Fürths Felix Klaus bejubelt seinen Treffer zum 1:0

Greuther Fürth gerettet Dreierpacker Klaus verhagelt dem HSV die Zweitliga-Meisterschaft

Stand: 18.05.2025 18:46 Uhr

Mit einem Sieg hätte der Hamburger SV die Meisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga sicher gehabt. Fürths Felix Klaus hatte jedoch etwas dagegen. Beim 3:2-Sieg (1:0) der SpVgg Greuther Fürth am 34. Spieltag erzielte der Stürmer alle Fürther Tore (41. Minute, 57./Foulelfmeter, 63.). Für den HSV trafen Jean-Luc Dompé (50.) und Robert Glatzel (67./Foulefmeter).

Die Hamburger, die schon vor dem Spieltag als Aufsteiger feststanden, beenden die Saison damit auf dem zweiten Tabellenplatz. Meister ist der 1. FC Köln, der den 1. FC Kaiserslautern mit 4:0 besiegte.

"Wir haben es zu spät geschafft, unseren Fußball zu spielen", sagte HSV-Trainer Merlin Polzin der Sportschau. "Wir waren in der ersten Halbzeit relativ schläfrig, haben nicht den Zug zum Tor gehabt, wie wir es normalerweise angehen." Die Niederlage mache aber nicht kaputt, was sich das Team über die Saison aufgebaut habe. "Ich bin extrem stolz auf die Spieler, auf den Staff und das Trainerteam", sagte Polzin.

Tom Gerntke, Sportschau, 18.05.2025 17:45 Uhr

Fürth rettet sich aus eigener Kraft

Greuther Fürth lief vor dem Spiel noch Gefahr, auf den Relegationsrang abzurutschen, beendet die Saison nun aber auf Rang 13. Weil ausgerechnet Erzrivale 1. FC Nürnberg mit 4:1 bei Eintracht Braunschweig gewann, wären die Fürther aber sogar bei einer Niederlage gerettet gewesen.

"Erleichtert, glücklich und zufrieden" äußerte sich Fürths Trainer Thomas Kleine. "Wenn man im letzten Spiel den HSV schlägt - da hat die Mannschaft für sich gesprochen, in so einer Drucksituation standzuhalten und es aus eigener Kraft zu schaffen."

HSV überlegen, Fürth trifft

Nach einer zerfahrenen Anfangsphase hatte der HSV im Verlauf der ersten Halbzeit die Spielkontrolle übernommen - und kam auch zu Chancen. In der 21. Minuten rettete Fürths Torwart Nahuel Noll gegen Fabio Baldé. Vier Minuten später zielte Sebastian Schonlau per Volley aus zehn Metern ein Stück zu hoch (25.).

Fürth fand bis dahin offensiv so gut wie gar nicht statt, Bis zum ersten gefährlichen Abschluss dauerte es satte 30 Minuten. Jomaine Consbruch schoss den Ball knapp am Tor vorbei.

Doch jetzt war das "Kleeblatt" im Spiel und ging nach 41 Minuten sogar in Führung. Ausgangspunkt war ein langer Einwurf von Joshua Quarschie. Mit etwas Glück landete der Ball bei Klaus, der im ersten Versuch scheiterte, den Nachschuss dann aber aus vier Metern unter die Latte knallte. Das 1:0 war gleichzeitig der Halbzeitstand.

Christian Klug, Sportschau, 18.05.2025 17:45 Uhr

Hamburgs Dompé profitiert von Torwartfehler

Der HSV kam energisch aus der Pause - und schnell zum Ausgleich. Dabei half Fürths Torwart Noll aber auch fleißig mit. Dompé zirkelte einen Freistoß um die suboptimal gestellte Mauer, Noll schätze den Aufsetzer falsch ein und lenkte den Ball ins eigene Tor (50.).

Lange hielt der Hamburger Jubel aber nicht, denn nur sieben Minuten später gab es Elfmeter für die Spielvereinigung. Erst knallte Noel Futkeu den Ball von der Strafraumkante an die Latte. Der Abpraller landete bei Branimir Hrgota, der von William Mikelbrencis zu Fall gebracht wurde. Klaus schnappte sich den Ball und schnürte mit einem Schuss ins rechte Eck den Doppelpack (57.).

Fürths Klaus erzielt den Dreierpack

Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, dachte sich wohl Klaus und legte nur sechs Minuten später den dritten Treffer nach. Der HSV klärte eine Ecke nur unzureichend direkt vor die Füße von Klaus, der sich die Kugel zurechtlegte und mit einem strammen Schuss unter die Latte traf (63.).

Das Spiel wurde jedoch noch verrückter, denn wiederum nur drei Minuten später holte Fürth den HSV zurück ins Spiel. Bei einer Ecke klammerte Hrgota im Strafraum gegen Schonlau. Schiedsrichter Robert Schröder gab Elfmeter für den HSV. Glatzel trat an und traf sicher ins rechte Eck. Noll war in die falsche Ecke unterwegs. (67.).

Hamburgs Selke kommt und trifft die Latte

HSV-Trainer Merlin Polzin brachte noch einmal drei frische Kräfte, unter anderem auch 22-Tore-Mann Davie Selke. Der Stürmer war sofort im Spiel, seine Direktabnahme aus 13 Metern traf aber nur die Latte (75.).

Der HSV drängte in der Schlussphase noch einmal auf den Ausgleich. In der Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Schröder nach einem Zusammenprall von Noll und Glatzel tatsächlich zum dritten Mal auf den Elfmeterpunkt, nahm seine Entscheidung nach Ansicht der Videobilder aber schnell zurück. Noll war vor Glatzel am Ball.

In der siebten Minute der Nachspielzeit ging Schröder dann noch einmal zum Bildschirm. Selke hatte zum vermeintlichen Ausgleich getroffen, hatte im Vorfeld aber Foul gespielt. Somit hatte der Fürther Sieg letztlich Bestand.