
Kleine Orte, kleine Züge? Vor Bundesliga-Relegation: Wie die Deutsche Bahn auf das Duell reagierte - und der 1. FC Heidenheim konterte
Die Bahn kann auch lustig: Bei Instagram postet sie scherzhaft das Foto eines Mini-Zuges, wie sie ihn sich für die Relegationsspiele zwischen Elversberg und Heidenheim vorstellt. Doch der FCH kontert.
Es sind keine Fußballriesen wie Hamburg oder Düsseldorf, die sich dieses Jahr in den beiden Relegationsspielen zwischen der 1. und der 2. Bundesliga gegenüberstehen. Auf der einen Seite: Heidenheim - immerhin 50.000 Einwohner. Und dann wäre da noch: Elversberg - zusammengefasst in der Gemeinde Elversberg-Spießen 13.000 Einwohner.
Für die Bahn war das Anlass genug, bei Instagram einen sehr kleinen und sehr roten Zug in idyllischer Umgebung zu posten, mit dem augenzwinkernden Kommentar: "Unser Sonderzug für die Relegationsspiele zwischen Heidenheim und Elversberg". Tenor: Für die paar Fans reicht auch das kleine Besteck.
1. FC Heidenheim reagiert auf Post der Bahn
Doch wenn einer kontern kann, dann natürlich ein Fußballverein. Der FCH also schob hinterher: "Kleiner Spaß: Wir empfehlen allen FCH Fans mit einem Bus oder PKW anzureisen, schließlich wollt Ihr ja sicherlich pünktlich zum Anpfiff da sein." Der Ausgleich sozusagen im Duell Bahn gegen 1. FC Heidenheim - neuer Spielstand 1:1.
Soweit die Frotzeleien auf dem Spielfeld der sozialen Netzwerke. Aber wie kommen die Fans tatsächlich mit der Bahn am kommenden Donnerstag von Elversberg nach Heidenheim? Kleiner Spoiler: So unterhaltsam wie die Posts bei Instagram dürfte die 340 Kilometer weite Reise nicht werden.
Wie kommen Fans tatsächlich mit den Öffentlichen von Elversberg nach Heidenheim?
Also, schnelle Recherche im Navigator der Bahn: Wer am Donnerstag pünktlich zum Anpfiff um 20:30 Uhr in der Heidenheimer Voith-Arena sein will, müsste sich um 13:06 Uhr an der Kaiserlinde in Elversberg in den Linienbus 310 setzen, um schließlich mit der Bahn weiter über St. Ingbert, Mannheim und Ulm nach Heidenheim zu kommen. Das dauert (ohne Verspätung!) 5:27 Stunden, drei Mal müssten die Fans umsteigen.
Wer nachts noch zurück will, dem kann man eigentlich nur ein Auto wünschen - oder wenigstens den Mini-Zug, den die Bahn gepostet hat. Ansonsten dauert die Reise von 23 Uhr an stolze 8:06 Stunden zurück nach Elversberg.
Ganz schön lange, denkt sich vermutlich der Fußballfan - bevor er nach einer Heimfahrt im Anschluss an das Rückspiel in Elversberg am Montag sucht. Da heißt es schließlich: Rein in den Linienbus 309 - und 9:39 Stunden lang mit dem Zug über Friedrichsthal (Saar), Saarbrücken, Mannheim, Stuttgart und Aalen zurück an die Brenz.
Ob die Bahn das wusste, als sie den Post abgesetzt hat?