
Handball-Bundesliga Füchse Berlin mit dem perfekten Mix auf dem Weg zur Handball-Meisterschaft
Noch sechs Spiele trennen die Füchse Berlin vom historischen Gewinn der ersten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Nicht nur der Kader-Mix stimmt, sondern auch in einem anderen Wettbewerb sorgen die Berliner noch für Aufsehen.
"Die Anspannung steigt", sagte Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar vor dem Spiel am Donnerstag gegen Eisenach. Nach der Länderspielpause in der Handball-Bundesliga stehen für die Füchse Berlin die Wochen der Wahrheit an. Noch sechs Siege, und die Berliner könnten zum ersten Mal in ihrer Historie die Meisterschale in die Höhe stemmen.
Während die Verantwortlichen des Vereins aktuell noch zurückhaltend sind, hat der Bundesliga-Tabellenführer schon einen prominenten Tippgeber auf seiner Seite. "Es sieht sehr gut aus für die Füchse Berlin. Die sind sehr stabil. Ich denke nicht, dass sie nachlassen und noch ein Spiel verlieren", sagte der deutsche Bundestrainer Alfred Gislason nach dem 44:26-Sieg in der EM-Qualifikation gegen die Türkei. Mit Tim Freihöfer, Nils Lichtlein und Debütant Matthes Langhoff standen dabei sogar drei Füchse-Profis auf dem Parkett.

Die Mischung macht’s
In dieser Saison haben die Füchse endlich die perfekte Mixtur im Kader gefunden. Während sich die eben genannten drei deutschen Nationalspieler aus der eigenen Jugend zu festen Größen etabliert haben, brillieren ebenfalls die erfahrenen Profis um Welthandballer und Star Mathias Gidsel. Das sieht auch Gislason so: "Die jüngeren Spieler sind besser geworden. Und was Mathias Gidsel in dieser Saison spielt, ist unglaublich."
Ganz so euphorisch wollte sich Füchse-Trainer Jaron Siewert vor der Partie gegen Eisenach noch nicht geben: "Wir wollen erstmal wieder den Fokus auf uns richten, gut ins Spiel reinkommen und eine gute Abwehrarbeit leisten. Da werden viele Zweikämpfe auf uns zukommen."
Restprogramm mit möglichem Entscheidungsspiel
Nur drei Niederlagen haben sich die Füchse Berlin in dieser Saison geleistet. Dennoch ist die Liga ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Sechs Spieltage vor Saisonende stehen die Berliner bei zehn Negativpunkten – mit so vielen Negativpunkten oder mehr wurde zuletzt in der Saison 2017/18 eine Mannschaft Meister. Einen Patzer im Saisonendspurt dürfen sich die Füchse also voraussichtlich nicht mehr leisten, denn aktuell führen die Berliner die Tabelle nur aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz (+48) gegenüber der MT Melsungen an. Besonders brisant wird es am 31. Spieltag, denn dann steht das direkte Duell mit dem engsten Verfolger an.
Kretzschmar sieht mit Blick auf die letzten Spieltage der Saison vor allem die positiven Aspekte: "Natürlich wächst die Anspannung mit jedem weiteren Sieg oder Spiel, weil es für uns um etwas geht und wir wirklich etwas gewinnen können. Aber es ist ja auch schön, dass wir etwas gewinnen können und überhaupt in einer Situation sind, in der wir Druck verspüren."
Krönung Champions League?
Doch eine mögliche Meisterschaft müsste nicht der einzige Titel in dieser Saison bleiben. Durch den dominanten Auftritt gegen Aalborg im Viertelfinale stehen die Berliner im Final Four der Champions League. Dort treffen sie auf den HBC Nantes. Im Finale wäre sogar ein deutsches Duell möglich: Im zweiten Halbfinale stehen sich der letztjährige Bundesliga-Meister SC Magdeburg und der FC Barcelona gegenüber.
Eine Kampfansage diesbezüglich machte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning bereits Mitte April: "Ich würde heute sagen, wir gewinnen die Champions League. Da glaube ich wirklich fest dran." Sollte es so kommen, könnte es jedenfalls eine in doppelter Hinsicht historische Saison für die Füchse Berlin werden.
Sendung: Der Tag, 13.05.2025, 19:15 Uhr