Yuri Mansour bejubelt seinen fehlerfreien Ritt.

Pferdesport Wieder kein deutscher Sieg im Preis von Europa

Stand: 28.06.2023 22:00 Uhr

Die deutschen Springreiter lassen den Gästen beim CHIO bisher den Vortritt.Auch beim ersten Höhepunkt, dem Preis von Europa, ist das so.

Die deutschen Springreiter warten beim größten Reitturnier weiter auf den ersten Heimsieg. Beim ersten Höhepunkt des CHIO in Aachen ritt Springreiter Yuri Mansur zum Sieg.

Der Profi aus Brasilien setzte sich im Preis von Europa mit seinem Pferd Miss Blue durch. Mansur gewann nach zwei Runden mit dem schnellsten fehlerfreien Ritt des Stechens vor dem Schweizer Edouard Schmitz mit Gamin. Der bisher letzte Heimsieg im Preis von Europa gelang 2011 Meredith Michaels-Beerbaum mit ihrer Stute Shutterfly.

"Das bedeutet mir sehr viel", sagte Mansur, der von seinen Kindern ausgiebig gefeiert wurde. Bester deutscher Starter der mit 200 000 Euro dotierten Prüfung war Gerrit Nieberg. Der 30-Jährige aus Sendenhorst kam nach einem Abwurf mit Blues d'Aveline auf Rang vier. Das zweitbeste Ergebnis gelang Richard Vogel aus Marburg im Sattel von United Touch mit Rang sechs. Nicht am Start war Vorjahressieger McLain Ward. Sein Pferd Contagious sei nicht fit, sagte der US-Amerikaner.

Deutsche ohne Glück

Drei deutsche Paare waren im Stechen, doch es lief nicht gut. Richard Vogel kassierte mit United Touch einen Abwurf, Philipp Weishaupt aus Riesenbeck mit Coby sogar acht. So lagen die Hoffnungen auf Nieberg, dem Vorjahressieger im Großen Preis - doch auch der 30-Jährige aus Sendenhorst blieb mit Blues d'Aveline ohne Glück und ritt mit vier Strafpunkten aus dem Parcours.

Auch in den vier kleineren Springen der ersten beiden Turniertage hatte es keinen einheimischen Sieger gegeben. Am Mittwoch gewannen der Ire Daniel Coyle und der Franzose Marc Dilasser die Prüfungen vor dem Preis von Europa. 

Neue Gesichter bei der Nationalmannschaft

An diesem Donnerstag startet die Nationalmannschaft der Springreiter mit zwei Debütanten. Hans-Dieter Dreher aus Eimeldingen und Mario Stevens aus Molbergen reiten erstmals beim Nationenpreis des größten Reitturniers der Welt. Sie satteln ihre Pferde Elysium und Starissa. Aufgeregt sei er nicht, sagte Stevens: "Aber ich freue mich total."  

Bundestrainer Otto Becker nominierte zudem Marcus Ehning aus Borken mit Stargold und die in Belgien lebende Jana Wargers mit Limbridge. Für den Coach sind die zwei CHIO-Runden unter Flutlicht auch Tests mit Blick auf die Europameisterschaft in Mailand. Zu den heißen EM-Kandidaten gehören auch Einzel-Europameister Andre Thieme aus Plau mit Chakaria und Nieberg aus Sendenhorst mit Ben, der im Vorjahr den Großen Preis von Aachen gewonnen hatte und am Sonntag die Titelverteidigung anstrebt. "Es können sich in den nächsten Tagen noch alle empfehlen", sagte Becker. 

Erfolgreicher als beim Springen verlief der Start in der Dressur. Frederic Wandres sorgte in der ersten wichtigen Prüfung am Mittwochabend im Viereck mit Duke of Britain für den erhofften Heimsieg. Der 36 Jahre alte Reiter aus Hagen am Teutoburger Wald gewann den Grand Prix des Rahmenprogramms vor der britischen Weltmeisterin Charlotte Fry mit ihrem Drittpferd Lars. Für das zweitbeste deutsche Ergebnis sorgte Matthias Alexander Rath aus Kronberg, der mit Thiago auf Rang vier ritt.