
A24 in der Prignitz Offenbar verwechselt: 100 Fußball-Fans greifen auf Prignitzer Rastplatz Football-Spieler an
Attacke auf einem Rastplatz am Wochenende: Rund 100 betrunkene Fußball-Fans greifen eine Football-Mannschaft an. Womöglich wird ihnen die Trikotfarbe ihres Teams zum Verhängnis. Zehn Spieler werden verletzt, die Polizei ermittelt.
Rund 100 Fußball-Fans haben am Wochenende auf der A24 eine Gruppe von 23 Football-Spielern der Beelitz Blue Eagles angegriffen - zehn Spieler wurden dabei verletzt. Zu der Attacke kam es bereits am Samstagabend auf dem Rastplatz Prignitz-West, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Am Montag hatte es von der Brandenburger Polizei noch geheißen, bei der angegriffenen Gruppe habe es sich um Rugby-Fans gehandelt. Am Dienstag korrigierte sie nun ihre Angaben auf Anfrage des rbb. Zuvor hatte die "Märkischen Allgemeinen Zeitung" über das angegriffene Football-Team berichtet.
"Zeugen hatten die Polizei gerufen, nachdem rund 100 offenbar alkoholisierte Fußball-Fans aus zwei Reisebussen eine Personengruppe angegriffen hatten", sagte Polizeisprecher Joachim Lemmel am Montag dem rbb. Die Opfer hatten demnach blaue Trikots an. "Möglicherweise hatten sie diese für eine konkurrierende Fangruppe gehalten", so der Sprecher weiter.
Angreifer wohl Lager von Energie Cottbus zuzuordnen
Anschließend setzten die Fußball-Fans ihre Fahrt fort, konnten im Zuge der Fahndung aber gestoppt und kontrolliert werden. "Von den Personen wurden die Identitäten festgestellt und die Fanbusse anschließend polizeilich begleitet", so der Polizeisprecher.
Die Polizei äußerte sich nicht zur genauen Herkunft der Fanbusse. Nach Informationen des rbb sollen die Angreifer Fans von Energie Cottbus gewesen sein, die auf dem Rückweg von einem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock waren. Der Rastplatz Prignitz/West liegt auf der Strecke zwischen Rostock und Cottbus.
Der Sprecher von Energie Cottbus, Stefan Scharfenberg-Hecht, sagte dem rbb, dass der Verein zunächst die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen abwarten wolle, bevor er sich weiter äußere. Solange nicht eindeutig feststehe, ob es sich um Fans von Energie Cottbus handele, werde der Verein keine Stellungnahme abgeben.

Polizei ermittelt wegen Körperverletzung
Die Beelitz Blue Eagles drückten unterdessen großes Unverständnis aus. "Ich begleite schon mein Leben lang Sportgruppen. Aber sowas habe ich noch nicht erlebt", sagte Abteilungsleiterin Daniela Kühn-Konradi der "Märkischen Allgemeinen Zeitung". Rund 20 Minuten habe die Auseinandersetzung gedauert, bei der sich das Football-Team erst gewehrt und dann in sein Mannschaftsbus zurückgezogen haben soll.
Die Polizei ermittelt nun wegendes Verdachts auf schweren Landfriedensbruch und wegen Körperverletzung, wie sie dem rbb bestätigte.
Die Spieler der Blues Eagles hätten Aussagen gemacht und Anzeigen erstattet, sagte Kühn-Konradi. "Zum Glück ist nichts Gravierendes passiert", sagte Kühn-Konradi. Sie sprach von Schlägen in die Magengrube und ins Gesicht sowie von Schürfwunden.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, unter anderem in der Überschrift, dass es sich bei der angegriffenen Gruppe um Rugby-Fans gehandelt habe. Das ist falsch. Die Brandenburger Polizei hatte am Montag zunächst von Rugby-Fans gesprochen und am Dienstag korrigiert, dass es sich um Football-Spieler der Beelitz Blue Eagles gehandelt habe. Wir haben den Text entsprechend geändert.
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.05.2025, 13:23 Uhr