Alexander Bittroff und Kai Bruenker Brünker stehen zum Abschied im Fanblock

Fußball | 2. Bundesliga FCM-Fanliebling Brünker verabschiedet sich nach drei emotionalen Jahren

Stand: 29.05.2023 19:27 Uhr

Kai Brünker war einer der beliebtesten FCM-Spieler und Torgarant beim Aufstieg in die 2. Liga. Nach drei Jahren ist seine Zeit in Magdeburg, die er als schönste Station seiner Karriere empfindet, nun vorbei. Fans und Mitspieler werden ihn weiterhin in ihren Herzen behalten.

Am Ende wurde es nochmal richtig emotional für Kai Brünker. Als das letzte Saisonspiel gegen Bielefeld (4:0) längst abgepfiffen war und sich die meisten Fans schon an die Getränkestände rund um die MDCC-Arena gesellt hatten, richtete sein Mitspieler und Freund Amara Conde in der Mixed-Zone vor laufender Kamera bewegende Worte an ihn: "Kai, ich liebe dich. Ich liebe und vermisse dich Bro. Es tut wirklich weh".

FCM-Torschütze Conde: "Es war mehr drin als ein 4:0"

"Schönste Station meiner Karriere"

Auch Brünker, der Minuten davor noch zum Abschied Standing Ovations und Sprechchöre von den rund 25.000 FCM-Fans erhielt, zeigte sich sichtlich mitgenommen von seinen Gefühlen. "Es ist brutal traurig. Das war meine bisher schönste Station in meiner Fußballkarriere", sagte er im MDR-Interview.

Kai Brünker: "Magdeburg ist meine schönste Station gewesen"

Zudem war es auch seine längste Station. Nach seinen Stippvisiten bei der 1. Mannschaft seines Heimatvereins FC Villingen (2 Jahre), SC Freiburg II (2,5 Jahre), Bradfort City (1 Jahr) und Sonnenhof-Großaspach (1,5 Jahre) wechselte der damals 26-jährige Stürmer im Sommer 2020 nach Magdeburg.

Obwohl er durch die Pandemie-bedingten Geisterspiele erstmal häufig vor leeren Rängen spielte, schlossen ihn die Fans schnell ins Herz. Ähnlich beliebt war er auch in der Kabine, wie Conde in seinem Interview nochmal betonen wollte: "Das ist ein Mensch mit dem größten Herz überhaupt. Auch wenn man das von außen vielleicht nicht so gut mitbekommt, hat er uns unfassbar viel gegeben. Deswegen tut es umso mehr weh".

Brünker passt nicht mehr ins FCM-System

Jetzt verlässt Brünker nach drei Jahren und 84 Spielen in der 2. und 3. Liga den Verein. "Mich freut es für Kai, dass er immer noch Publikumsliebling ist. Kai ist ein wunderbarer Mensch, der viel zu dieser Saison beigetragen hat. Aber es ist im Fußball einfach so, dass sich manchmal auch die Wege trennen", sagte sein Trainer Christian Titz im MDR-Interview.

FCM-Trainer Titz: "Es war wie aus einem Guss"

Brünker selbst glaubt, dass er der spielerischen Neuausrichtung des Vereins zum Opfer gefallen ist. "Herr Titz spielt ja einen ziemlich speziellen Fußball mit speziellen Spielern. Spieler, die im engen Raum super zocken können und brutal schnell sind", sagte er. "Da braucht man meine Wucht oder meine Kopfballstärke vorne nicht mehr."

Brünkers unvergesslicher Tag

Aber genauso wie seine Kopfballstärke zeichnet ihn auch aus, wie er in seiner entspannten Art mit dieser Situation umgeht: "So ist das Geschäft. Klar, das tut weh, aber ich nehme hier sehr viele schöne Momente mit." Vom schönsten erzählt er noch heute mit leichten Tränen in den Augen.

Es war der Sieg gegen den FSV Zwickau im April 2022, bei dem er selber traf und mit seinem Torjubel die Geburt seines ersten Kindes ankündigte. Dieser Moment liegt ihm auch am Herzen, weil an dem Nachmittag noch sein im März diesen Jahres verstorbener Vater auf der Tribüne stand. "Diesen Tag werde ich nie vergessen".

Nächste Station ungewiss

Am Ende der drei emotionalen Jahre, in denen Brünker auch viel gewachsen ist, steht die beidseitige Dankbarkeit. "Der FC Magdeburg hat mir ermöglicht, dass ich in der 2. Bundesliga spielen durfte. Das war immer mein Traum", sagte Brünker, den man in Magdeburg vielleicht nächstes Jahr in einem anderen Zweitliga-Trikot wiedersehen wird. Für wen genau er in der kommenden Saison spielen wird, weiß er selbst noch nicht. Was dagegen schon fest steht, ist, dass sie ihn auch dort in ihre Herzen schließen werden.

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jas

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