Theo Ogbidi (27, Lok) und Okan Adil Kurt (8, Chemnitz)

Fußball | Sachsenpokal Pokalfinale zwischen Lok Leipzig und dem Chemnitzer FC gefährdet

Stand: 27.05.2023 09:54 Uhr

Wird das sächsische Pokalfinale verschoben? Einem Zeitungsbericht zufolge, hat das Innenministerium in Dresden den Sächsischen Fußballverband und die Stadt Leipzig um die Verlegung des Spiels gebeten. Verband und Vereine lehnen eine Verlegung entschieden ab.

Die Austragung des sächsischen Fußball-Pokalfinals zwischen dem 1. FC Lok Leipzig und dem Chemnitzer FC am 3. Juni ist gefährdet. Wie die "Leipziger Volkszeitung" in ihrer Samstagausgabe berichtet, hat das Innenministerium die Stadt Leipzig ersucht, das Endspiel abzusagen. Die Stadt Leipzig wollte dies auf MDR-Nachfrage nicht kommentieren.

Zu viele Events, zu wenig Polizisten

Als Grund wurde in der LVZ genannt, dass sich die Sicherheitsbehörden nicht in der Lage sehen, die Partie an diesem Tag abzusichern.  Viele Sicherheitskräfte sind am 3. Juni beim DFB-Pokal-Finale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt in Berlin zusammengezogen, in Leipzig gibt es das Stadtfest sowie ein Konzert von Herbert Grönemeyer. Hinzu kommt, dass der 3. Juni aus der linken Szene bundesweit zum "Tag X" als Reaktion auf das Urteil im Prozess um Lina E. ausgerufen wurde und in diesem Zusammenhang mit Protesten gerechnet wird.

Entscheidung am Dienstag

Die Bitte des Innenministeriums an den Sächsischen Fußball-Verband (SFV) wurde von diesem mit dem Verweis auf die Einbindung des Endspiels in den bundesweiten "Finaltag der Amateure" mit Live-Übertragungen in der ARD und die damit verbundenen vertraglichen Vereinbarungen abgelehnt. Die finanziellen Einbußen seien gravierend, erklärte SFV-Präsident Hermann Winkler: "Unser Finale ist fester Bestandteil des Finaltages der Amateure, an dem alle 21 Landesverbände innerhalb von sieben Stunden ihre Pokalsieger ermitteln", sagte Winkler. Sachsen wolle auf keinen Fall als einziger ausscheren, sagte Winkler und ergänzt: "Zudem sollten politische Gruppierungen in Deutschland nicht indirekt Einfluss auf die Ausrichtung oder Absage von Sportveranstaltungen haben. Hier ist der Staat gefordert."

Lok-Präsident Kracht: "Wäre Katastrophe"

Auch Lok Leipzig lehnt eine Verlegung ab. "Die Verlegung wäre für uns, für die Fans und für den Fußball an sich eine Katastrophe", sagte Lok-Präsident Torsten Kracht. Eine Verlegung nach Chemnitz ist aus den Gründen der Sicherheit nicht möglich und wird von Lok Leipzig, das den Losentscheid gewann, abgelehnt. Für die Partie sind bislang 8600 Karten verkauft. Kracht gibt zu bedenken: "Wir müssen damit rechnen, dass einige Zuschauer bei einer Verlegung auf einen Wochentag nicht kommen können und ihre Tickets zurückgeben wollen." Nächstes Problem: Die Spieler gehen ab 4. Juni in die kurze Sommerpause. Einige haben den Urlaub schon gebucht... Eine Entscheidung über die Austragung des Endspiels wird bis Dienstag erwartet.

Pokalgeneralprobe zwischen Chemnitz und Lok Leipzig endet ohne Sieger

---
dpa/red