Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg schickt Bielefeld mit Lust und Laune-Fußball in die Relegation

Stand: 28.05.2023 17:20 Uhr

Der 1. FC Magdeburg hat seinen Fans am Sonntag (28.05.2023) vor ausverkauftem Haus noch einmal ein Spektakel geboten. Beim klaren Sieg gegen Arminia Bielefeld wuchsen Spieler und Fans phasenweise über sich hinaus. Bielefeld muss in die Relegation.

Das Beste kommt manchmal eben doch am Schluss: Der 1. FC Magdeburg hat am finalen Spieltag mit einem 4:0 (2:0)-Sieg gegen Arminia Bielefeld geglänzt. Während es für die FCM-Kicker jetzt in den Urlaub geht, muss Bielefeld als Drittletzter in die Verlängerung. Am Freitag (2. Juni) und Dienstag (6. Juni) stehen die beiden Relegationsspiele gegen Wehen Wiesbaden an. Der Drittligist erlebte am Samstag ein Aufstiegsdrama, jubelte zu früh und musste den Meistersekt wieder kalt stellen.

Time to say goodbye

Vor dem Spiel verabschiedete der FCM acht Spieler und Co-Trainer Daniel Widmer. Etwas überraschend geht es auch für Kai Brünker und Alexander Bittroff nicht weiter. Letzterer bekam zum Abschied einen Startelfeinsatz geschenkt. Bittroff spielte drei Jahre beim 1. FCM, war 54 Mal in der 3. Liga am Ball, danach ein Opfer des Aufstiegs. Im Unterhaus reichte es für den mittlerweile 34-Jährigen nur für 14 Zweitligapartien. Gegen Bielefeld stand Bittroff 69 Minuten auf dem Rasen und erlebte den höchsten FCM-Saisonsieg in dieser Zweitligasaison.

Ito verdient sich 1 mit Sternchen

Magdeburg agierte wie so oft mit mehr Ballbesitz und hatte durch den quirligen Tatsuy Ito die ersten guten Abschlüsse. Der Japaner dribbelte und schoss aus allen Lagen. Bielefeld hatte enorme Probleme mit dem wieselflinken Angreifer, der in 38. Minute wunderbar die Führung auflegte. Ito setzte sich auf der linken Seite durch, ging bis zur Grundlinie und passte dann zurück auf Amara Conde, der aus fünf Metern zum verdienten 1:0 traf. Kurz vor der Pause foulte Bielefelds Fabian Klos den Magdeburger Jason Ceka im Strafraum. Den fälligen Elfmeter versenkte Baris Atik mit etwas Glück. Keeper Martin Fraisl ahnte die Ecke, kam aber nicht heran. Bielefeld enttäuschte und kam in der ersten Halbzeit zu keiner verheißungsvollen Chance.

Tor zum 1:0 durch Magdeburgs Amara Conde

Tor zum 1:0 durch Magdeburgs Amara Conde

Conde mit seinem zweiten Tor zum 3:0

Daran änderte sich auch nach dem Wechsel nichts. Bielefeld bekam kein Bein vor das andere und erwischte im denkbar ungünstigsten Moment eines der schwächsten Saisonspiele. Magdeburg blieb am Drücker und führte nach 50. Minuten 3:0. Gnaka hob den Ball butterweich in den Strafraum, keiner stört Conde, der die Fußspitze ausstreckte und Fraisl überwand. Bielefeld war längst geschlagen, brachte nur zwei gefährliche Distanzschüsse von Robin Hack zustande und fing sich noch das vierte Gegentor ein. Jason Ceka schlenzte den Ball in Robben-Manier traumhaft ins lange Eck (67.).

FCM-Torschütze Conde: "Es war mehr drin als ein 4:0"

Funfact am Rande: Für Atik war es der erste Sieg gegen Bielefeld. In den sechs Anläufen zuvor mit Magdeburg, Dynamo Dresden, Darmstadt oder Kaiserslautern hatte Atik stets gegen die Arminia den Kürzeren gezogen. In dieser Verfassung war die Mannschaft von Uwe Koschinat, der Anfang März übernahm und bereits der dritte Cheftrainer der laufenden Spielzeit ist, leichte Beute für Atik und den FCM.

Trainerstimmen

Uwe Koschinat (Bielefeld): "Ich war sehr betrübt über diese Leistung, weil bei uns heute sehr viel auf dem Spiel stand. Heute wirkten wir in vielen Phasen überfordert. Jetzt gilt es herauszufinden, wo die Problematik lag. Die Niederlage ist in der Höhe verdient und für uns desaströs. Für uns beginnt jetzt ein neuer Wettbewerb. Wir haben zwei Spiele, um das Schlimmste von der Arminia abzuwenden. Wir müssen in diesen beiden Spielen zeigen, dass wir ein Zweitligist sind."

Arminia-Trainer Koschinat: „Wir wirkten in vielen Phasen überfordert“

Christian Titz (1. FC Magdeburg): "Ich habe nach 65 Minuten zu meinem Co-Trainer gesagt, heute ist wie aus einem Guss. Wir haben von Beginn an kontrolliert und konsequent gespielt. Das zeichnet diese Mannschaft aus. Sie lässt sich nie hängen."

FCM-Trainer Titz: "Es war wie aus einem Guss"

Sanny Stephan