
Basketball "Nie wieder zweite Liga" - Gladiators Trier steigen in die Bundesliga auf
Die Gladiators Trier schaffen nach zehn Jahren wieder den Aufstieg in die Basketball-Bundesliga. Über 5.000 Fans feiern am Dienstagabend mit der Mannschaft den dritten Sieg (87:69) gegen Hagen.
Erleichterung, Jubel und Emotionen machen sich in der ausverkauften Trierer Arena breit. Nachdem es im vergangenen Jahr noch nicht gereicht hat, erlösen sich die Gladiators im dritten Halbfinalspiel gegen Phoenix Hagen mit einem 87:69-Sieg vom Zweitligafluch. Alle Fans stehen bereits deutlich vor Spielende auf und rufen nach der Schluss-Sirene: "Nie wieder 2. Liga."
Historischer Sieg für Trier: "Wir gehören in die erste Liga"
Dabei hatten die Moselstädter zu Beginn erstmal zu Kämpfen. Die Hagener zeigten, dass sie sich trotz der ersten beiden verlorenen Halbfinalspiele nicht kampflos aus den Playoffs verabschieden wollten. In der frühen Phase lagen die Trierer kurzzeitig sogar 0:8 hinten, bis der dienstälteste Spieler Marco Hollersbacher die Gladiators mit einem Dreier erlöste. Trotzdem lagen sie nach dem ersten Viertel noch zurück. Im zweiten Abschnitt übernahmen die Trierer dank eines Dreiers von Jordan Roland erstmals die Führung. Die Gladiators kamen jetzt richtig ins Spiel und waren vor allem in der Schlussphase nicht mehr aufzuhalten.
Trier hatte bereits von 1990 bis 2015 in der ersten Liga gespielt. Ein Vierteljahrhundert waren die Gladiators ein Ausrufezeichen für die selbsternannte Sportstadt Trier. Den Fans, den Spielern und dem Trainer war die Erleichterung nach zehn Jahren in der zweiten Liga mehr als anzumerken. Vor allem, weil es im vergangenen Jahr schon knapp nicht gereicht hatte. Marco Hollersbacher erklärte nach dem Spiel: "Wir gehören in die erste Liga und jetzt sind wir da."
Marten Linßen: "Jeden Tag dafür gearbeitet"
Gladiators Publikumsliebling Marten Linßen ist stolz auf sein Team: "Zwei Jahre lang haben wir jeden Tag dafür gearbeitet, 200 Trainings genau für jetzt. Ein Traum einfach." Auch Cheftrainer Jacques Schneider ist überwältigt: "Wir haben sehr viel Arbeit investiert und viele gute Entscheidungen getroffen in den letzten zwei Jahren und jetzt sind wir einfach nur stolz." Der Coach führt den Erfolg auch auf die vielen Umstellungen und die neuen Spieler in der Mannschaft zurück. Trotzdem habe er die "Team-Basketball-Kultur" der Gladiators aufrecht erhalten.
Gladiators Trier feiern mit 5.000 Fans
Die Tickets für das Spiel waren schnell ausverkauft. Deshalb wurde erstmals auch vor der Trierer Arena ein Public Viewing angeboten. Die Stimmung war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Nach dem Aufstiegssieg gab es für die Fans kein Halten mehr. Bis spät in die Nacht wurde mit dem Team gefeiert. Viele Jahre hatten die Gladiators kaum mehr als 1.000 Zuschauer in der Halle. Für die Spieler war es eine Bestätigung, dass die Trierer wieder hinter ihren Basketballern stehen.
In Zukunft werden Teams wie Bayern München, Alba Berlin oder der alte Rivale Bonn wieder den Weg nach Trier finden. Vorher muss aber noch die Saison zu Ende gespielt werden. In den kommenden Wochen stehen noch zwei weitere Finalspiele gegen Jena oder Gießen um die Pro-A-Meisterschaft an. Immerhin: Egal welches Team am Ende gewinnen wird, beide Mannschaften können sich über den Aufstieg in die Bundesliga freuen.
Auflagen der Bundesliga gelten für Trier als Formsache
Der Aufstieg in die Basketball-Bundesliga ist allerdings an Auflagen geknüpft, die von den Gladiators erfüllt werden müssen. Unter anderem muss man neben der sportlichen Qualifikation eine ausreichend große Halle vorweisen und einen Mindest-Etat von 4 Millionen Euro. Das gilt bei den Trierern laut Geschäftsführer Achim Schmitz allerdings nur noch als Formsache. Es wird sogar ein höheres Budget angestrebt, um nicht direkt wieder im Abstiegskampf zu landen. Denn die Forderung der Fans ist klar: "Nie wieder zweite Liga."
Sendung am Mi., 21.5.2025 18:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP