vorne mitmischen zu können. Er wurde am Ende 21. (+1:10,4 Minuten).

Biathlon der Männer in Hochfilzen

Johannes Kühn in Aktion beim Schießen.

"Ich versuche, für mich gute Rennen zu machen - wenn das gelingt, kann so etwas wie in Hochfilzen rauskommen. Heute habe ich aber kein gutes Rennen gemacht. Ich habe mich läuferisch schwergetan, die Strecke liegt mir nicht. Ich habe auch nach dem ersten Fehler nicht das getan, was ich sollte und habe dann noch einen weiteren gemacht. Das darf man sich hier nicht erlauben", erklärte Kühn im Anschluss.

Doll und der erste Schuss

Gleich zwei Mal den ersten Schuss verballerte Benedikt Doll. So war für ihn eine vordere Platzierung nicht in Reichweite. "Ich fühle mich eigentlich sehr gut am Schießstand, bekomme es im Wettkampf aber nicht hin. Eigentlich macht es Spaß, das Schießen und das Laufen, aber ich würde es dann auch gerne mal hinkriegen", so Doll, der auf Position 24 kam (2/+ 1:13,9 min).

Erik Lesser hatte neun Scheiben umgelegt und war auf dem besten Weg, fehlerfrei zu bleiben, doch der verflixte letzte Schuss ging daneben. Da er auch in der Loipe insgesamt eine knappe Minute verlor, reichte es im Ziel nur für Rang 26 (1/+ 1:17,5 min). Philipp Horn leistete sich neben dem Auftaktfehler einen weiteren Fehlschuss und beendete den Sprint als 30. (+1:23,0 min).

Als Erster des DSV-Sextetts war Roman Rees als Zweiter der 110 Starter ins Rennen gegangen. Der 28-Jährige konnte beim Liegendschießen mit einer soliden Serie alle Scheiben abräumen, hatte aber in der Loipe schon über eine halbe Minute auf die Spitze verloren. Bei seinem zweiten Besuch am Schießstand leistete er sich jedoch zwei Fehler und fiel so deutlich zurück. Am Ende stand für ihn Rang 46 zu Buche (2/+ 2:01,7 min).