Die Spieler von Viktoria Berlin jubeln

Fußball | Regionalliga Viktorias Last-Minute-Tor kostet Zwickau den Heimsieg

Stand: 18.08.2023 21:11 Uhr

Der FSV Zwickau hat in einem ereignisarmen Spiel gegen Viktoria Berlin, das erst in der Schlussphase richtig an Fahrt aufnahm, in letzter Minute zwei Punkte verspielt. Die Fans feierten die Spieler trotzdem wie Sieger.

Was für eine Dramatik. Gut 80 Minuten lang deutete in der Zwickauer GGZ Arena nichts daraufhin, dass zwischen dem FSV Zwickau und Viktoria Berlin am Freitagabend noch ein Tor fallen würde. Dann brachte Lucas Albers (83.) den FSV kurz vor Schluss in Führung und bejubelte den sicher geglaubten Siegtreffer mit einem Salto, bevor der eingewechselte Berliner Fatih Baca (90. + 4) in der bereits abgelaufenen Nachspielzeit für die Gäste ausglich. Das 1:1 (0:0) ist aus Zwickauer Sicht aufgrund des Spielverlaufs extrem unglücklich, geht aber wegen der ausgeglichenen Spielanteile in Ordnung.

Chancenarme erste Halbzeit

Schmitt nahm im Vergleich zur knappen 3:4-Niederlage gegen Hertha BSC II am Dienstagabend zwei Änderungen in der Startelf vor: Ersatzkeeper Lucas Hiemann stand für Benjamin Leneis im Tor und Luis Klein ersetzte Maximilian Somnitz. Neuzugang Marc-Philipp Zimmermann saß wieder zunächst erstmal auf der Bank. Bei den Berlinern wurden die zuletzt glücklosen Offensivspieler Julien Damelang und Metehan Yildirim aus der Startaufstellung raus-rotiert. Für sie standen Dikarev und Skakun auf dem Platz.

In der kompletten ersten Halbzeit blieben hochkarätige Chancen Mangelware. Bis auf ein paar zaghaften Torannährungen durch Viktorias engagierten Flügelstürmer Shean Mensah fand die Partie hauptsächlich im stark umkämpften Mittelfeld statt. Der ohnehin schon seit Wochen schwächelnden Offensivabteilung der Berliner fiel keine kreative Lösung ein, um die gut organisierte Zwickauer Hintermannschaft zu überwinden. Aber auch Zwickau blieb im eigenen Stadion, nachdem unter der Woche noch drei Tore gegen Hertha BSC II erzielt wurden, überraschend zahnlos.

Davy Frick und Lucas Falcao

Das Spiel war von Zweikämpfen und Nickligkeiten geprägt. Torchancen gab es dafür nicht so viele.

Wilde Schlussphase

Auch die zweite Halbzeit lebte über weite Strecken ausschließlich von der Spannung und der überragenden Atmosphäre der 4.907 Fans. In der 67. Minute brachte Schmitt wie schon gegen Hertha BSC II in einem Dreifachwechsel die Offensivkräfte Zimmermann, Kuffour und Dobruna in die Partie. Anders als unter der Woche vollbrachte keiner der drei mit dem ersten Ballkontakt ein Jokertor. So dauerte es bis zur 83. Minute, bis sich der erste Torschütze auf den Spielberichtsbogen verewigte. Lucas Albert traf per Kopf (83.) und brachte das Stadion spätestens mit seinem extravaganten Salto-Jubel zum Beben.

In der Folge ließ sich Zwickau bei jedem Einwurf und jeder Standardsituation viel Zeit und versuchte, die letzten Minuten von der Uhr zu nehmen. Doch das gelang nicht. Wie schon gegen Hertha II brachte man sich mit dem Gegentor kurz vor Schluss (Baca, 90. + 4) um den verdienten Lohn. Es war für Viktoria nach der 0:1-Niederlage gegen Chemie Leipzig und dem 0:0 gegen den Berliner AK das erste Tor seit über 300 Regionalliga-Minuten.

Ausblick

An Leidenschaft und Einsatz hatte es beim FSV heute definitiv nicht gemangelt und das kam auch auf den Tribünen an. Nach Spiel-Ende wurden die enttäuschten Zwickauer trotzdem wie Sieger von ihren Fans gefeiert.

Viktoria Berlin empfängt nächsten Freitag (27.08., 19 Uhr) die VSG Altglienicke, die am Freitagabend 6:2 gegen Hertha BSC II untergingen zum Stadtduell. Der FSV Zwickau ist am Sonntag (29.08., 16.05 Uhr) im Steigerwaldstadion beim FC Rot-Weiß Erfurt gefragt. Das Spiel wird live im MDR übertragen.

Stimmen

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jas