
Jubel bei den Preußen Remis in Ulm reicht Münster zum Klassenerhalt
Preußen Münster spielt auch in der kommenden Saison in der 2. Fußball-Bundesliga. Gegen den SSV Ulm gab es in einer lange zähen Partie am 34. Spieltag ein Remis, das zum Ligaverbleib genügte.
Münster zeigte beim 2:2 (0:1) in Ulm keine Glanzleistung. Der über weite Strecken wenig inspirierte Auftritt spielte angesichts des eingetüteten Klassenerhalts aber keinerlei Rolle. Münster durfte den Ligaverbleib bejubeln - weil die Preußen im Saisonfinale nach einem viel diskutierten Trainerwechsel aus den letzten drei Spielen unter Christian Pander sieben Punkte holten.
"Wir sind hier vor drei Wochen angetreten und hatten eine schwierige Aufgabe. Umso schöner, dass wir es heute über die Linie gebracht haben", sagte Pander am Sportschau-Mikrofon. Auch Kapitän Marc Lorenz war "unfassbar stolz, dass wir den Bock noch umstoßen konnten und direkt in der Liga bleiben. Das ist sensationell."

Klassenerhalt gesichert: Münster jubelt in Ulm
Semir Telalovic (10. Spielminute) und Lucas Röser (85.) trafen für Ulm, Yassine Bouchama (54.) und Daniel Kyerewaa (75.) hatten die Partie für Münster zwischenzeitlich gedreht.
Braunschweig patzt - Münster muss nicht zittern
Konkurrent Braunschweig verlor im Parallelspiel deutlich und blieb damit auf dem Relegationsplatz, sodass Münster auch ohne Punkt den 15. Tabellenrang verteidigt hätte. Und doch war den Münsteranern anzumerken, dass der Klassenerhalt mit einem eigenen Punktgewinn gefeiert werden sollte.
Ulm hingegen verpasste trotz guter Leistung einen siegreichen Saisonabschluss. Der SSV war bereits am vorherigen Spieltag abgestiegen und beendet die Saison mit 30 Punkten auf dem vorletzten Platz.
Ulm kontrolliert gegen Münster das Spiel
34 Sekunden waren gespielt, da prüfte Daniel Kyerewaa Ulms Torhüter Christian Ortag erstmals, Ortag war im kurzen Eck aber zur Stelle. Der Auftakt einer frühen Münsteraner Drangphase? Mitnichten. Ulm kontrollierte die Partie und setzte Münster mit aggressivem Mittelfeldpressing wirkungsvoll unter Druck.
Ulms Führungstreffer resultierte aus dem ersten Torschuss der "Spatzen". Felix Higl setzte Telalovic links im Strafraum in Szene, Telalovic nahm den Ball technisch sauber in einer Bewegung mit links an und schloss mit rechts flach ins lange Eck ab.

Jubel gegen Münster: Der 25-jährige Telalovic erzielt sein zwölftes Saisontor
Top-Torjäger Telalovic umworben
Ulms Top-Stürmer (12 Tore) machte mit diesem feinen Treffer erneut Werbung für sich - der 1. FC Nürnberg und der VfL Bochum gelten als Kaufinteressenten, bei denen Telalovic weiter in der 2. Liga wirken könnte. "Ich bin überhaupt nicht in Eile, alles steht offen. Ich muss jetzt erstmal ein paar Gespräche mit Ulm führen", sagte Telalovic nach dem Spiel zu seiner persönlichen Zukunft.
Münster fiel in einer fortan zähen Partie wenig ein. Ulm spielte sich recht ungestört die Bälle zu und hätte nach einem Standard erhöhen können, Philipp Strompfs Kopfball flog aber knapp am Tor vorbei (37.). Die erste wirklich gute Gästechance bot sich Stürmer Etienne Amenyido, der der Münsteraner Defensive enteilte und aus spitzem Winkel am langen Eck vorbeizielte (40.).
Panders Doppelwechsel zeigt Wirkung
Trainer Pander wechselte zum zweiten Durchgang doppelt, wollte mit Bouchama und Mikkel Kirkeskov die Statik des Spiels verändern. Eine Anpassung, die sich auszahlte: Zwar hätte Telalovic beinahe sein zweites Tor erzielt (47.), doch Münster arbeitete sich nun immer mehr in die Partie.
Die Belohnung für die Münsteraner Leistungssteigerung besorgte Joker Bouchama. Der 27-Jährige zog selbstbewusst von links in den Strafraum, ließ Verteidiger Thomas Geyer spielerisch stehen und schloss platziert flach ins lange Eck ab. Die Stimmung bei den Gästen war nun natürlich prächtig: Im Wissen über den klaren Rückstand der Braunschweiger und mit dem eigenen Punktgewinn vor Augen war der Klassenerhalt greifbar nah.

Starke Aktion: Yassine Bouchama erzielt in Ulm den Ausgleich
Kyerewaa dreht das Spiel für Münster
Ein langer Pass und Unzulänglichkeiten in der Ulmer Defensive brachten gar noch den zweiten Treffer für die Gäste. Kyerewaa stellte sich im Zweikampf mit Max Brandt cleverer an und erlief den Ball. Mit einer simplen Richtungsänderung brachte sich Kyerewaa in Schussposition und schob trocken zum 2:1 ein.
Ulm warf noch einmal alles nach vorne - mit Erfolg. Der eingewechselte Röser traf nach einer flachen Hereingabe aus kurzer Distanz ins kurze Eck zum Ausgleich. Ein versöhnlicher Saisonabschluss für die Ulmer, die ein Jahr nach dem Aufstieg in die dritte Liga zurückkehren.
"Ich freue mich sehr, dass die Mannschaft zurückgekommen ist und noch einen Punkt geholt hat", sagte Trainer Robert Lechleiter, der die Ulmer auch in der dritten Liga betreuen wird.