Ernes Matjaz vom RSV Eintracht jubelt über sein 1:0 gegen den VfB Krieschow (Quelle: IMAGO / Creativ Sportpicture)

Brandenburger Landespokal 1:0 gegen Krieschow: Oberligist RSV Eintracht erstmals Sieger

Stand: 24.05.2025 17:36 Uhr

Der RSV Eintracht hat den Brandenburger Landespokal gewonnen. Im Finale gegen den VfB Krieschow setzte sich die Mannschaft von Trainer Patrick Hinze knapp durch und ist nun für die 1. DFB-Pokal-Runde qualifiziert.

Im Finale des Brandenburger Landespokals hat sich der Oberligist RSV Eintracht mit 1:0 (1:0) gegen den VfB Krieschow durchgesetzt. Im Volksparkstadion in Neuruppin war Ernes Matjaz (44.) kurz vor der Pause der entscheidende Torschütze der Stahnsdorfer, die sich nun auf ihre Premiere im DFB-Pokal freuen dürfen.

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Das mutmaßliche Motto beider Teams zum Anpfiff: volle Kraft voraus. Von aufkommender Nervosität und angezogener Handbremse konnte jedenfalls nicht die Rede sein, was in erster Linie zu Fouls und Unterbrechungen führte, weniger zu Torchancen. Ein heftiger Zusammenprall von Eintracht-Kapitän Ernes Matjaz und Krieschows Luca Grimm sorgte bereits in der sechsten Minute für kurzes Luftanhalten. Beide Spieler konnten – nach minutenlanger Behandlung - aber weitermachen.
 
Die erste Hälfte ging deutlich an den RSV Eintracht. Die Mannschaft von Trainer Patrick Hinze kreierte von Beginn an Torchancen und spielte druckvoll. Von Krieschow wiederum ging offensiv zunächst kaum Gefahr aus. VfB-Torhüter Sebastian Mellack war vielbeschäftigt und hielt die bis dahin größte Chance der Partie – Luca Krüsemann kam im Strafraum frei zum Abschluss - sensationell mit dem Fuß (18.). Torhüter-Kollege Michael Hemicker, der im Halbfinale gegen Energie Cottbus noch zum Helden wurde, hatte auf der anderen Seite so gut wie nichts zu tun.

Der Kapitän fasst sich ein Herz

Die Abwehrreihe aus Krieschow wirkte hektisch und wackelte immer wieder gefährlich: Auch Matthias Steinborn verfehlte das Tor in der 29. Minute per Kopf nur knapp. Die Führung für den RSV Eintracht aus Stahnsdorf wäre nun längst verdient gewesen, der VfB auf der anderen Seite wartete nach 35 Minuten immer noch auf den ersten Torschuss. Deren wichtigster und bester Mann weiterhin: Keeper Mellack.

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Ein – erfolgloser – Freistoß kurz vor der Pause war die erste und einzige Torannäherung des VfB. Und dann folgte die überfällige Führung: Kapitän Matjaz kam nach einem langen Einwurf frei zum Schuss, traf den Ball optimal und versenkte ihn mit viel Kraft im Tor (44.).
 
Der Plan von Hinze war erst einmal aufgegangen: Es gelang seiner Mannschaft, die sich vor zwei Wochen im direkten Duell in der Liga noch 0:3 geschlagen geben musste, Krieschow weitestgehend vom eigenen Tor fernzuhalten.

Eintracht bleibt eigener Linie treu und belohnt sich

Aber da gibt es ja eigentlich noch Andy Hebler. Der Torgarant im Krieschow-Trikot, der mit 20 Treffern die Torschützenliste der Oberliga Süd anführt, war bisher unsichtbar geblieben. In der 56. Minute stand er dann erstmals im Fokus: Nach einer Ecke kam der 36-Jährige mit dem Kopf an den Ball, verpasste das 1:1 aber knapp.
 
VfB-Trainer Robert Koch beobachtete am Spielfeldrand, wie sich seine Mannschaft stabilisierte und mehr Kontrolle erlangte - am Spielstand änderte sich zunächst aber nichts. Die Führung der Eintracht war weiterhin verdient, die Partie mittlerweile aber wesentlich ausgeglichener als in den ersten 45 Minuten.
 
Doch es blieb dabei: Beim VfB Krieschow lief nicht viel zusammen. Die mitgereisten Fans warteten vergeblich auf die gewohnte Spielstärke ihrer Mannschaft. Die Strategie der Eintracht wiederum ging bis zum Abpfiff auf und endete im ersten Brandenburger Landespokalsieg und der damit ebenfalls verbundenen ersten Teilnahme am DFB-Pokal in der kommenden Saison.

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Im DFB-Pokal am liebsten gegen den FC Bayern

"Wir haben heute Geschichte geschrieben", strahlte der Torschütze des Tages, Ernes Matjaz, nach der Partie: "So ein kleiner Verein, aber so viel Herz dabei." Während jubelnde Eintracht-Fans seinen Namen riefen, sprach der 23-Jährige der gesamten Mannschaft ein großes Lob aus: "Was wir heute auf dem Platz geleistet haben - vor allem in der ersten Halbzeit - war einfach überragend."

 
Patrick Hinze konnte da nur zustimmen: "Das war ein unglaublicher Weg. Mit Jungs, die lange dabei sind. Wir sind mehr als stolz", freute sich der Trainer nach Abpfiff - und gab seinen Spielern jegliche Freiheit für die kommenden Tage: "Wir spielen am Mittwoch gegen Grimma. Da ist mir völlig egal, in welchem Zustand die Jungs kommen."
 
Robert Koch, Trainer des VfB Krieschow, brachte die Niederlage der eigenen Mannschaft wiederum klar auf den Punkt: "Wir sind brutal enttäuscht und traurig, weil wir selbst kein gutes Spiel gemacht haben." Und weiter: " Wir haben Verdient verloren. So ehrlich muss man auch sein."
 
Beim gewünschten Gegner für die erste Pokalrunde sind sich Matjaz und Hinze übrigens einig: Rekordmeister FC Bayern München soll es sein. Unabhängig vom Gegner wird die Partie übrigens nicht in Stahnsdorf stattfinden, da der Platz den DFB-Vorgaben nicht entspricht. Das Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam und das Mommsenstadion in Berlin werden als Austragungsort geprüft.

Sendung: rbb24 Livestream, 24.05.2025, 14:30 Uhr