Grosschance für Chemie Leipzig gegen den FSV Zwickau

Fußball | Regionalliga Gigantische Kulisse, aber keine Tore zwischen Zwickau und Leipzig

Stand: 22.09.2023 21:34 Uhr

Fast 10.000 Zuschauer sorgten beim Duell zwischen dem FSV Zwickau und der BSG Chemie Leipzig für eine unfassbare Stimmung, doch Tore bekamen die Fans nicht serviert.

Nullnummer vor 9.446 Zuschauern! Dem FSV Zwickau und der BSG Chemie Leipzig sind im Traditionsduell am Freitagabend (22.09.2023) keine Tore geglückt. Chemie war dem Sieg in der zweiten Halbzeit deutlich näher, Zwickau hatte in den ersten 45 Minuten die besseren Szenen.

Fans singen für Zwickau-Legende Glaubitz

Das Spiel begann mit einem Gänsehaut-Moment, als die Fans das Lieblingslied ihrer verstorbenen Legende Alois Glaubitz sangen. Dazu lief Zwickau mit dem Glaubitz Konterfei auf dem Trikot auf. Die drei Punkte, die sich alle Westsachsen gewünscht hatten, sprangen nicht heraus. Am Ende durfte sich Zwickau über einen glücklichen Punkt freuen.

Nullnummer bei großer Fußballparty in Zwickau

Erste Chance im Spiel für Chemie

Chemie-Trainer Miroslov Jagatic setzte auf die gleiche Startelf wie zuletzt beim 0:0 gegen BAK, wechselte aber die taktische Marschroute: Vom 4-3-3 ins 4-4-2. Marcel Hilßner und Florian Kirstein stürmten, Timo Mauer und Lucas Surek sollten mit Tempo über die Außen kommen und wollte so das heimstarke Zwickau knacken. Der Plan wäre beinahe schon in der 12. Minute aufgegangen. Nach einem Sprint von Surek erwischte Kirstein den Ball per Kopf nicht optimal, Benjamin Leneis hielt sicher.

Zimmermann trifft den Pfosten

Von Zwickau war lange nichts zu sehen. Für die erste Topchance sorgte Torjäger Marc-Philipp Zimmermann, der nach einem Freistoß von Yannic Voigt zum Hechtkopfball ansetzte, aber nur den Pfosten traf. Die Aktion war der Wachrüttler für die Gastgeber, die den Torschrei wenige Sekunden später erneut auf den Lippen an. Lloyd Kuffour lief der Eingabe von Felix Schlüsselburg herrlich entgegen, donnerte aber aus fünf Metern aus vollem Lauf drüber.

Chemie überstand den kurzen Zwischenspurt und kam selbst zu einer Halbchance, weil Leneis einen harmlosen Schuss von Mauer prallen ließ. Ansonsten fehlte den Leipzigern der letzte Biss in der gefährlichen Zone, um den Westsachsen gefährlich zu werden.

Benjamin Leneis (Torwart, FSV Zwickau) re., Kilian Senkbeil (FSV Zwickau) Mitte, Florian Kirstein (BSG Chemie Leipzig)

Benjamin Leneis (Torwart, FSV Zwickau) re., Kilian Senkbeil (FSV Zwickau) Mitte, Florian Kirstein (BSG Chemie Leipzig)

Chemie trifft nur Aluminium

Nach dem Wechsel sorgte Chemie-Keeper Benjamin Bellot kurz für Schappatmung bei den mitgereisten 1.800 Fans, als er einen Fernschuss von Jahn Herrmann nicht zu packen bekam und dann von Zimmermann Ball und Bein ins Gesicht bekam. Für Bellot ging es weiter - viel zu tun bekam er anschließend nicht mehr. Die deutlich besseren Chancen hatten die Leipziger, denen mal wieder die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlte. Die Grün-Weißen verballerten mindestens vier klare Chancen.

Dabei stand zwei Mal Aluminium im Weg. Mauer scheiterte genauo wie der eingewechselte Janik Mäder an der Latte bzw. an Leneis. Dazu rettete Zwickaus Sandro Sengersdorf bärenstark auf der Linie gegen Mäder. Das Tor war leer und der Abschluss am Ende zu mittig. Chemie warf alles nach vorn, wollte den Sieg, bekam ihm aber nicht und spielte zum zweiten Mal in Folge 0:0.

Trainerstimmen

Rico Schmitt (FSV Zwickau): "Chemie ist für mich ein Geheimfavorit. Da stimmen die Abläufe. Wir haben uns reingearbeitet. Fußballerisch war es nicht der absolute Leckerbissen, es war ein Kampfspiel, aber wie wir uns bei den Chancen reingeknallt haben, so muss es sein. Für uns ist das ein Punkgewinn."

Chemie-Trainer Jagatic: "Es war ein Riesenfest"

Chemie-Trainer Miroslav Jagatic: "Es war ein Riesenfest. Solche Spiele können öfter sein, also nicht vom Ergebnis, aber von der Kulisse. Die erste Halbzeit war ein Schlagabtausch, mit mehr Ballbesitz auf unserer Seite. Zwickau hatte die besseren Chancen. In der zweiten Halbzeit hatten wir alles unter Kontrolle und viele Chancen. Mit dem Quäntchen Glück gehen sie rein und dann nimmst du drei Punkte mit. Wir sind aber auch mit einem Zähler nicht unzufrieden. Zwickau ist in jeden Ball reingesprungen. Vielleicht sind wir beim nächsten Spiel abgezockter, ich mach den Jungs aber keinen Vorwurf."

Sanny Stephan