Ron Berlinski von Rot-Weiß Essen (l.) im Zweikampf mit Joshua Bitter vom MSV Duisburg im Februar 2023.

3. Liga Rot-Weiss Essen gewinnt Derby beim MSV in furiosem Finale

Stand: 28.10.2023 15:59 Uhr

In einem furiosen Finale hat Rot-Weiss Essen das Derby beim MSV Duisburg vor 27.000 Fans am Samstag knapp für sich entschieden. Nachdem die Duisburger kurz vor Ende ausglichen, traf RWE in der Nachspielzeit zum Sieg.

Die erste große Chance im Revierderby gehörte den Gästen. Mit einem schnellen, flachen Pass an der Mittellinie auf die Reise geschickt lief Isaiah Young allein auf MSV-Schlussmann Vincent Müller zu. Im Strafraum übersah er allerdings einen auf der rechten Seite mitgelaufenen Teamkollegen und scheiterte an Müller, der den Winkel verkürzt hatte (3. Minute).

MSV-Schlussmann mit starken Paraden in Hälfte eins

Die Duisburger spielten zumindest im Aufbauspiel über weite Strecken auf Augenhöhe, kamen mit dem schwächsten Angriff der Liga in der ersten Hälfte aber zu keiner echten Torchance. In der Defensive stellen sie im Tabellenkeller das beste Team und standen auch gegen RWE über weite Strecken sicher.

Das lag am Samstag vor allem an Schlussmann Müller, der einen Duisburger Rückstand in Durchgang eins noch mit zwei weiteren starken Paraden verhinderte. In der 34. Minute vermieste er Lucas Brumme den Torjubel, und kurz vor der Pause entschärfte er einen Distanzschuss von Young (43.) - dessen Aufsetzer konnte er erst spät sehen.

Furiose Duisburger nach dem Seitenwechsel

In der Pause hatten sich Müllers Vorderleute wohl vorgenommen, ihn ein wenig zu entlasten und starteten furios in den zweiten Durchgang. Erst prüfte Alexander Esswein RWE-Keeper Jakob Golz mit einem strammen Fernschuss (46.). Nach der anschließenden Ecke musste Golz den Richtung langes Eck trudelnden Ball von der Linie kratzen (47.), und kurz darauf lenkte er einen Fallrückzieher von Thomas Pledl aus zwölf Metern in höchster Not über die Latte (49.).

Nach diesem spektakulären Start der Duisburger beruhigte sich das Spiel und blieb bis zur 63. Minute ohne nennenswerte Torchancen. Dann kam Marvin Obuz an der rechten Außenlinie an den Ball, als sich RWE mal vorne festsetzte. Der 21-Jährige zog nach Innen, marschierte unbedrängt am Strafraum entlang und zog von dort mit Links ab. Müller konnte nur tatenlos zusehen, wie der Ball ins lange Eck flog.

Turbulente Schlussphase mit zwei Toren

Danach blieb die Partie ohne die ganz großen Chancen, ehe es dann kurz vor Ende hoch herging. Zunächst kamen die Duisburger in der 89. Minute durch ein Eigentor von Vinko Šapina zum Ausgleich. Er lenkte eine scharfe Hereingabe von Robin Müller unhaltbar für Golz ins eigene Tor.

Die Freude über den späten Ausgleich und vermeintlichen Punktgewinn währte jedoch nicht lange. In der Nachspielzeit landete der Ball bei Felix Götze an der Strafraumgrenze, von wo er diesen gefühlvoll auf Mustafa Kourouma flankte, der kurz vor dem Tor keine Mühe hatte, das Derby für RWE zu entscheiden.

Auf die Duisburger wartet nun am 14. Spieltag ein Auswärtsspiel. Sie treten am 5. November bei Waldhof Mannheim an (13.30 Uhr). Rot-Weiss Essen hat eine etwas anstrengendere Woche vor der Brust: Erst geht es im Verbandspokal zum Oberligisten SV Straelen (Dienstag, 19 Uhr), und am kommenden Samstag empfängt RWE dann Arminia Bielefeld in der Liga (14 Uhr).