Sieger Roter Stern Belgrad, die Spieler rennen hocherfreut mit dem Cup über das Spielfeld, 1991.

Historie Roter Stern Belgrad – Geschichte und Erfolge

Stand: 24.10.2023 13:02 Uhr

Roter Stern Belgrad ist der erfolgreichste Fußballklub Jugoslawiens bzw. Serbiens. Er kickte sogar einmal am absoluten Maximum – und gewann den Weltpokal. Ein kurzer Blick in die Geschichte des Klubs.

Sieger Roter Stern Belgrad, die Spieler rennen hocherfreut mit dem Cup über das Spielfeld, 1991.

Europapokal-Sieger 1991: Roter Stern Belgrad

Die Wurzeln des Klubs reichen bis ins Jahr 1913 zurück. Damals wurde der Belgrader Verein SK Jugoslavija gegründet, 1945 aber von den Kommunisten um Marschall Tito aufgelöst.

Der Quasi-Nachfolger SD Crvena Zvezda (Sportgemeinschaft Roter Stern) wurde am 4. März 1945 gegründet, damals unter dem Namen Jugendgemeinschaft für Körperkultur. Die sieben Sportabteilungen Fußball, Basketball, Volleyball, Schach, Leichtathletik, Schwimmen und Rudern wandelte man 1948 zu eigenständigen Vereinen um – unter dem Dachverein SD Roter Stern. Inzwischen sind "Rote Belgrader Sterne" in viel mehr Sportarten unterwegs und erfolgreich. So wurde z.B. 2013 die Champions League im Wasserball gewonnen, 2022 wurde man im Judo Zweiter.

Die Fußballer

Am bekanntesten sind natürlich die Fußballer des FK Roter Stern – mit 34 Meistertiteln und 27 Pokalsiegen die Nummer 1 in Jugoslawien bzw. in Serbien. Ähnlich wie in Deutschland der FC Bayern hat auch Roter Stern viele Fans jenseits des heimatlichen Belgrads, was natürlich auch an den vielen Erfolgen lag und liegt. Im Europapokal war der Klub seit Ende der 50er-Jahre sozusagen Dauergast, hatte phasenweise ein Abo aufs Viertelfinale.

Europapokalsieger!

Den größtmöglichen Erfolg fuhr man 1991 ein, als im Finale des Europapokals der Landesmeister das Weltklasse-Team von Olympique Marseille mit 5:3 i.E. bezwungen und danach auch noch in Tokio der Weltpokal erobert werden konnte. Auf dem sportlichen Weg dahin hatte Roter Stern u.a. auch Dynamo Dresden und Bayern München eliminiert.

Zu zweifelhaftem Ruhm brachte es übrigens das Spiel in Dresden, das nach schweren Ausschreitungen von Dynamo-Fans abgebrochen werden musste und mit 3:0 für Belgrad gewertet wurde. Dem Pokal-Triumph folgte unmittelbar der Niedergang. Denn das Team wurde "auseinandergekauft", der Jugoslawien-Krieg tat sein Übriges. Richtig aufwärts ging es erst mit der Jahrtausendwende wieder. 2018 schaffte es Roter Stern zum ersten Mal in die Gruppenphase der Champions League, 2019 und 2023 dann noch zwei weitere Male.

(S.K.)

Über dieses Thema berichtete der MDR im TV auch in "Sport im Osten"

28.10.2023 | 16.00 Uhr