Torwurf von Kelly Dulfer (Bietigheim)

Handball-Bundesliga Zwickau gegen Meister ohne Chance - THC gewinnt Verfolgerduell beim BVB

Stand: 08.11.2023 21:36 Uhr

Der BSV Sachsen Zwickau und der Thüringer HC bekamen es in der Handball-Bundesliga mit jeweils einem Spitzenteam zu tun: Während der BSV klar das Nachsehen hatte, feierte der THC einen überraschend deutlichen Erfolg.

Am 7. Spieltag der Handball-Bundesliga hat der Thüringer HC mit einer beherzten Leistung das Spitzenspiel in Dortmund für sich entschieden. Nur eine Halbzeit hielt Underdog Zwickau mit dem Deutschen Meister Bietigheim mit.

Thüringer HC mit starker Vorstellung beim BVB Dortmund

Die Handballerinnen des Thüringer HC haben in der Bundesliga den vierten Auswärtssieg nacheinander gefeiert. Das Team von Trainer Herbert Müller setzte sich am Mittwochabend im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund überraschend deutlich mit 33:25 (17:12) durch. Beste Werferin war Nationalspielerin Annika Lott mit neun Treffern. Aufgrund des besseren Torverhältnisses zog der THC mit jetzt 10:4 Zählern in der Tabelle am punktgleichen BVB vorbei und ist nun Dritter.

Die Thüringerinnen fanden deutlich besser ins Spiel. Mit ihrer aggressiven und beweglichen Abwehr lähmten sie den Spielfluss des BVB, zudem glänzte Torhüterin Dinah Eckerle in der Anfangsphase mit zwei gehaltenen Siebenmetern. Im Angriff suchten die Gäste den schnellen Abschluss und konnten sich dabei auf die überragende Lott verlassen, für die beim Stand von 9:5 (13. Minute) bereits fünf Tore und drei Assists zu Buche standen. Nach einer Auszeit von Trainer Henk Groener entwickelte der BVB mehr Durchschlagskraft im Rückraum und tastete sich bis 10:11 (22.) heran, ehe die Gäste wieder die Kontrolle übernahmen und bis zur Pause auf 17:12 davonzogen.

Annika Lott, Nicole Roth, Johanna Stockschläder

Die THC-Nationalspielerinnen Annika Lott, Nicole Roth und Johanna Stockschläder (v. li.) gewannen in Dortmund.

Im zweiten Durchgang bauten die Thüringerinnen ihren Vorsprung schnell auf 21:14 (35.) aus. Zwar gelang ihnen in den folgenden acht Minuten nur ein weiterer Treffer, doch die ersatzgeschwächten Dortmunderinnen konnten daraus nicht nennenswert Kapital schlagen, weil der THC defensiv weiterhin sehr kompakt stand. In der Schlussphase drehten die Gäste offensiv noch einmal auf und siegten auch in der Höhe verdient.

THC-Rückraumakteurin Anika Niederwieser sagte: "Es war ein verdienter Sieg. Wir wollten mit Tempo spielen und ich bin froh, dass wir das so gut umsetzen konnten. Wir hatten uns auf ein knappes und kämpferisches Spiel eingestellt – dass wir das so gut umsetzen – Hut ab."

Sachsen Zwickau chancenlos gegen Meister Bietigheim

Die Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau haben den Erfolgslauf von Meister SG BBM Bietigheim nicht stoppen können. Die Schützlinge von Trainer Norman Rentsch kassierten am Mittwoch gegen den weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter eine klare 21:40 (12:17)-Niederlage. Den größten Anteil am Erfolg der Gäste hatten Kelly Dulfer und Kaba Gassama Cissokho mit je fünf Toren, Jenny Behrend, Karolina Kudlacz-Gloc und Sofia Hvenfelt trafen jeweils viermal. Für Zwickau erzielten Ema Hrvatin mit acht Treffern und die sechsmal erfolgreiche Diana Magnusdottir die meisten Tore. Die Slowenin Hrvatin ist mit 58 Treffern aktuelle Bundesliga-Torschützenkönigin.

Nur in den ersten 20 Minuten konnten die Gastgeberinnen mit dem haushohen Favoriten mithalten. Dann zog Bietigheim von 11:10 über 14:10 (24.) bis zur 45. Minute auf 29:14 davon und brach damit die Moral bei den BSV-Spielerinnen. In der Schlussphase spielte der Meisterschaftsfavorit gegen einen immer stärker nachlassenden Gegner seine konditionelle und individuelle Überlegenheit aus. Zwickau war nicht in der Lage, die Niederlage in Grenzen zu halten.

Torwurf von Jasmina Gierga (Zwickau) , links Antje Döll (Bietigheim) , rechts Kelly Dulfer (Bietigheim)

Jasmina Gierga mit einem Torwurf für Zwickau. Der BSV führte zunächst sogar mit 5:2.

Zwickaus Rückraumtalent Juliane Peter sagte: "Die ersten 20 Minuten waren richtig gut. Nach der Pause kassierten wir zu viele Tore und machten offensiv zu viele Fehler. Bietigheim ist eine starke Mannschaft, aber dennoch haben wir es ihnen zu leicht gemacht."

dpa/cke