Peter Gulacsi Torwart von RB Leipzig klärt einen Angriff.

Fußball | DFB-Pokal RB Leipzigs Keeper Gulacsi feiert starkes Comeback – Rose hat Redebedarf

Stand: 28.09.2023 09:10 Uhr

Nach knapp einem Jahr Leidenszeit stand RB Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi im Pokalspiel gegen Wiesbaden wieder im Kasten und feierte ein starkes Comeback. Der Ungar hielt, was es zu halten gab. Trainer Marco Rose hat indes Redebedarf angesichts der ausbaufähigen Leistung seiner Mannschaft.

Peter Gulacsi Torwart von RB Leipzig klärt einen Angriff.

RB Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi feierte nach elfmonatiger Verletzungspause in Wiesbaden ein gelungenes Comeback.

Peter Gulacsi war nach dem Schlusspfiff der gefragte Mann. Nicht nur wegen seines ersten Spiels seit einem knappen Jahr - der Torhüter von Titelverteidiger RB Leipzig stand beim 3:2 (2:1) in der ersten Pokalrunde beim Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden weitaus mehr im Mittelpunkt, als den Leipzigern wenige Tage vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München lieb sein konnte.

"Wir haben das erwartet. Wiesbaden macht es dem Gegner immer sehr schwer. Aber am Ende zählt, dass wir weitergekommen sind", sagte Gulacsi am ARD-Mikrofon. "Gegen Bayern wird es ein anderes Spiel. Wir spielen alle drei Tage, es kann mal passieren."

DFB-Pokal: Die fünf Tore der Partie RB Leipzig gegen Wehen Wiesbaden

Sechster Pflichtspielsieg in Folge

Emil Forsberg (7.) und Benjamin Sesko (18./70.) trafen für das Team von Trainer Marco Rose, das nach den Treffern von Ivan Prtajin (41./73.) alles andere als souverän auftrat. Dennoch feierte RBL vor den Wochen der Wahrheit den sechsten Pflichtspielsieg in Folge.

Am Samstag (30. September) steht nun das Duell mit den Münchnern an, kurz darauf der Königsklassen-Kracher gegen Manchester City. "Wenn wir Larifari machen und denken, das geht mit dem halben Arsch, werden wir Probleme bekommen", hatte Rose vor dem Duell mit dem Underdog gewarnt. Nach dem Ligasieg in Gladbach (1:0) rotierte er dennoch auf sechs Positionen kräftig durch.

Gulacsi liefert trotz fehlender Spielpraxis

Nationalstürmer Timo Werner fehlte mit Rückenproblemen, dafür feierte Gulacsi ein Comeback, bei dem er gleich mehrfach gefordert war und sich auszeichnen konnte. "Wenn man zwölf Monate nicht spielt und dann gleich ein Pokalspiel, ist es nicht ganz so einfach. Nach so einer schweren Verletzung hier zu stehen, ist nicht selbstverständlich", sagte der Ungar.

Ich muss noch mehrere Schritte gehen. Peter Gulacsi | Torwart RB Leipzig

Auch Rose war über die Rückkehr seines Kapitäns mehr als erfreut. "Es war schon ein besonderer Moment für ihn. Wir freuen uns für ihn, dass er wieder da ist nach einer schwierigen Zeit mit Rückschlägen während der Verletzung." Zwar war Gulacsi die fehlende Spielpraxis anzumerken, dennoch gehörte er auf Anhieb wieder zu den Stützen der Mannschaft. "Er hat zwar zwei Buden bekommen, war aber in der einen oder anderen brenzligen Situation da. Es war ein guter erster Schritt zurück zu alter Stärke", lobte Rose den Torhüter. Im Bundesliga-Topspiel gegen Bayern München am kommenden Samstag wird Gulacsi aber wieder Platz machen für Janis Blaswich. "Ich muss noch mehrere Schritte gehen", sagte der Ungar.

Rose: "Darüber werden wir reden"

Apropos Bayern: Gegen den deutschen Rekordmeister muss RB in jedem Fall eine Schippe drauflegen. In Wiesbaden schaffte Leipzig es nicht, nach dem souveränen Beginn das dritte Tor nachzulegen und brachte den Gegner durch ein zu passives Auftreten vor der Halbzeit zurück ins Spiel. "Wir haben 2:0 geführt, hätten vielleicht auch höher führen können", monierte Rose: "In einer Übergabe-Situation waren wir dann hinten nicht sauber gestaffelt, und dann passiert genau das, was du nicht brauchst an so einem Pokalabend: Du weckst das Stadion auf, du lässt den Gegner wieder dran glauben."

Selbst nach dem vermeintlich vorentscheidenden 3:1 durch Doppelpacker Sesko musste RB zittern. Es war auch Gulacsi zu verdanken, dass das Ergebnis über die Zeit geschaukelt werden konnte. "In der zweiten Halbzeit mussten wir richtig hart arbeiten für den Sieg", sagte Rose. "Hintenraus haben wir sogar komplett die Kontrolle verloren. Darüber werden wir reden." 

red/dpa