Schiedsrichter Ronny Walter

Fußball | Sachsenpokal Spielunterbrechung überschattet Aues Achtelfinal-Einzug in Riesa

Stand: 31.10.2023 15:38 Uhr

Der FC Erzgebirge Aue hat durch einen 4:0-Sieg (2:0) bei der BSG Stahl Riesa seine Pflichtaufgabe im Sachsenpokal erfüllt. Überschattet wurde die Partie kurz vor ihrem Ende von einer 25-minütigen Spielunterbrechung.

Im Vergleich zum Auswärtssieg bei Freiburg II am Sonntagabend rührte Trainer Pavel Dotchev ordentlich an der Rotationstrommel und tauschte die gesamte Startelf aus. Viele Stammspieler mussten erst gar nicht erst den Weg nach Riesa antreten und bekamen eine Pause. Mit dabei war bei Aue dafür der erst 18-jährige William Kallenbach, der sein Profidebüt feierte.

Mutige Hausherren eiskalt bestraft

Gegen Siebtligist Riesa übernahmen die favorisierten "Veilchen" sofort die Spielkontrolle und gingen bereits in der 11. Minute in Führung: Nach feiner Flanke von Joshua Schwirten war Maximilian Thiel fünf Meter vor dem Tor völlig frei und traf überlegt zum 1:0.

Doch Riesa brach keineswegs ein - die Gastgeber hielten mutig dagegen und kamen durch Niklas Pohl und Maximilian Schwan direkt zu zwei guten Abschlüssen (23.). Schwan war es auch, der nach knapp einer halben Stunde die Riesenchance zum Ausgleich liegen ließ. Nach einem Auer Ballverlust war er von Mitspieler Paul Kant mustergültig freigespielt worden, doch seinen eher harmlosen Abschluss parierte Aues Schlussmann Louis Lord per Fußabwehr (33.).

BSG Stahl Riesa - Erzgebirge Aue: Die Tore auf einen Blick

Die ausgelassene Möglichkeit sollte sich im Handumdrehen rächen: Fünf Minuten vor der Halbzeit erhöhte der FC Erzgebirge im Stile einer Spitzenmannschaft. Kilian Jakob hatte auf der rechten Seite etwas Platz, brachte eine butterweiche Flanke auf Maximilian Thiel - und der schnürte per Kopf den Doppelpack und sorgte für den etwas schmeichelhaften 2:0-Pausenstand aus Sicht der Auer.

Ein Spiel Riesa gegen Aue.

Einen Auer Schuss kann die BSG um Torhüter Tom Müller (re.) gerade noch klären.

Aue macht alles klar

Die zweite Halbzeit begann deutlich verhaltener. In der 61. Spielminute gelang Aue dann der erste Treffer des zweiten Durchgangs - und der war relativ kurios. Ausgangspunkt war erneut eine gute Flanke von Jakob, die über Ramzi Ferjanis Hacke auf dem Oberschenkel von Riesa-Verteidiger Thomas Kutsche landete und von dort aus unglücklich ins eigene Netz sprang.

Sechs Minuten später schraubten die "Veilchen" das Ergebnis weiter in die Höhe. Jubeln durfte ausgerechnet Debütant William Kallenbach, der nach schönem Zuspiel von Steffen Meuer im Eins-gegen-Eins cool blieb und zum 4:0 traf (67.). Riesas Spiellust war spätestens jetzt gebrochen - zu allem Überfluss gab es noch einen Platzverweis für Marcel Fricke obendrauf, der Aues Kilian Jakob einen unnötigen Tritt versetzt hatte (81.).

Ein Spiel Reisa gegen Aue.

Kollektiver Jubel: Aues Spieler freuen sich über eines ihrer insgesamt vier Tore.

Spiel für 25 Minuten unterbrochen

Das bis hierhin so stimmungsvolle Fußballfest sollte ein unrühmliches Ende finden. Nach knapp 84 gespielten Minuten musste Referee Ronny Walter die Partie unterbrechen, da Auer Fans, die offenbar von Anhängern Dynamo Dresdens provoziert worden waren, über den Zaun in den Innenraum geklettert waren. Die Polizei umstellte den Block, während die Spieler beider Teams zunächst in den Katakomben verschwanden. Nach über 25 Minuten des Wartens wurde das Spiel dann tatsächlich nochmal angepfiffen - Tore gab es aber keine mehr.

Stimmen zum Spiel

Aue-Trainer Dotchev: "Das ist unmenschlich"

Riesa-Trainer Juretzko: "Haben uns teuer verkauft"

Aue-Spieler Thiel: "Da muss man Abstriche machen"

pti

"Sport im Osten" mit Sachsenpokal-Konferenz