Jahnsportpark Entwurf

Senatsbericht Senatsbericht: Kosten für neues Stadion im Jahnsportpark schießen in die Höhe

Stand: 28.05.2024 13:43 Uhr

Abriss und Neubau des Jahnsportparks werden deutlich teurer als angenommen, wie der Senat bestätigt. Als Ziel war eine Bauende bis 2027 festgelegt. Davon dürfte man sich nun verabschieden.

Das neue Stadion im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark soll mehr als 70 Prozent teurer werden als geplant. Dies bestätigte der Senat im aktuellen Bericht an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Der Tagesspiegel hatte zuerst darüber berichtet [tagesspiegel.de].
 
Die Senatsverwaltung schätzte den Kostenrahmen für den Neu- und Umbau des Stadions im Jahr 2019 noch auf 97 Millionen Euro. Im Jahresbericht 2024 vom März werden seitens der Senatsverwaltung die Gesamtkosten auf 168 Millionen Euro beziffert, für den Abriss kommen 14 Millionen Euro hinzu.

Das Mommsenstadion in Charlottenburg wird renoviert. (IMAGO/Schoening)
Mommsenstadion wird drittligatauglich und EM-Trainingsstätte

mehr

Verzögerung der Planungen

Die erhöhten Kosten werden in dem Bericht mit einer "Indexsteigerung der Baupreise im entsprechenden Zeitraum" begründet. Von einer Erhöhung um 47 Prozent ist die Rede. Außerdem werden die Kosten auf die "konkrete Vorplanung und die notwendigen geplanten Verkehrs- und Versorgungsflächen" zurückgeführt.
 
Als Zeitplan für die baulichen Maßnahmen ist angedacht, im dritten Quartal dieses Jahres mit dem Abriss der Anlage zu beginnen. Der Bau des Stadions und weiterer Freianlagen soll im ersten Quartal 2025 beginnen. Bauende ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 geplant.
 
Ob dieser Zeitplan einzuhalten ist, scheint wegen der Mehrkosten jedoch unklar. Der Senat geht nun mit Blick auf den angestrebten Sparkurs ab 2026 von Verzögerungen aus.

Geplant ist das drittgrößte Stadion Berlins

Entstehen soll ein "europaweites Leuchtturmprojekt für inklusive Sport- und Freizeitangebote", wie die damalige Sport-Staatssekretärin Nicola Böcker-Giannini im Jahr 2022 im Rahmen der Vorstellung des Gewinner-Entwurfs verkündete. Dieser stammt von O + M Architekten und den Landschaftsarchitekten Otto + Richter.
 
Im Zentrum des Planungen steht der komplette Abriss und Neubau des Stadions. Es ist mit 20.000 Plätzen als drittgrößtes Stadion der Hauptstadt geplant, hinter dem Olympiastadion und der Alten Försterei.
 
Vorgesehen sind für den Sportpark zudem weitere Sportstätten, beispielsweise zusätzliche Fußball- und Beachvolleyballplätze, Tennisplätze sowie eine Multisporthalle sowie der Bau eines auch geografisch zentral gelegenen Begegnungszentrums.
 
Den Fußballklubs aus der Region soll mit dem neuen Stadion eine weitere zweit- und drittligataugliche Sportstätte zur Verfügung stehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.05.2024, 11:15 Uhr