Elversbergs Maurice Neubauer bejubelt seinen Treffer

Schalke-Fans verhöhnen eigenes Team Elversberg schafft es in die Relegation

Stand: 18.05.2025 19:29 Uhr

Zur Sensation hat es am 34. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga für die SV Elversberg zwar nicht gelangt, dennoch: Die Mannschaft von Trainer Horst Steffen hat sich mit dem 2:1 (1:0) beim FC Schalke 04 Tabellenplatz drei gesichert - und hat in den zwei Relegationsspielen gegen den 1.FC Heidenheim (22. und 26 Mai) nun noch die Möglichkeit, in die Bundesliga aufzusteigen.

Für das Team aus dem Saarland bereits jetzt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. "Jetzt sind es zwei Spiele und wenn wir das erste gut bestritten haben, können wie anfangen zu träumen", bremste SVE-Coach Horst Steffen die Euphorie, aber freute sich doch: "Es ist nicht zu glauben, was und wie wir in dieser Saison gespielt haben."

Die Schalker, die Mannschaft von Interimscoach Jakob Fimpel, dürften dagegen heilfroh sein, dass diese aus ihrer Sicht völlig missratene Saison nun beendet ist und sie den Abstieg gerade so vermieden haben. Die Partie gegen die Saarländer war ein erneuter Tiefpunkt einer an Tiefpunkten nicht gerade armen Saison.

Der Ruhrgebietsklub beendet die Saison auf Platz 14, ein historisch schlechtes Abschneiden. "Auch heute war die Leistung nicht so, dass man Wiedergutmachung betrieben hat", entschuldigte sich Fimpel.

Traumtor von Elversbergs Sahin nicht anerkannt

Die Elversberger versuchten von Beginn an ihre spielerischen Vorteile auszunutzen und den S04 mit variantenreichem Offensivspiel in Bedrängnis zu bringen. Doch die Schalker agierten zunächst konzentriert und einsatzfreudig, sodass sie die größte Gefahr vom eigenen Tor abwenden konnten.

Eigene Angriffe entwickelte der Ruhrgebietsklub indes nicht, die Partie verlagerte sich vielmehr mit zunehmender Spieldauer immer häufiger in die Spielhälfte der Hausherren.

Zunächst hatten die Schalker noch Glück: Ein Traumtor von Semih Sahin wurde von Schiedsrichter Robert Hartmann aufgrund einer minimalen Abseitsstellung zurückgenommen (15. Minute). "Das war doch so ein Traumtor, wie kann man das zurücknehmen", ärgerte sich SVE-Trainer Horst Steffen scherzhaft und fasste damit zusammen, was wohl viele neutrale Zuschauer gedacht hatten.

Schalke fällt nicht in sich zusammen

Aber nur fünf Minuten später war der nächste Elversberger Treffer regelkonform. Lukas Petkov zog aus 24 Metern ab, der Ball schlug zentral über S04-Torhüter Justin Heekeren, der bei diesem Schuss nicht gut aussah, zum 1:0 (20.) ein.

Immerhin: Das Team von Interimscoach Fimpel fiel danach nicht gleich in sich zusammen, sondern versuchte zumindest ein wenig Druck zu erzeugen. Auch wenn die Möglichkeiten, einen Treffer zu erzielen, gering blieben. Ein Alleingang von S04-Verteidiger Derry Murkin mit zu ungenauem Abschluss (31.) brachte den Zuschauern in der Schalker Arena zumindest einen kleinen Adrenalinstoß.

In der Folge verfielen die Schalker aber vor allem in ideenloses Ballgeschiebe, was die Zuschauer bereits früh mit Pfiffen quittierten. Kenan Karaman hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff noch eine Kopfballchance nach einem Freistoß aus kurzer Distanz, Torhüter Nicolas Kristof parierte den Ball (44.) reaktionsschnell.

S04-Fans singen: "Oh wie ist das schön"

Kaum war die Partie wieder angepfiffen, mussten die Schalker auch schon wieder den Ball aus dem eigenen Netz holen. Nach 94 Sekunden erzielte Maurice Neubauer erneut mit einem sehr sehenswerten Distanzschuss das 2:0 (47.) für Elversberg.

Es war eine erneut über weite Strecken desolate Leistung der Schalker, die dem Offensivgeist und den spielerischen Möglichkeiten der Elversberger nichts entgegenzusetzen hatten.

"Oh wie ist das schön", stimmten die Schalke-Fans in der Nordkurve dann sogar für längere Zeit an und verhöhnten damit zwischenzeitlich ihre eigene Mannschaft. Es sei klar, dass sich da Frust aufgebaut hat, fand Fimpel. "Das muss man dann einfach mal schlucken."

Lasogga zurück bei den Profis

Es brandete erst wieder Beifall auf, als Stürmer Pierre-Michel Lasogga eingewechselt (70.) wurde. Der mittlerweile 33 Jahre alte Angreifer ist eigentlich für das Regionalliga-Team des S04 aktiv und wurde von Fimpel - wohl aufgrund der bedenklichen Auftritte einiger Spieler zuletzt - kurzfristig für die Profis reaktiviert.

Mit Lasogga erhöhte sich kurzfristig ein wenig die Intensität im Schalker Spiel, es entstand ein wenig Druck für das Elversberger Tor. Nach einem Eckball gelang den Königsblauen dann noch der Anschlusstreffer, Yassin Ben Balla verwandelte einen Kopfball am kurzen Pfosten zum schmeichelhaften 1:2 (85.).