Torwart Benjamin Bellot (1, Chemie)

Fußball | Regionalliga Großer Umbruch bei Chemie: 13 Spieler um Bellot verlassen die BSG – Langner kommt

Stand: 19.05.2025 18:38 Uhr

Chemie Leipzig wird mit einem stark veränderten Gesicht in die neue Regionalliga-Saison gehen. Am Montag vermelden die Grün-Weißen die Abgänge von gleich 13 Akteuren – darunter so namhafte wie Benjamin Bellot oder Florian Brügmann. Zugleich ist der erste Neuzugang fix.

Die BSG Chemie Leipzig vollzieht nach der überstandenen Regionalliga-Zittersaison mit dem Last-Minute-Klassenerhalt einen großen personellen Kehraus. Nicht weniger als 13 Spieler, darunter langjährige Leistungsträger und Identifikationsfiguren wie etwa Ex-Kapitän und Stammkeeper Benjamin Bellot oder Florian Brügmann, verlassen das Leutzscher Holz. Das gaben die Grün-Weißen am späten Montagnachmittag (19. Mai) bekannt.

Das Karrierreende des früheren Derbyhelden Florian Kirstein war bereits klar. Dass der Ende April suspendierte Routinier Dennis Mast keinen neuen Vertrag erhält, ist ebenfalls keine Überraschung. Zudem gehen Jonas Janke, Lenno Schmidt, Paul Horschig, Tobias Reithmeir, Marcel Kohn, Fabian Rüth, Terry Asare, Yusuf Dogan und Timo Mauer.

Enttäuschte Chemie-Spieler nach der Niederlage -  Florian Brügmann und Torwart Benjamin Bellot

Florian Brügmann (li.) und Benjamin Bellot zählten in den vergangenen Jahren zum Inventar der BSG Chemie Leipzig.

Uwe Thomas: "Einige haben eine kleine Ära geprägt"

Uwe Thomas, Mitglied der sportlichen Leitung des Vereins, sprach von einem "notwendigen Umbruch" und ergänzte: "Einige der Spieler, die uns verlassen, haben hier in Leutzsch eine kleine Ära mitgeprägt, in der der Verein mit wenig Mitteln viel erreicht hat."  Von Thomas namentlich hervorgehoben wurden "Benjamin Bellot, Jonas Janke, Paul Horschig, Florian Brügmann, Timo Mauer und Florian Kirstein."

Chemie verliert gegen Jena und verabschiedet Kirstein

Der bald 35-jährige Bellot war 2019 nach Profistationen bei RB Leipzig und Bröndby Kopenhagen in den Alfred-Kunze-Sportpark zurückgekehrt, wo er einst im Nachwuch des FC Sachsen spielte. Bellot absolvierte seitdem 183 Pflichtspiele für die BSG und steht damit auf Rang vier der jüngeren Chemie-Historie. 60 Mal hielt er seinen Kasten dabei sauber. Von August 2022 bis Dezember 2024 trug der Keeper auch die Kapitänsbinde.

Stanley Ratifo (30, Chemie Leipzig) gegen Shalva Ogbaidze (5, Hertha BSC II)

Ohne die Tore und Vorlagen von Stanley Ratifo wäre die Saison für die Chemie wohl nicht so glimpflich ausgegangen.

Ratifo und Wajer nicht auf der Liste

Interessant auch: Sowohl Stanley Ratifo als auch Manuel Wajer gehören bis dato nicht zu den Abgängen. Ratifo, mit zehn Toren und vier Vorlagen in der verkorksten Saison 2024/25 die offensive Lebensversicherung der BSG, hat noch einen bis Sommer 2026 gültigen Vertrag. Urgestein und Rekordspieler (271 Einsätze) Wajer, seit 2015 im Verein, scheint also auch in der neuen Spielzeit eine Zukunft in Grün-Weiß zu haben.

"Es hat mich dann doch überrascht"

Bislang nur Kirstein offiziell verabschiedet

Dass im Rahmen des gestrigen Saisonabschlusses gegen Carl Zeiss Jena lediglich Kirstein bereits gebührend verabschiedet wurde, erklärte David Bergner, ebenfalls Teil der vierköpfigen sportlichen Leitung, wie folgt: "Gern hätten wir schon vorher die Klarheit gehabt und mit den Spielern darüber gesprochen, wie es weitergeht – und sie dann im letzten Heimspiel gegen Jena auch angemessen verabschiedet. Weil bis zuletzt unklar geblieben war, ob wir die Klasse halten würden, war das so leider nicht möglich. Die Gespräche mit den Spielern haben wir nun schnellstmöglich nachgeholt. Wir möchten ihnen bei einem Heimspiel in der Vorbereitung die Gelegenheit geben, sich von unserem Publikum zu verabschieden."

Maxime Langner ( 28; FC Rot-Weiß Erfurt)

Maxime Langner wird in der neuen Saison nicht mehr in Rot-, sondern Grün-Weiß auflaufen.

Langner kommt aus Erfurt

Noch am gleichen Tag wurde zudem der erste Neuzugang verkündet: Von Ligakonkurrent Rot-Weiß Erfurt wird sich Offensivakteur Maxime Langner den Leutzschern anschließen. Der 20-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2027.

Langner kam in den vergangenen beiden Spielzeiten auf 57 Einsätze für Erfurt, die er mehrheitlich als Joker absolvierte. Allein in der abgelaufenen Saison traf er vier Mal und bereitete vier Treffer vor. BSG-Trainer Adrian Alipour sprach von einer "wirklichen Verstärkung". Langner sei "ein Offensivspieler, der jeden Ball haben will, um dann unbekümmert und zielstrebig nach vorne zu agieren."

SpiO/pm

"Wir wollen schneller in sichere Gefilde kommen"