Wer wird neuer FC-Bayern-Sportvorstand ?

BR24 Sport Wer wird der neue Sportvorstand beim FC Bayern?

Stand: 01.06.2023 14:00 Uhr

Hasan Salihamidzic ist Geschichte beim FC Bayern. Wer beerbt ihn in seiner Funktion als Sportvorstand? Robben, Schweinsteiger, Eberl - es kursieren viele Namen an der Säbener Straße. Doch der Kaderumbruch drängt.

Von Nicole Hornischer

Der FC Bayern braucht nach der Trennung von Hasan Salihamidzic einen neuen Sportvorstand. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat bereits erklärt, wie es beim Rekordmeister weitergeht - spätestens bis Weihnachten soll der vakante Posten neu besetzt sein, wie der 71-Jährige dem "Kicker" in einem Interview verriet.

Demnach soll ein Quartett aus Hoeneß, FCB-Präsident Herbert Hainer, dem neuen Vorstandsboss und Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen sowie Rückkehrer Karl-Heinz Rummenigge den neuen Mann suchen und verpflichten.

Arjen Robben: Kommt "Mr. Wembley"?

Schon bevor es zur Trennung von Salihamidzic kam, kursierte ein prominenter Name als möglicher Sportvorstand in den Medien: Arjen Robben war in letzter Zeit auffällig oft in München - könnte "Mr. Wembley" der neue Sportvorstand werden? Der Niederländer hat vieles, was beim FC Bayern quasi Grundvoraussetzung für eine Anstellung ist: Das "Mia-san-mia"-Gefühl und die berühmte "Bayern-DNA".

Robben spielte von 2009 bis 2019 bei den Münchner - unsterblich machte er sich 2013 im Champions-League-Finale in London, als er gegen Borussia Dortmund in der 89. Minute zum 2:1-Endstand traf. Noch immer singen die Fans "der Arjen hat's gemacht" von den Rängen.

Bastian Schweinsteiger: Wird's der "Fußball-Gott"?

Aber da ist noch ein anderer der Bayern sogar noch ein Stückchen mehr verkörpert als Robben: "Fußball-Gott" Bastian Schweinsteiger. Auch er ist eine Klub-Ikone und Identifikationsfigur - und ein echter "Ur-Bayer".

Doch beiden Kandidaten fehlt ein wichtiges Kriterium: Erfahrung. Einen Novizen wie damals Salihamidzic kann sich der FC Bayern in dieser heiklen Phase eigentlich nicht leisten. Zumal Hainer am Rande der Meisterfeier "ein großes Kaliber" angekündigt hatte. "Wir sind schon unterwegs, wir haben Ideen", sagte der Bayern-Präsident im ARD-Interview.

Sportvorstand wird "ein großes Kaliber" - wie Max Eberl?

Einer "großes Kaliber" ist Max Eberl. Schon 2017 wollte Hoeneß den Niederbayern an die Isar lotsen. Doch letztlich entschied sich der Rekordmeister für Salihamidzic. Nach dessen Aus am vergangenen Samstag berichteten mehrere Medien, dass es zwischen Eberl und den Bayern-Verantwortlichen bereits Gespräche gegeben haben soll. Bislang gab es von der Bayern-Seite kein Dementi.

Doch die Personalie Eberl hat einen Haken: Der 49-Jährige ist erst seit sechs Monaten als Sportvorstand bei RB Leipzig unter Vertrag, der bis 2026 läuft. Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff reagierte daher gelassen auf die Gerüchte. "Die Frage stellt sich für mich nicht. Max hat gerade bei uns einen Vertrag unterschrieben", sagte Mintzlaff der "Sport Bild". Eberl wirke sehr zufrieden und bereite gerade die neue Saison für RB Leipzig vor. "Er schätzt das freie Arbeiten in einem sehr angenehmen Umfeld", meinte der ehemalige Leipzig-Boss.

Reschke und Krösche winken ab

Ein alter Bekannter wäre Michael Reschke. Doch der 65-Jährige hat Spekulationen um eine zeitnahe Rückkehr zum deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München zurückgewiesen. "Ich glaube, der FC Bayern sucht eine große und langfristige Lösung. Da ich mit meiner aktuellen Position super zufrieden bin, ist das für mich aktuell kein Thema", sagte Rescke der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Reschke hatte von 2014 bis 2017 als Technischer Direktor bei den Münchnern und anschließend beim VfB Stuttgart und dem FC Schalke 04 gearbeitet. Inzwischen ist er für eine Berateragentur tätig.Ein weiterer Name, der an der Säberner Straße gehandelt wird, ist Markus Krösche. Doch der Sportvorstand von Eintracht Frankfurt soll laut "Bild" kein Interesse an einem Job in München haben.

Doppelfunktion für Tuchel?

So schnell werden die Bayern also wohl keinen Nachfolger von Salihamidzic präsentieren - mit der Kaderplanung kann der Rekordmeister aber nicht bis Weihnachten warten. Denn die abgelaufenen Saison hat gezeigt, was den Münchnern fehlt - mindestens ein Sechser und ein Neuner. Sollten sich die Gerüchte um Abgänge um Benjamin Pavard und Dayot Upamecano verdichten, wäre noch ein größerer Umbruch nötig. Der FCB muss also schnell handeln und auf dem Transfermarkt aktiv werden.

Bis ein neuer Sportvorstand gefunden ist, werden der neue Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge zusammen mit Thomas Tuchel am Kader tüfteln.

Keine ungewohnte Aufgabe für den Coach: Tuchel war in seiner Zeit beim FC Chelsea maßgeblich an der Kaderplanung beteiligt. In der Premier League ist es üblich, dass der Trainer als als eine Art Sportdirektor fungiert. Gut möglich, dass der 49-Jährige mehr als nur eine Übergangslösung sein könnte. Zumal sich die Suche nach einem Nachfolger für Salihamidzic "schwierig" gestaltet, wie Hainer zugab.

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Quelle: BR24 31.05.2023 - 18:30 Uhr