Fans im Europapark-Stadion in Freiburg (Symbolbild).

Im Fußball-Stadion SC Freiburg startet Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt

Stand: 25.08.2023 14:39 Uhr

Wer im Stadion sexualisierte Gewalt, Übergriffe oder Diskriminierung erlebt, soll beim SC künftig schnell Hilfe bekommen. Trainer Streich begrüßt die Einführung des Projekts "Fuchsbau".

Mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen am Samstag startet auch das neu geschaffene Schutzkonzept des SC Freiburg gegen sexualisierte Gewalt, Übergriffe oder Diskriminierung im Stadion. Das Projekt namens "Fuchsbau" befinde sich in der Saison 2023/2024 in einer Pilotphase, erklärte Arne Stratmann, Leiter Gesellschaftliche Kommunikation und Fans beim Fußball-Bundesligisten.

Spezielle Schutzräume im Stadion

Man wolle Betroffenen und potenziell Betroffenen "unkomplizierte Soforthilfe am Spieltag" anbieten, erklärte Stratmann. Entsprechend geschultes Personal sei im Stadion, um die Menschen in Empfang zu nehmen und dann gemeinsam mit ihnen abzuwägen, welche Form von Hilfe sie brauchen. Unter anderem gebe es hierfür spezielle Schutzräume. Ein Ziel sei es, "das Thema ein Stück weit zu enttabuisieren und zum Gespräch zu machen", so Stratmann, "sexualisierte Gewalt in jeder Form absolut zu ächten und nicht zu tolerieren". Man wolle "eine Kultur des Hinsehens und Hinhörens etablieren".

Was versteht man unter sexualisierter Gewalt?

Zu sexualisierter Gewalt zählen etwa verbale Übergriffe oder Gesten, zum Beispiel unerwünschte Berührungen oder körperliche Annäherungen, anzügliche Äußerungen über das Aussehen, Reduzieren auf Geschlecht und sexuelle Attraktivität, anhaltendes Anstarren oder Hinterherpfeifen, das Zeigen pornografischer Inhalte, aber auch Entblößen, versuchte oder erfolgte Penetration, bis hin zu Vergewaltigung, d.h. das Erzwingen bestimmter sexueller Praktiken. Quelle: Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt

Auf den Rängen und im gesamten Stadionumfeld sei Zivilcourage gefragt. SC-Trainer Christian Streich begrüßt die Einführung des neuen Schutzkonzepts. Es handele sich um eine "gesellschaftliche Problematik" und es sei "sehr wichtig, dass da Angebote gemacht werden für Betroffene", erklärte der Coach der Badener.