US-Hammerwerferin Gwen Berry

Dopingverdacht Aus für Paris? Gwen Berry nach positivem Test gesperrt

Stand: 02.08.2023 23:00 Uhr

Die amerikanische Hammerwerferin Gwen Berry ist nach einem positiven Dopingtest für 16 Monate gesperrt worden. Damit droht ihr das Aus für die Olympischen Spiele in Paris.

Bei den Spielen in Tokio hatte sie 2021 den elften Rang belegt. Berry, die in der Vergangenheit auf dem Podium immer wieder für soziale Gerechtigkeit protestiert hatte, war im März bei einem Test außerhalb von Wettkämpfen positiv auf die verbotene Substanz Canrenon getestet worden. Das gab die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA bekannt.

Sperre läuft bis 28. August 2024

Laut USADA gelangte die Substanz über ein Medikament, für das Berry ein Rezept hatte, in ihren Körper. Berry versäumte es jedoch, eine Ausnahmegenehmigung für die therapeutische Verwendung des Medikaments zu beantragen. Es ist das zweite Mal in Berrys Karriere, dass sie wegen eines Anti-Doping-Verstoßes gesperrt wurde. 2016 wurde sie für drei Monate suspendiert, weil sie ein verbotenes Asthmamedikament eingenommen hatte.

Die neue Sperre beginnt rückwirkend zum 28. April 2023 und läuft bis zum 28. August 2024. Die Spiele in Paris beginnen am 26. Juli und enden am 11. August 2024. Vom 19. bis 27. August 2023 findet außerdem in Budapest die Leichtathletik-WM statt.

Berry mit viel Einsatz gegen Rassismus und Polizeigewalt

Berry hatte im Juni 2021 bei den Trials der US-Leichtathleten mit einem Protest während der Nationalhymne für Aufsehen gesorgt. Die damals 31-Jährige wandte sich beim Erklingen der Hymne zunächst ab, im Anschluss hielt sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Activist Athlete" in die Höhe.

Berry setzt sich seit Jahren gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA ein. Nach ihrem Triumph bei den Panamerika-Spielen 2019 hatte sie den ikonischen Protest gegen Ungerechtigkeit der US-Sprinter Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko nachgeahmt. Mit dieser Aktion richtete sich Berry unter anderem an den damaligen Präsidenten Donald Trump.