
NHL-Playoffs Kanadas Hoffnungsträger ist ein fitter Leon Draisaitl
Seit über 30 Jahren konnte kein kanadisches Team mehr die Meisterschaft in der NHL gewinnen, 1993 gelang das zuletzt den Montreal Canadiens. 2024 waren die Edmonton Oilers mit ihrem deutschen Superstar Leon Draisaitl im Finale ganz nah dran, verloren aber in sieben Spielen gegen die Florida Panthers.
Damals habe Draisaitl mit einer Hand- und Rippenverletzung gespielt, erzählte Trainer Kris Knoblauch nach der verlorenen Finalserie, in der dem gebürtigen Kölner "nur" drei Torbeteiligungen in sieben Spielen gelungen waren.
Auch in dieser Saison hatte der deutsche Ausnahmespieler kurz vor den Playoffs genau wie einige Teamkollegen mit Verletzungssorgen zu kämpfen - pünktlich zur "Crunch Time" der Saison ist das aber diesmal anders, betonen alle Oilers-Spieler und Verantwortlichen unisono.
Revanche für Dallas - oder danach Revanche für die Oilers?
Im Finale könnte es zu einer Revanche gegen die Panthers kommen, die sich im Halbfinale mit den Carolina Hurricanes messen. Davor heißt die Hürde für Edmonton ab der Nacht zu Donnerstag (22.05.2025) deutscher Zeit aber erstmal Dallas Stars. Dallas brennt seinerseits auf eine Revanche, auch 2024 standen die beiden Teams sich im Conference-Finale gegenüber, mit dem besseren Ende für Draisaitl und Co.
"Es waren sechs enge Spiele im letzten Jahr. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es wieder knapp zugeht, sowohl in jedem einzelnen Spiel als auch in der Serie", blickt Draisaitl auf die kommende Aufgabe seines Teams, gibt sich aber optimistisch: "Dallas spielt praktisch dasselbe System wie im Vorjahr. Ich denke nicht, dass sie das vor der Serie gegen uns groß ändern werden. Von daher haben wir schon eine gute Vorstellung von dem, was uns erwartet."
Der Finne Mikko Rantanen spielte damals noch nicht in Dallas, führt in diesen NHL-Playoffs die Scorer-Liste allerdings mit 19 Punkten an, dicht gefolgt von Draisaitl (16) und dessen kanadischen Teamkollegen Connor McDavid (17).
Zwei absolute Topspieler - aber (noch) kein Titel für die Oilers
McDavid ist als Aushängeschild des kanadischen Eishockeys natürlich der Mann, auf den das Land besonders schaut. Dicht dahinter folgt aber Draisaitl, der es als Toptorschütze der regulären Saison mal wieder auf die Shortlist für die Wahl zum wertvollsten Spieler geschafft hat. In den vergangenen neun Jahren ging die "Hart Memorial Trophy" für eben jenen wertvollsten Spieler vier Mal nach Edmonton, dreimal an McDavid, 2020 an Draisaitl.

Die Oilers-Spieler (v.l.) Connor McDavid mit Leon Draisaitl und Olivier Rodrigue jubeln in Las Vegas
Einen Titel gab es für die Eishockey-Nation Kanada in der NHL aber eben schon lange nicht mehr, obwohl immerhin sieben der 32 Teams im Land mit dem Ahornblatt beheimatet sind. Fünf von ihnen hatten es in dieser Saison in die Playoffs geschafft. Nachdem sich die Toronto Maple Leafs und die Winnipeg Jets beide im Conference-Halbfinale verabschieden mussten und die Ottawa Senators genau wie die Montreal Canadiens bereits in der ersten Runde gescheitert waren, sind jetzt aber nur noch die Oilers übrig.
Alle Augen auf Edmonton also. Das ist für Draisaitl aber eher Motivation als Bürde: "Der Druck ist immer da, wenn man in Kanada spielt. Hier dreht sich alles um Eishockey. Es ist ganz cool, wieder das letzte kanadische Team in den Playoffs zu sein. Ich denke, dass uns fast das ganze Land unterstützen wird. Wir wollen aber nicht nur das beste kanadische Team sein, wir wollen das beste Team insgesamt sein."