Glatzel/Skrzbyski/Schallenberg

Saisonstart in der 2. Bundesliga Zweite Liga - Spieler, auf die man achten sollte

Stand: 26.01.2023 13:09 Uhr

In der 2. Bundesliga beginnt an diesem Wochenende die Rückrunde. In der Liga stecken ein paar Spieler, die man unbedingt im Auge behalten sollte.

Knipser gesucht, Knipser gefunden - Luc Castaignos (1. FC Magdeburg)

Schön gespielt, wenig getroffen - so ist etwas vereinfacht die Hinrunde des 1. FC Magdeburg in der Zweiten Liga zu analysieren. Das ist natürlich auch den Vereinsbossen nicht verborgen geblieben und sie haben sich intensiv nach einem Knipser umgeschaut.

Und sie sind fündig geworden: Haben den zuletzt vereinslosen Luc Castaignos "ausgegraben" und im Trainingslager getestet. Siehe da: Der 30-Jährige jubelte in drei Testspielen gleich dreimal. Damit stand für den FCM fest: Den brauchen wir!

Luc Castaignos beim Torjubel

Luc Castaignos beim Torjubel.

Für Castaignos, der künftig mit der für einen Stürmer ungewohnten Rückennummer 3 auflaufen wird, ist der FCM die zweite Station in Deutschland: In der Saison 2015/16 stürmte er in 19 Bundesligaspielen für Eintracht Frankfurt und traf dabei viermal. 

Der Unverzichtbare - Ron Schallenberg (SC Paderborn)

Die Wechselgerüchte um Ron Schallenberg rissen in der Winterpause einfach nicht ab. Der 24-jährige Kapitän des SC Paderborn hatte eine derart überragende Hinrunde absolviert - das konnte einfach niemandem verborgen bleiben.

Am dichtesten dran an einer Verpflichtung war offenkundig der FC Augsburg, der den taktisch so hervorragend geschulten Defensivmann gern für den verletzten Carlos Gruezo geholt hätte. Schallenberg widerstand aber dem Werben und wird weiter für die Ostwestfalen das Mittelfeld berabeiten.

Ron Schallenberg in Aktion

Taktisch glänzend geschult: Ron Schallenberg.

Nach einer zweijährigen Leihe zum SC Verl avancierte der gebürtige Paderborner nach seiner Rückkehr in der Saison 2020/21 unter Ex-Trainer Steffen Baumgart zum Stammspieler. Nachfolger Lukas Kwasniok machte Schallenberg dann zum Kapitän der Blau-Schwarzen. In der aktuellen Saison stand Schallenberg in jeder Partie von Beginn an auf dem Platz und spielte jeweils 90 Minuten. Dabei erzielte der Defensivmann zwei Tore und konnte zwei weitere Treffer vorbereiten.

Der Torjäger der Zweiten Liga - Robert Glatzel (Hamburger SV)

Manche Fußballer benötigen etwas länger als andere, um ihren Leistungszenit zu erreichen. Zu dieser Kategorie ist zweifelsohne Hamburgs Robert Glatzel zu zählen. Jahrelang lief der schlaksige Stürmer, der mit seinem etwas unorthodoxen Laufstil zuweilen für Irritation sorgt, der Musik im obersten Fußballbereich hinterher. Jetzt scheint er endlich angekommen zu sein.

Robert Glatzel in Aktion

Robert Glatzel in Aktion.

Der Hamburger SV freute sich in der Hinrunde über die elf Saisontore seines Stürmers Nummer eins, der damit die Torjägerliste des Fußball-Unterhauses anführt. Stoßstürmer Glatzel, der erstklassig knipsen kann, überraschte die Gegnerschaft dabei auch mit bis dato kaum bemerkten Fähigkeiten: Bei zunehmend engerer Bewachung der Gegner ließ er sich mitunter weit ins Mittelfeld zurückfallen und gab beim HSV eine Art zweiten Spielmacher. Wohin der Weg des 29-Jährigen nun führt? Ganz bestimmt in die 1. Bundesliga - egal, ob der HSV den Aufstieg diesmal schafft oder nicht.

Notenbester Feldspieler: Jan-Niklas Beste (1. FC Heidenheim)

Dass der 1. FC Heidenheim seine beste Saison seit Langem spielt und derzeit auf Rang drei liegend auf einen der Aufstiegsplätze schielt - bewundernswert für den Klub aus der "Provinz". Maßgeblich beteiligt am Höhenflug: Jan-Niklas Beste, Mittelfeldspieler.

Bei den bewerteten Spielern des "Kicker" ist Beste der notenbeste Feldspieler (2,62). Eine beeindruckende Leistung, denn vor dem 24-Jährigen liegen nur Torhüter. Auch dank ihm (fünf Tore, sechs Vorlagen) erzielte Heidenheim 33 Treffer. Für Heidenheim ist der Neuzugang, der im Sommer von Werder Bremen wechselte, regelrecht Gold wert. Seine fußballerische Ausbildung genoss der Linksfuß, gebürtig aus Hamm, einst im Nachwuchs von Borussia Dortmund mit dem er in der U17 und U19 jeweils die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte.

Der die Störche fliegen lässt - Steven Skrzybski (Holstein Kiel)

Zur Abteilung "je oller desto doller" ist auch Steven Skrzybski zu zählen. Nicht umsonst stufte ihn das Fachmagazin Kicker in seiner Angreifer-Rangliste auf Platz eins nach der Hinrunde ein. Mit zehn Toren nimmt der 29-jährige Kieler Platz zwei in der Torjägerliste ein und sorgt derzeit für ein sorgenfreies Leben der Störche.

Holstein Kiels Steven Skrzybski in Aktion

"Je oller desto doller" - Holstein Kiels Steven Skrzybski.

Dieses Glück hatte der nur 1,74 Meter große Angreifer nicht immer. Im Sommer 2018 wechselte er vom damaligen Zweitligisten 1. FC Union Berlin, für die er in der Spielzeit zuvor 14 Tore erzielt hatte, in die Bundesliga zu Schalke 04. Dort stand er sogar in den beiden Champions-League-Achtelfinalspielen gegen Manchester City auf dem Platz. In der Saison darauf kam er unter Trainer David Wagner aber nicht mehr zum Einsatz. Skrzybski hatte in der Folge mit vielen Verletzungen zu kämpfen und verschwand beinahe von der Bildfläche. Nun präsentiert er sich in Kiel in der Form seines Lebens.

Brüder bei den "Unabsteigbaren" - David und Christian Kinsombi (SV Sandhausen)

Sollte der SV Sandhausen auch in dieser Saison das kleine Wunder schaffen, und dem Abstiegsgespenst erneut von der Schippe springen, wird dieses Brüderpaar ganz stark damit zu tun haben: David und Christian Kinsombi.

David und Christian Kinsombi klatschen ab

David und Christian Kinsombi klatschen ab.

David (27) ist Christian (23) derzeit einen Scorerpunkt voraus, denn der ältere Bruder erzielte sechs Tore und drei Vorlagen - beim jüngeren Kinsombi stehen aber auch schon vier Treffer und vier Assists auf dem Papier. Beide hatten beim SV Wehen Wiesbaden fußballerisch ihre ersten Schritte gemacht, beide hatten eine Ausbildung bei Mainz 05 genossen. Doch schon im Jugendalter trennten sich ihre sportlichen Wege.

In diesem Sommer führten sie wieder zusammen. David kam vom HSV, der knapp vier Jahre jüngere Christian wechselte schon zwölf Monate vorher vom KFC Uerdingen zum SVS.