Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck schreit seinen Jubel heraus und ballt dabei die Hand zur Faust.

buten un binnen 3 Gründe, warum die Tischtennis-Play-offs ein Werder-Wunder erleben

Stand: 23.05.2024 00:59 Uhr

Die Bremer haben ab 19 Uhr gegen Champions-League-Sieger Saarbrücken einen echten Kraftakt vor sich. Doch Werder hatte schon einmal die Tischtennis-Sensation geschafft.

Von Petra Philippsen

Zugegeben, die Ausgangslage vor diesem Play-off-Halbfinale in der Tischtennis-Bundesliga stimmt auf den ersten Blick nicht gerade zuversichtlich.

Werder Bremen bekommt es ab 19 Uhr mit dem absoluten Dominator der Saison und dem amtierenden Champions-League-Sieger zu tun: dem 1. FC Saarbrücken TT. Angeführt wird das Team auch noch vom derzeit formstärksten deutschen Profi Patrick Franziska, der gerade erstmals die Top Ten der Weltrangliste geknackt hat.

Werder glaubt an Außenseiter-Chance

"Saarbrücken ist definitiv momentan die beste Mannschaft Europas", weiß auch Werder-Coach Cristian Tamas. Was sollen die Grün-Weißen als krasser Außenseiter also tun? Das Handtuch werfen? Im Gegenteil: Die Bremer glauben fest an ihre Chance. Dass das Werder-Wunder gegen Saarbrücken möglich ist.

Wenn ich als Trainer nicht daran glauben würde, wer denn dann?
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)

Und Trainer Tamas hat gute Gründe, dass die Hoffnung der Grün-Weißen durchaus berechtigt ist:

1. Nichts zu verlieren

Saarbrückens Tischtennis-Profi Patrick Franziska fixiert beim Aufschlag den hochgeworfenen Ball.

Saarbrückens Patrick Franziska stürmte kürzlich erstmals auf Rang neun der Weltrangliste.

Saarbrücken stand seit 2011 immer in den Final-Four der Play-offs, Werder schaffte das zuletzt 2020. Auch damals hieß der Bremer Gegner Saarbrücken. Durch Corona gab es jedoch nur ein Spiel, mit anderem Modus und dazu auswärts – am Ende war der Frust groß bei den Bremern.

Dieses Mal ist alles wieder gewohnt, es gibt Hin- und Rückspiel und ein mögliches Entscheidungsspiel. Werder ist heiß auf die Revanche. Und Saarbrücken steht dabei mächtig unter Druck. Mit beeindruckenden 36:4 Siegen sind sie durch die Saison marschiert, alles andere als ein Sieg gegen Werder wäre eine Blamage. "Für uns spricht, dass wir befreit spielen können", betont Tamas, "wir haben nichts zu verlieren."

2. Das Wunder hat schon einmal geklappt

Werders Tischtennis-Team um Trainer Cristian Tamas steht jubelnd mit dem Meisterpokal beim Mannschaftsfoto.

Deutscher Tischtennis-Meister 2013: Trainer Cristian Tamas (Mitte) mit Teammanager Sascha Greber und Adrian Crisan (links).

Mit dieser Einstellung hat Werder schon einmal die große Sensation in den Play-offs geschafft. 2013 hatte niemand mit dem Team von Cristian Tamas gerechnet – und dann wurde der Außenseiter Deutscher Meister. Das Werder-Wunder war perfekt. Warum sollte es also nicht nochmal klappen? Mit Bad Königshofen steht ein zweiter Underdog unter den besten Vier und hat in Spiel eins direkt Rekordmeister Borussia Düsseldorf in heimischer Halle geschlagen. Es liegt also ein bisschen Wunder-Stimmung in der Luft.

Werder spielt seine erste Partie am Donnerstag ebenfalls Zuhause in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle – und das mit 700 Fans im Rücken. "Das wird eine tolle Atmosphäre, darauf freuen wir uns", so Tamas, "und wir freuen uns auf den starken Gegner." Kein Wunder: Das Heimspiel in der Liga hat Werder gegen Saarbrücken gewonnen. Mit einem starken Auftritt von Werders Nummer eins Mattias Falck gegen Saarbrückens zweiten Topspieler Darko Jorgic. "Möglich ist alles", ist sich auch Falck sicher.

Werders Tischtennis-Asse stürmen in die Play-offs

3. Grün-Weißer Mannschaftsgeist

Die vier Tischtennisspieler von Werder Bremen Mattias Falck, Kirill Gerassimenko, Marcelo Aguirre und Cristian Pletea posieren lachend und kämpferisch.

Werders Teamspirit: Marcelo Aguirre (von rechts), Mattias Falck, Kirill Gerassimenko und Cristian Pletea (vorne).

Saarbrückens Kader ist so breit wie die Weser, in Bremen rückte das Team gleich mit fünf Spielern an. Werder hat mit Mattias Falck, Kirill Gerassimenko und Marcelo Aguirre ein eingeschworenes Trio, das seit fünf Jahren durch dick und dünn geht. Cristian Pletea ist als vierter Mann sportlich derzeit zwar außen vor, aber ein wichtiger Teamfaktor. "Wir haben unseren Mannschaftsgeist, unseren Zusammenhalt", betont Tamas. So hatte sich Werder in einem packenden Liga-Endspurt noch in die Play-offs gekämpft: als verschworene Gemeinschaft.

Und mit einem Mattias Falck, der bei Werder vorneweg geht. Der Vizeweltmeister von 2019 hatte in der heißen Phase um die Play-offs bärenstark geliefert. Mit seinen 20 Siegen ist der Schwede in dieser Saison Bundesliga-Spitze und Werders Rückhalt. Gegen Saarbrücken wird es auf Bremens Nummer eins ankommen. Kann Falck vorlegen, zieht es seine Teamkollegen womöglich mit. "Es wäre wichtig, dass wir aus den ersten beiden Einzeln einen Punkt holen. Dann kann alles passieren", so Tamas.

Wir kennen unsere Stärken, wir wissen, dass unser Team an einem guten Tag Saarbrücken schlagen kann. Und ich hoffe, dass dieser Tag am Donnerstag ist.
(Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen)

Und vielleicht sorgen ja auch die Glückshormone bei Falck noch für den Extra-Kick zum Werder-Wunder. Denn sein privates, kleines Wunder kam vor ein paar Tagen zur Welt, seine zweite Tochter.

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Werder verliert erstes Tischtennis-Playoff-Halbfinale gegen Saarbrücken

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Sportblitz, 24. Mai 2024, 18:06 Uhr