Die Mannschaft des FCK

Fußball | 2. Bundesliga Der FCK nach der verpassten Relegation - und jetzt?

Stand: 21.05.2025 10:37 Uhr

Nach der verpassten Relegation wird der FCK einen neuen Anlauf in Richtung Bundesliga nehmen. Dabei steht der Klub vor großen Herausforderungen, einfacher wird die Aufgabe jedenfalls nicht.

Von Michi Glang

Als das Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Köln (0:4) abgepfiffen wurde, war amtlich, was sich schon nach wenigen Spielminuten abgezeichnet hatte: Der FCK wird die Minimalchance auf die Relegation nicht wahren können. Im Gegenteil: Die Pfälzer waren beim Meister und Aufsteiger chancenlos und bleiben in der 2. Bundesliga.

Die Enttäuschung der Anhänger hielt sich in Grenzen, als sie die Kölner Arena verließen. Die Möglichkeit, noch auf Rang drei zu springen und so die Relegation zu erreichen, war ohnehin eher theoretischer Natur gewesen. Zudem hat sich bei vielen Fans im Saisonendspurt ein gewisser Pragmatismus breitgemacht: Vielleicht ist es besser, wenn es nicht klappt? Vielleicht käme ein Aufstieg sowieso zu früh.

Social-Media-Beitrag auf YouTube von SWR Sport Fußball : "Traum von der Relegation für FCK geplatzt - DEIN FCK #155 | SWR Sport"

Die Bundesliga bleibt das Ziel beim FCK

Er käme zu früh, das wurde in Köln nochmal deutlich. Der FCK hat die Spielzeit auf Rang sieben abgeschlossen, also wie geplant in der oberen Tabellenhälfte. Klar ist aber: Die Bundesliga bleibt das Ziel beim FCK. In der abgelaufenen Saison konnte die Mannschaft lange oben mitmischen in einer Liga, in der sämtliche Spitzenteams über lange Phasen der Saison jede Konstanz vermissen ließen. Die Roten Teufel leisteten sich in den letzten Wochen eine Schwächephase zu viel, Markus Anfang musste gehen und Torsten Lieberknecht übernahm als Trainer.

Die Hoffnungen auf den Aufstieg erfüllten sich aber auch unter dem gebürtigen Pfälzer nicht. Als es ums Eingemachte ging, waren dagegen die Platzhirsche aus Köln und vom Hamburger SV zur Stelle, den dritten Platz sicherte sich die zuletzt entfesselt aufspielende SV Elversberg und fordert in der Relegation den 1. FC Heidenheim.

FCK verabschiedet Quartett um Yokota

Der FCK nimmt dagegen einen neuen Anlauf und steht dabei vor "großen Herausforderungen", wie Geschäftsführer Thomas Hengen zuletzt im Gespräch mit SWR Sport festgestellt hatte. Dabei wird der Kader in der nächsten Saison ein anderes Gesicht bekommen. Am Dienstag (20.05.2025) verabschiedeten die Roten Teufel Maximilian Bauer, Tim Breithaupt (beide FC Augsburg), Grant Ranos (Borussia Mönchengladbach) und Daisuke Yokota (KAA Gent) nach ihren Leihstationen in Richtung ihrer Stammklubs.

Vor allem der Letztgenannte hätte dem FCK auch in der neuen Saison weiterhelfen können. Der dribbelstarke Japaner ließ über die gesamte Saison immer wieder aufblitzen, ein Unterschiedsspieler sein zu können. Daneben könnte eine weitere Offensivkraft den Klub verlassen: Ragnar Ache. Der Angreifer war zweifellos der Spieler der Saison bei den Pfälzern, 18 Tore erzielte er. Der 26-Jährige soll über eine Ausstiegsklausel verfügen, die es ihm ermöglicht, den Klub unter seinem geschätzten Marktwert (sieben Millionen Euro) zu verlassen. Vielleicht gelingt Ache der Sprung in die Bundesliga schon kurzfristig: Aufsteiger Köln soll Interesse haben.

FCK-Profi Luca Sirch lockt Interessenten an

Aufsteiger der Saison war Luca Sirch. Im vergangenen Sommer vom Viertligisten Lok Leipzig gekommen, eroberte sich der 25-Jährige im Herbst einen Stammplatz und wurde zur prägenden Figur. Vier Tore und vier Asissts steuerte er bei. Gleich mehrere Bundesligisten sollen sich mit einer Verpflichtung Sirchs beschäftigen.

Ein Abgang des defensiv variabel einsetzbaren Profis wäre schmerzhaft. Zumal der FCK in der kommenden Spielzeit seine Schwächen in der Defensive abschalten muss. 55 Gegentore waren letztlich viel zu viele, um ganz vorne anzugreifen. Zum Vergleich: Absteiger Ulm kassierte sieben Treffer weniger.

Einen externen Neuzugang gibt es bislang weder für die Abwehr noch für die Offensive, auch wenn einige Namen gehandelt, vorzugsweise im Defensivbereich: Maxwell Gyamfi vom VfL Osnabrück, Fabian Kunze von Hannover 96 oder Patric Pfeiffer vom 1. FC Magdeburg, der einst in Darmstadt unter Lieberknecht gespielt hatte. Fix ist bei allen Personalien aber noch nichts. Dafür kehren mit Dickson Abiama (1860 München), Richmond Tachie (Eintracht Braunschweig) und Jannik Mause (SpVgg Greuther Fürth) drei zuletzt ausgeliehene Profis zurück. Nachhaltig empfehlen konnte sich das Offensiv-Trio bei den Leihklubs aber nicht.

Der Druck ist da beim FCK

Gespannt darf man also darauf sein, mit welchem Kader Trainer Lieberknecht in die Vorbereitung gehen wird. Klar ist: Einfacher wird die Aufgabe auch in der Saison 2025/2026 nicht. Denn bei Klubs wie Hannover 96, Fortuna Düsseldorf, dem SC Paderborn, dem KSC, dem 1. FC Magdeburg oder dem 1. FC Nürnberg sind die Ambitionen ebenso groß wie rund um den Betzenberg.

Dazu kommen mit Holstein Kiel und dem VfL Bochum zwei Absteiger, die zumindest phasenweise auch in der Bundesliga mithalten konnte. Die Konkurrenz steht parat, der Druck wird zunehmen. Denn eines ist auch sicher: So gelassen wie am letzten Spieltag in Köln werden die FCK-Fans weitere verpasste Chancen wohl nicht mehr hinnehmen.

Sendung am So., 18.5.2025 21:45 Uhr, SWR Sport, SWR