
Formel 1 Leclerc geschlagen - Norris holt Pole in Monaco
Der Große Preis der Formel 1 in Monaco könnte zu einem Zweikampf zwischen McLaren und Ferrari werden. Zwar dominierte der Monegasse Charles Leclerc beim Rennen in seiner Geburts- und Heimatstadt Monte Carlo alle drei Trainingssitzungen. Im Qualifying am Samstag aber setzte Lando Norris im orange-schwarzfarbenen McLaren die Bestzeit.
Im dritten Qualifikationsabschnitt unterboten zuerst Piastri und Norris kurz nacheinander den Streckenrekord. Auch Charles Leclerc fuhr in den engen Kurven der illustren Hafenstadt am Mittelmeer schnell. Aber mit einer Zeit von 1.09,954 min. setzte der Brite erstmals eine Zeit unter 1.10 min. Norris' Teamkollege Oscar Piastri kam auf Startplatz drei, Lewis Hamilton im zweiten Ferrari auf Rang vier. Titelverteidiger Max Verstappen musste sich mit über sieben Zehntel Sekunden Rückstand auf den Polesitter mit Rang fünf zufrieden geben.
"Ich bin sehr stolz darauf, dass wir das hier geschafft haben. Das ist ein besonderer Ort dafür", sagte Norris. Der 25 Jahre alte Wahl-Monegasse schaffte es zum elften Mal auf die Pole, in diesem Jahr war es nach dem Auftakt in Australien erst das zweite Mal. "Ich hatte einige Schwierigkeiten die letzten Monate", sagte Norris und berichtete, dass er sich aus dieser Situation mit akribischer Arbeit herausgekämpft hat. Ihm war die Erleichterung nach der starken Vorstellung ohne jeden Fehler anzumerken.
"Am Ende gibt es immer etwas, das man hätte besser machen können. Aber heute war das die beste Runde", sagte der knapp geschlagene Leclerc, "so ist es nun mal. Das ist etwas frustrierend." Der 27-Jährige wertete als gutes Zeichen, dass er insgesamt mithalten konnte: "Ich glaube aber nicht, dass wir große Chancen auf den Sieg haben."
Desaster bei Mercedes
Für Mercedes endete die Qualifikation in einem Desaster. Zuerst flog der junge Italiener im ersten Durchgang in der Hafenschikane ab und beschädigte seinen Rennwagen so schwer, dass er sich mit Startplatz 15 zufrieden geben musste. "Das war ein sehr unnötiger Fehler", sagte der Youngster bei sky. Im zweiten Abschnitt dann aber fluchte Gerorge Russell im Funk wie ein Berserker, als er ausschied.
Ausgerechnet im Hafentunnel blieb sein Silberpfeil stehen: Ihm fehlte komplett der Vortrieb, das Auto schien Elektrikprobleme zu haben. Der Brite wird vor seinem jungen Teamkollegen auf Rang 14 ins Prestigerennen in Monte Carlo starten. Sollte das Rennen halbwegs normal verlaufen - ohne Regen und größere Unterbrechungen - dürfte das Rennwochenende für Toto Wolffs Team gelaufen sein.
Hülkenberg passabler 13.
Recht passabel verlief das Qualifying für Nico Hülkenberg. Der routinierte Sauber-Pilot schaffte es immerhin in Q2 und stellte seinen Rennwagen auf Rang 13 in die Startaufstellung. Mehr war für den Emmericher trotz sehr beherzter Fahrweise nicht drin, bei der Hülkenberg teilweise die Kunststoffabdeckungen der Leitplanken leicht touchierte.
"Eigentlich habe ich mich ganz gut gefühlt", sagte der 37-Jährige bei sky, "aber am Ende haben wir nicht mehr zulegen können."
Aufhorchen ließ Formel-1-Rookie Isack Hadjar. Der Franzose schaffte im RB-F1-Team den beachtlichen sechsten Platz. Dafür erlitt Yuki Tsunoda im zweiten Red-Bull-Cockpit den nächsten Nackenschlag. Der Japaner wurde nur Zwölfter.
Mindestens zwei Stopps
Erstmals wird beim Rennen am Sonntag eine neue Regel angewendet: Zwei Boxenstopps sind für alle Fahrer Pflicht. Durch mehr taktische Möglichkeiten soll so die Spannung erhöht werden. Vor dem achten von 24 WM-Läufen führt Piastri in der WM-Gesamtwertung mit 13 Punkten Vorsprung vor Norris. Weltmeister Max Verstappen ist mit 22 Zählern Rückstand Dritter, im Qualifying reichte es nur zu Rang fünf.