Trainer Alexander Dück von den Bietigheim Steelers

Eishockey | Bietigheim Steelers Bietigheim Steelers: "Vorwurf der sexuellen Belästigung" gegen Trainer Alexander Dück

Stand: 21.05.2025 15:32 Uhr

Trainer Alexander Dück von den Bietigheim Steelers soll zwei junge Frauen sexuell belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn ermittelt, der Eishockeyklub will sich aktuell nicht äußern.

Von SWR

Gegen Eishockeytrainer Alexander Dück stehen schwere Vorwürfe im Raum. Der 45-jährige ehemalige DEL-Profi soll zwei Physiotherapeutinnen, die für den Eishockey-Traditionsklub tätig waren, mehrfach unangemessene Textnachrichten geschickt haben. Rechtsanwalt Rüdiger Plewe, der die beiden Frauen vertritt, bestätigte diese Vorwürfe im Telefonat mit SWR Sport.

Strafanzeigen durch zwei Geschädigte bereits im März

Die Ermittlungen in dem brisanten Fall laufen bereits auf Hochtouren. Wie die Staatsanwaltschaft Heilbronn gegenüber SWR Sport erklärte, "wurden entsprechende Unterlagen am 15.04.2025 von der Polizei vorgelegt". Wie die Behörde weiter mitteilte hätten sich "erste Hinweise auf möglicherweise strafrechtlich relevantes Verhalten auf Polizeiebene am 21.03.2025 ergeben", also bereits vor knapp zwei Monaten. Zuvor seien bei der Polizei "Strafanzeigen durch zwei Geschädigte erstattet worden".

Die Staatsanwaltschaft Heilbronn räumte ein, dass es bei den Ermittlungen "um den Vorwurf der sexuellen Belästigung" gehe. Nähere Angaben seien "aufgrund der noch andauernden Ermittlungen" aktuell nicht möglich.

Vor dem Arbeitsgericht in Ludwigsburg ist der Fall zudem anhängig, wie die "Bietigheimer Zeitung" berichtet. Hier habe am Donnerstag (15.05.) ein Gütetermin stattgefunden, bei dem versucht worden sei, eine Einigung zu erzielen. Dabei sei es unter anderem um Schmerzensgeld und Lohnfortzahlung für die beiden Geschädigten gegangen, beide sind nicht mehr für den Klub tätig. Ein zweiter Termin soll im Juni angesetzt sein.

Bietigheim Steelers verweisen auf "Integrität des laufenden Verfahrens"

Die  Bietigheim Steelers wollten sich auf Anfrage von SWR Sport nicht aktuell äußern. Sie verwiesen in einem Telefonat auf ein Statement, das online abrufbar ist. In diesem heißt es, dass man "die gegen den Trainer Alexander Dück erhobenen Vorwürfe sehr ernst nehme". Darüber hinaus will der Eishockeyklub "zum Schutz aller Beteiligten und zur Wahrung der Integrität des laufenden Verfahrens" derzeit nichts sagen. Der Verein gab aber an, dass er "vollumfänglich mit den zuständigen Behörden" kooperiere. Man werde "das Ergebnis der Ermittlungen abwarten und entsprechend handeln".

Also heißt es erstmal ausharren und abwarten. Bis dahin bleibt der Status Quo bestehen: Bei der Saisonabschlussfeier Anfang Mai verkündeten die Steelers, die in der abgelaufenen Saison Zweiter der Oberliga Süd wurden und in den Playoffs in die DEL2 aufgestiegen sind, mit Cheftrainer Dück auch in die kommende Spielzeit gehen zu wollen.