Bedient: Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, im Spiel gegen den VfB Stuttgart.
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Klatsche gegen Stuttgart VfL-Trainer Letsch - "Keine Entschuldigung" für Bochumer Debakel

Stand: 21.08.2023 07:01 Uhr

Der VfL Bochum hat zum Bundesliga-Auftakt beim VfB Stuttgart ein Debakel erlebt und kaum Gegenwehr gezeigt. Trainer Thomas Letsch kündigte eine gründliche Aufarbeitung an.

Es ist eine abgedroschene Floskel im Sport, in der aber viel Wahrheit steckt: Man kann hinfallen, wichtig ist, dass man wieder aufsteht. Der VfL Bochum lag nach dem Pokal-Aus bei Drittligist Arminia Bielefeld schon früh in der Saison am Boden - ist aber liegen geblieben. Denn statt eine Reaktion zu zeigen, ergab sich der VfL am Samstag zum Bundesliga-Auftakt beim VfB Stuttgart seinem Schicksal und verlor 0:5 (0:2).

"Die Art und Weise wie wir uns zum Bundesliga-Start präsentiert haben, das geht nicht", sagte VfL-Trainer Thomas Letsch nach dem kraftlosen Auftritt seiner Mannschaft. "Da müssen wir uns alle kritisch hinterfragen, was falsch lief in der Vorbereitung. Es hat so gewirkt, als ob wir nicht bereit waren, aber der VfB schon", so der 54-Jährige.

Bochum offensiv wie defensiv schwach

Dabei ersichte der VfL in Stuttgart eigentlich einen guten Start. Schon nach zwei Minuten wären die Bochumer beinahe in Führung gegangen, als Philipp Hofmann sich gegen Dan-Axel Zagadou behauptete und zu einem freien Abschluss kam. Der Stürmer setzte den Ball aber neben das Tor. "Meine Chance zu Beginn muss ich machen, keine Frage. Damit hätte ich der Mannschaft helfen können", sagte Hofmann rückblickend.

Es sollte die beste Bochumer Chance im gesamten Spiel bleiben. Denn danach war der VfL eigentlich nur noch in der eigenen Hälfte, offensiv fand Bochum nicht mehr statt.

Das Problem dabei: Auch defensiv waren die Bochumer an diesem Tag nicht auf der Höhe. Schon Serhou Guirassy (18.) und Dan-Axel Zagadou (38.) hatten bei ihren Treffern für den VfB in der ersten Halbzeit kaum Gegnerdruck.

In der zweiten Halbzeit stellte der VfL das Verteidigen dann komplett ein und ergab sich seinem Schicksal. Beim Doppelpack von Silas Katompa Mvumpa (59., 67.) war im Strafraum weit und breit kein Gegenspieler zu sehen. Auch bei Guirassys zweitem Treffer in der 76. Minute schaute die Bochumer Abwehr nur zu.

Fabian: "Unterschied zwischen Niederlage und Debakel"

"Es gibt einen Unterschied zwischen Niederlage und einem krachenden Debakel", ärgerte sich Bochum Sport-Geschäftsführer Patrick Fabian über den wehrlosen Auftritt seiner Mannschaft. "In der zweiten Halbzeit hatte man das Gefühl, die Stuttgarter haben drei Mann mehr auf dem Platz."

"Es gibt überhaupt keine Entschuldigung für diese Leistung", sagte Letsch und kündigte eine gründliche Aufarbeitung der Niederlage an: "Wir müssen sehr, sehr selbstkritisch sein mit uns und uns genau überlegen, was heute passiert ist und warum es passiert ist. Das ist nicht so einfach, da jetzt die eine Lösung zu finden oder die eine Ursache. Da gibt es immer mehrere Sachen, aber das werden wir tun. Wir müssen uns schleunigst anders präsentieren."

Schwieriges Auftaktprogramm für VfL

Ein Blick auf den Spielplan verheißt jedoch nichts Gutes für den VfL. Am kommenden Samstag (26.08.2023, 15.30 Uhr) kommt Borussia Dortmund ins Ruhrstadion. Dazu müssen die Bochumer noch in der Frühphase der Saison auswärts beim FC Bayern (5. Spieltag) und bei RB Leipzig (7.Spieltag) antreten. Dazwischen heißen die Gegner Augsburg und Frankfurt. Die Gefahr ist groß, dass der VfL Schon früh in der Saison tief im Tabellenkeller stecken bleibt.

Für Stürmer Hofmann sagt die Leistung gegen Stuttgart aber nichts über den weiteren Saisonverlauf aus: "Wir sind letztes Jahr auch oft zurückgekommen", sagte er. Er sei sich sicher, dass der VfL das auch diesmal schaffe. Schließlich kann man hinfallen. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht.