Viertelfinale Ecke oder nicht? Strittige Szene vor dem 1:0 der Dänen

Stand: 04.07.2021 08:00 Uhr

Ecke oder nicht? Im Viertelfinale zwischen Tschechien und Dänemark erhitzte kurz nach Spielbeginn eine Szene die Gemüter, die zum 1:0 der Dänen führte. Was zunächst nach einer klaren Fehlentscheidung aussah, könnte doch keine gewesen sein.

Es läuft die vierte Spielminute im EURO-Viertelfinale zwischen Tschechien und Dänemark in Baku. Tschechiens Verteidiger Ondrej Celustka und Dänemarks Stürmer Kasper Dolberg liefern sich auf der rechten Angriffsseite der Dänen einen Zweikampf. Celustka schießt Dolberg an – so scheint es jedenfalls – und der Ball fliegt ins Aus. Dennoch entscheiden Schiedsrichter Björn Kuipers und sein Assistent Erwin Zeinstra auf Ecke für Dänemark. Jens Stryger Larsen bringt den Ball scharf herein, in der Mitte steht Thomas Delaney völlig frei und trifft per Kopf.

Experten einig: Abstoß

Dass es diese Ecke nicht hätte geben dürfen, das war hinterher die einhellige Meinung. Auch Sportschau-Moderator Alexander Bommes und die Experten Stefan Kuntz und Almuth Schult waren sich einig, dass es Abstoß für Tschechien hätte geben müssen und gingen von einem Wahrnehmungsfehler des Schiedsrichtergespanns aus. Auch im Spielbericht auf sportschau.de war zunächst von einer klaren Fehlentscheidung zu lesen.

Ball an die Hand gesprungen?

Später jedoch war in anderen Kameraeinstellungen zu sehen, dass die Schiedsrichter doch richtig gelegen haben könnten. Da sah es so aus, als wäre der Ball Celustka kurz an die Hand gesprungen und dann im Aus gelandet.

Das erklärt auch Dolbergs Hinweis an das Schiedrichter-Gespann, Zeinstra stand zudem unmittelbar daneben und hatte klare Sicht auf das Geschehen.

In dieser Szene auf Eckball und nicht etwa auf Freistoß zu entscheiden, wäre dann ebenfalls korrekt, denn Zeinstra hätte das Handspiel dann als unabsichtliche Aktion bewertet.