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Sachsenpokal Vor dem Finale Lok vs. Aue: Seitz' Highlight-Dreier und Härtels Wembley-Wunsch

Stand: 21.05.2025 12:03 Uhr

Prestige, ein DFB-Pokalticket und Geld - das winkt dem Landespokalgewinner auch in Sachsen. Die Finalisten Lok und Aue trennen eine Liga und die aktuellen Emotionen. Doch es gibt auch einiges, das verbindet. Nicht nur, weil Aue-Coach Härtel die Leipziger bereits in Drittliga-Form sieht.

Wenn am Samstag (24. Mai 2025, ab 16.30 im Live-Ticker und komplett live sehen im Stream von SPORT IM OSTEN) im Leipziger Bruno-Plache-Stadion Regionalliga-Meister Lok Leipzig und Drittligist Erzgebirge Aue das Finale des Landespokals Sachsen spielen, treffen Teams in ganz unterschiedlicher Stimmungslage aufeinander. Aue ist nach einer sehr wechselhaften Saison dem Abstieg aus der 3. Liga erst spät entkommen, Lok schwebt nicht erst seit dem Meistererfolg auf der Welle der Euphorie.

Härtel: "Endspiel könnte uns helfen"

"Wir können aus einer durchwachsenen Saison eine gute machen", blickt Aue-Trainer Jens Härtel auf das Pokalfinale voraus. "Viele haben uns schon in der Regionalliga gesehen. Das Endspiel könnte uns helfen." Lok-Trainer Jochen Seitz blickt dagegen bereits über das Pokalfinale hinaus: "Wir wollen dem Favoriten einen heißen Fight abverlangen. Dann kommen die absoluten Highlights", sagt der Leipziger Coach mit Verweis auf die beiden Drittliga-Aufstiegsspiele gegen Regionalliga-Nord-Meister Havelse.

Seitz: "Keine Rücksicht" auf Havelse

So unterschiedlich die Stimmungslage bei beiden Teams, was Lok und Aue eint ist die personell angespannte Situation. "Das war schon schwer die letzten Wochen, wir hatten teilweise nur 13 oder 14 Feldspieler", sagt Seitz. Für das Finale erhofft sich der Leipziger Coach, dass ein paar Spieler zurückkommen. "Es wird von Tag zu Tag besser", so Seitz, der zudem für das Finale ankündigt: "Wir werden alles raushauen. Wir nehmen keine Rücksicht auf die Relegationsspiele." Auf einer Position hat sich der Coach bereits festgelegt: Im Tor wird Niclas Müller stehen, so wie auch in vier der fünf Pokalspielen der Saison.

Blick ins Archiv: Aue holt im Jahr 2000 den Sachsenpokal gegen den VfB Leipzig

Aue muss Training abbrechen

Auch Aue-Coach Härtel hat sich auf der Torwartposition bereits festgelegt: Statt Max Uhlig, der am letzten Drittliga-Spieltag sein Debüt gab und beim 1:1 bei 1860 München überzeugte, kehrt Routinier Martin Männel ins Tor zurück. Auf anderen Positionen muss der Aue-Coach möglicherweise umplanen. Denn auch Aue hat Personalprobleme: "Es ist die letzten Tage tendenziell noch schlechter geworden. Wir mussten das Training teilweise abbrechen, weil wir nicht genug Leute hatten", so Härtel. Wer konkret angeschlagen ist und was die Spieler haben, wollte Härtel aber nicht verraten: "Einige haben einen Infekt, bei anderen ist es etwas anderes."

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Mit diesem Ball wird Samstag in Leipzig gekickt.

Härtel lobt Lok: "Bereit für die 3. Liga"

Konkreter wird Härtel, wenn er über die Stärken seines Gegners von Samstag spricht: "Wir wissen um ihre Stärken. Das ist eine gute Mannschaft. Sie haben eine Gruppe, die über Jahre zusammenspielt. Das ist wichtig", sagt Härtel, der noch ein anderes Kompliment für die Leipziger parat hat: "Sie sind bereit für das Abenteuer 3. Liga."

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Härtel und Seitz mit dem Pokal - welches Team darf sich im Fuß des Pokals eingravieren lassen?

Wembley-Wunsch und Verbands-Absage

Rund 12.000 Zuschauer im ausverkauften Plache-Stadion werden am Samstag das Finale verfolgen, darunter rund 2.000 Gäste-Fans. Und das ärgert Härtel bei aller Freude auf das Finale dann doch. Statt im Lok-Stadion würde der Auer Coach lieber in einer neutralen Spielstätte kicken. "In England gibt es Wembley. Es wäre schön, wenn wir ins Sachsen auch ein Stadion hätten, wo wir die Finals spielen", sagt der 55-Jährige. Und wo könnte dieses Stadion stehen? "Im Erzgebirge bei uns ist es schön", grinst der frühere Leipzig-, Rostock- und Magdeburg-Coach. "Aber auch Dresden hat ein gutes Stadion", bringt der "Veilchen"-Trainer die Arena des Erzrivalen Dynamo Dresden ins Spiel.

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Plache ist nicht Wembley: Blick ins Bruno-Plache-Stadion von Lok Leipzig.

Den Wünschen von Härtel erteilt Volkmar Beier vom Sächsischen Fußballverband aber eine Absage: "Wir haben gute Erfahrungen gemacht, die Finals bei einem der Finalisten auszutragen. Wir planen nicht, das zu ändern." Härtels Wembley-Wunsch wird also erstmal nicht in Erfüllung gehen. Der Wunsch beider Teams nach einem DFB-Pokalticket wird sich am Samstag allerdings für einen der beiden Verein erfüllen. Trotz ganz unterschiedlicher Vorzeichen bei Aue und Lok.

Dirk Hofmeister