
WDR-Sport HSG Blomberg-Lippe sieht sich gegen großen BVB "auf Augenhöhe"
Mit unterschiedlichen Voraussetzungen gehen die HSG Blomberg-Lippe und der Borussia Dortmund in das Playoff-Halbfinale der Handball-Bundesliga. So wollen die Herausforderinnen die Überraschung schaffen.
Die Vorzeichen vor dem Playoff-Halbfinale zwischen den Handballerinnen der HSG Blomberg-Lippe (Samstag, 10. Mai, 18.30 Uhr) und Borussia Dortmund wirken auf den ersten Blick klar: Auf der einen Seite der BVB mit dem bekannten Fußballverein im Rücken und größeren finanziellen Möglichkeiten, als manch anderer Verein in der Handball-Bundesliga der Frauen. Auf der anderen Seite die HSG Blomberg-Lippe, die seit Jahren aus wenig viel macht.
Mit vergleichbar kleinen Mitteln spielen die Blomberger seit 2006 durchgängig in der Bundesliga. Mit einer konsequenten Jugendarbeit, die immer wieder neue Talente hervorbrachte, hat sich der Verein in den vergangenen Jahren in den Top-Sechs der Handball-Bundesliga etabliert - und der Weg soll noch weiter nach oben führen.
Blomberg möchte die Top-Vier angreifen

HSG-Trainer Steffen Birkner.
"Wir haben finanziell und strukturell sicher nicht die Möglichkeiten von Ludwigsburg, Dortmund oder dem Thüringer HC, wollen uns aber weiterentwickeln und dauerhaft die Top-Vier in der Bundesliga angreifen - und auch international eine Rolle spielen. Aber mit unserer Identität: Mit jungen Leuten arbeiten und sinnvolle, punktuelle Transfers tätigen", sagt Trainer Steffen Birkner über die langfristige Zukunft des Vereins.
Doch trotz unterschiedlicher Voraussetzungen in puncto Infrastrukur und Finanzen: Am Samstag wartet ein knappes Spiel. "Ich sehe uns im Duell mit Dortmund sportlich auf Augenhöhe. Beide Ligaspiele waren in dieser Saison sehr eng, das erwarte ich auch für die Halbfinal-Serie", sagt HSG-Trainer Steffen Birkner vor dem Spiel am Samstag. In der Hauptrunde der laufenden Saison unterlagen die Blomberger einmal knapp mit 21:22, das zweite Spiel hat die HSG mit 29:25 gewonnen. Was das für das Halbfinal-Duell bedeutet? "Die Tagesform wird entscheiden", so Birkner.
HSG Blomberg mit erfogreicher Bundesliga-Saison
Blomberg blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück: Die Hauptrunde beendete die Mannschaft mit 31:13 Punkten auf Platz drei hinter dem BVB (34:10 Punkte) und Ludwigsburg (42:2) - am Ende stand die souveräne Qualifikation für die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft.

Das Play-Off-Finale im Blick: Alexia Hauf von der HSG Blomberg-Lippe
Und noch mehr: "Wir haben - nach dem eher enttäuschenden Vorjahr - mit der HSG eine überragende Saison hingelegt: Halbfinale European League, Finale DHB-Pokal, jetzt das Halbfinale in der Deutschen Meisterschaft. Wir haben hart dafür gearbeitet", so Trainer Birkner.
HSG souverän gegen Oldenburg
Mit einem Sieg im Playoff-Halbfinale könnte Blomberg die Saison vorerst krönen. Personell geht Trainer Birkner das Hinspiel am Samstag ohne Änderungen an: "Gegen Dortmund geht's mit dem Kader weiter, der auch das Viertelfinale gespielt hat." Viel Grund für Veränderungen gibt es auch nicht: Im Viertelfinale der Playoffs setzte sich Blomberg in zwei Spielen mit 23:22 und und 29:26 ungefährdet gegen den VfL Oldenburg durch.
Die Dortmunder hingegen mussten gegen den TuS Metzingen in das dritte Entscheidungsspiel, wo sie sich mit 31:21 durchsetzten.
Neuer Play-Off-Modus in der Handball Frauen-Bundesliga
Der Playoff-Modus wurde in der Handball-Bundesliga der Frauen zur Saison 2024/25 neu eingeführt. Dafür wurde die Liga von 14 auf 12 Teams verkleinert. Die ersten acht Mannschaften spielen um den Titel, die vier Mannschaften von Platz 9 bis 12 ermitteln in den Playdowns einen Absteiger.
Gespielt wird im Modus "Best-of-Three". Das heißt: Die Mannschaft, die zuerst zwei Spiele für sich entscheidet, kommt weiter. Sollte nach zwei Spielen 1:1 stehen, kommt es im dritten Aufeinandertreffen zur Entscheidung.
Unsere Quellen:
- Gespräch mit HSG-Coach Steffen Birkner
- HSG Blomberg-Lippe
- Internetauftritt der Handball-Bundesliga der Frauen