Julius Reinhardt (FCH 6) gegen Yussuf Poulsen (RB 9)

Fußball | Bundesliga RB Leipzig gegen Heidenheim wieder in Stolpergefahr

Stand: 01.12.2023 17:36 Uhr

Null Punkte, aber viel Lob bekam RB Leipzig für die Partie in Manchester. Eine Konstellation, die sich am Samstag nicht wiederholen wird. Denn dann ist das Rose-Team der Favorit, der nur schlicht gewinnen oder straucheln kann.

Zurück aus England, zurück in den Favoritenstatus: Vier Tage nach dem unglücklichen 2:3 gegen ManCity muss RB Leipzig am Samstag in der Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim antreten. Großartig Ruhm und Ehre gibt es gegen den Aufsteiger nicht zu gewinnen, sondern "nur" drei Punkte. Aber die braucht das Team von Marco Rose dringend, um sich von den heiligen Champions-League-Plätzen nicht weiter zu entfernen.

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Probleme gegen Außenseiter

Es ist eine Partie der unangenehmen Kategorie "Pflichtsieg", die immer auch große Stolpergefahr birgt. Für ein Top-Team im Allgemeinen und für RB im Speziellen. Denn gegen eher defensiv agierende Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte tun sich die Leipziger gern schwer. Vor allem in letzter Zeit. So ließ man zu Hause gegen Abstiegskandidat Bochum (0:0) Punkte liegen, verlor beim FSV Mainz (0:2) und patzte beim kriselnden VfL Wolfsburg erst im Pokal (0:1) und dann in der Liga (1:2). 

Dass es besser geht, hat man zwischendurch gegen Darmstadt (3:1) und Köln (6:0) gesehen. Aber gefühlt kommt mit Heidenheim ein anderes Kaliber auf RB zu. Die Mannschaft von Coach Frank Schmidt verteidigt jedenfalls ausgesprochen leidenschaftlich. Hinten ist sie nur schwer auseinanderzupflücken – was zudem keine Leipziger Spezialität ist. "Wir spielen gegen das laufstärkste Team der Bundesliga", erinnerte RB-Trainer Rose am Freitag an eine weitere herausragende Eigenschaft der Heidenheimer.

Julius Reinhardt (FCH 6) gegen Yussuf Poulsen (RB 9)

Das letzte Duell RBL-FCH war im März 2016: RB lag zurück, gewann aber noch 3:1.

Xavi: vielleicht – Werner: nein

Gegen defensive Teams sind vornehmlich kreative Ideen und individuelle Klasse gefragt. Mit beidem ist bei den Sachsen vor allem Xavi gesegnet. Doch ob Leipzigs Mittelfeldmotor und bester Vorlagengeber spielen kann, ist nach seiner Schulterblessur aus dem ManCity-Spiel noch offen. Marco Rose ist immerhin optimistisch: "Er war zur Behandlung. Das sah ganz ordentlich aus."

Ganz und gar unordentlich ist die Lage dagegen bei Timo Werner. "Timo wird weiter ausfallen. Die Adduktoren-Probleme gestalten sich etwas hartnäckiger", berichtete Rose, der diesen erneuten Ausfall allerdings auch verschmerzen kann. Schließlich ist Werner gegen tiefstehende Teams sowieso nicht erste Wahl.

Optimismus beim FCH

Der 1. FC Heidenheim will allerdings nicht nur Beton anrühren, wie Coach Schmidt am Donnerstag betonte: "Wir können nicht nur nach Leipzig fahren und sagen: Wir verteidigen nur. Sondern wir brauchen eine Idee in der Offensive. Wir müssen sie ein stückweit überraschen." Dieses Unternehmen muss er jedoch ohne seinen Rechtsaußen Eren Dinkci angehen, der kürzlich gegen Bochum seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat.

Schmidt ist übrigens seit 20 Jahren in Heidenheim – erst als Spieler und seit 2007 als Trainer. Der 49-Jährige ist ein unerschütterlicher Optimist, der auch aus der Vergangenheit Zuversicht tankt. "Wir durften damals als Meister vor Leipzig in die 2. Liga aufsteigen. Das möchte ich schon gern noch mal betonen", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln und fügte als Realist an: "Aber danach ging die Schere schon ein bisschen auseinander. Das ist einfach so, darum treffen da zwei Welten aufeinander. Da muss alles passen, um da etwas mitzunehmen. So, wie für Leipzig bei City hätte alles passen müssen."

Trainer Coach Frank Schmidt 1. FC Heidenheim Geste sauer

FCH-Coach Frank Schmidt

sk