Trainer Alexander Waibl, Dresdner SC

Volleyball | Bundesliga Dresdner SC muss Finanzlücke schließen

Stand: 13.07.2023 09:32 Uhr

Dass dem Dresdner SC eine schwierige Saison bevorsteht, hatte Cheftrainer Alexander Waibl bereits im April betont. Doch nicht nur sportlich steht der sechsfache Deutsche Meister vor großen Herausforderungen. Auch finanziell sind die Sorgen groß.

Die vergangene Saison konnten die Volleyballerinnen des Dresdner SC mit dem Halbfinal-Einzug in den Playoffs noch einigermaßen versöhnlich beenden. Sportlich muss Cheftrainer Alexander Waibl einen gewaltigen Umbruch managen. Viel größer als die Aufgabe, die Abgänge von Leistungsträgerinnen wie Monique Strubbe, Kayla Haneline oder Libera Linda Bock zu kompensieren, gestalten sich allerdings die aktuellen finanziellen Herausforderungen.

Finanzloch von einer halben Million Euro?

Wie die Dresdner Morgenpost am Mittwoch (12. Juli) berichtete, muss der Deutsche Meister von 2021 ein Finanzloch von einer halben Million Euro schließen. DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann wollte sich auf MDR-Anfrage zunächst nicht äußern. Der Verein informierte dann tags darauf (13. Juli) lediglich darüber, dass man mit der Landeshauptstadt Dresden und den Hauptsponsoren am Mittwoch ein erstes Strategiegespräch geführt habe. Dabei wurden "verschiedene Szenarien diskutiert, die nun vertieft und dann möglichst gemeinsam entschieden werden." Um welche Szenarien es sich dabei genau handelt, bleibt unbekannt.

Corona-Nachwehen, Inflation und baufällige Heimspielstätte

Hintergrund der finanziellen Probleme seien zum einen "die Einnahmeausfälle der Corona-Zeit", die durch staatliche Hilfen nicht "komplett kompensiert" werden konnten. Auch "die Inflation der letzten beiden Jahre hat weitere Bedarfe erzeugt, die es zu erbringen gilt", teilte der DSC mit.

Hinzu kommt das Dauerthema der heimischen Spielstätte. Die Margon-Arena hat bauliche Mängel und stößt mit ihrer Maximalauslastung von 3.000 Zuschauern bereits seit Jahren an ihre Grenzen. Eine Sanierung der 27 Jahre alten Arena ist unabdinglich, will man die wachsende Vermarktung vorantreiben, um schlussendlich konkurrenzfähig mit Teams wie Stuttgart, Schwerin oder Potsdam zu bleiben. "Durch diesen Dreiklang ist die DSC Volleyball GmbH in Schwierigkeiten geraten, obwohl die Sponsoren treu zum Frauenvolleyball in Dresden stehen", heißt es in der Pressemitteilung.

Klarheit bis Mitte September erwartet

Es ist nicht das erste Mal, dass der DSC mit einem Defizit zu kämpfen hat. Allerdings scheinen die Sorgen aktuell ernster denn je zu sein. "Fakt ist, dass eine Kraftanstrengung nötig ist, um durch diese Phase der Unsicherheiten in vielen Bereichen hindurch zu kommen", teilte der DSC weiter mit. Konkrete Lösungspläne liegen offenbar noch nicht auf dem Tisch. Bis Mitte September wolle man Klarheit über die "nötigen Maßnahmen" haben.

Diagonalangreiferin Berger verlängert

Daneben konnte der DSC aber auch eine positive Nachricht vermelden. Der Vertrag mit Diagonalangreiferin Lara Berger wurde um zwei weitere Jahre verlängert. Die 21-Jährige war im vergangenen Sommer vom deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart an die Elbe gewechselt. In der abgelaufenen Saison holte die 1,96 Meter große Tübingerin zwei goldene und zwei silberne MVP-Medaillen und lag damit im internen DSC-Ranking auf Rang drei. "In meiner ersten Saison konnte ich mich in Dresden schon gut entwickeln und daran möchte ich weiter anknüpfen", erklärte Berger, die sich im Sommer einer Schulteroperation unterziehen musste und aktuell ein Reha-Programm absolviert.

Lara Berger

Diagonalangreiferin Lara Berger verlängert ihren Vertrag beim Dresdner SC um zwei weitere Jahre.

Cheftrainer Waibl sagte zur Verlängerung: "Lara hat eine gute erste Saison gespielt, in der sie viel Erfahrung sammeln konnte und viele Spielanteile hatte. Für mich ging ihre Entwicklung schneller als erwartet voran. Leider hat sie sich in den Play-offs eine Schulterverletzung zugezogen, die sie nun ein wenig zurückwerfen wird. Ich bin aber guter Dinge, dass sie in Zusammenarbeit mit unserer medizinischen Abteilung stark zurückkommen und ihren guten Weg weiter mit uns fortsetzen wird."

red