Eintracht Frankfurt - Arminia Bielefeld 0:2 Bielefeld setzt mit Sieg in Frankfurt die Konkurrenz unter Druck

Stand: 21.01.2022 22:59 Uhr

Abstiegskandidat Arminia Bielefeld hat in der Fußball-Bundesliga einen Coup gelandet und Eintracht Frankfurt im Kampf um die internationalen Plätze einen Nackenschlag verpasst.

Frankfurt verlor am Freitagabend (21.01.2022) gegen Bielefeld mit 0:2 (0:2). Patrick Wimmer (5. Minute) brachte den Abstiegskandidaten früh in Führung, Alessandro Schöpf (28.) stellte den Endstand her.

Ortega: "Abschreiben sollte man uns definitiv nicht"

Frankfurt droht nun nach der dritten Heimniederlage, den Anschluss an die internationalen Plätze zu verlieren. Bielefeld verschaffte sich mit den "Big Points" bessere Voraussetzungen im Abstiegskampf. "Wir wollten hinten kompakt stehen und vorne unsere Buden machen. Das ist gut aufgegangen, hoffentlich geht es so weiter", freute sich Torschütze Wimmer bei "DAZN". Der starke DSC-Keeper Stefan Ortega strahlte: "Abschreiben sollte man uns definitv nicht."

Frankfurts Trainer Oliver Glasner sagte bei "DAZN": "Wir haben die Chancen vergeben, unser Selbstvertrauen ist nach unten gegangen. Wir haben alles probiert, ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Das Thema Chancenverwertung hat sich anscheinend in den Köpfen festgesetzt."

Die Eintracht wollte nach der Niederlage gegen Dortmund und dem Remis gegen Augsburg endlich den ersten Sieg des Jahres einfahren, was gründlich misslang. Bielefeld hat mit drei ungeschlagenen Bundesliga-Auswärtsspielen in Folge einen Vereinsrekord eingestellt und ist sogar schon seit fünf Liga-Spielen ungeschlagen.

Arminia erwischt die SGE eiskalt

Es ging hoffnungsvoll los für die Arminia gleich in der Anfangsphase. Nach einem missglückten Abwehrversuch von Timothy Chandler schoss Wimmer den Ball aus zehn Metern flach in die rechte Ecke. In der Folge überließen die Ostwestfalen der SGE wenig überraschend das Spiel und lauerten auf Konter.

Nach einem feinen Chip von Djibril Sow hatte Jesper Lindström (16.) den Frankfurter Ausgleich auf dem Fuß, sein Dropkick halblinks aus zwölf Metern verfehlte aber das Ziel.

Bielefelder Kabinettstückchen zum 2:0

Dass die Bielefelder nicht nur kämpfen können, sondern auch technisch etwas draufhaben, zeigte sich nach einer knappen halben Stunde beim 2:0. Mit viel Gefühl schaufelte Wimmer eine sogenannte Rabona-Flanke - also mit Überkreuzen der Beine - in den Strafraum. Schöpf ließ den Ball am Fünfer mit ebenso viel Feingefühl von der Brust ins Tor tropfen.

Die Frankfurter antworteten mit wütenden Angriffen, doch im Allgemeinen war ihr Angriffsspiel wenig effektiv und im Besonderen das Verwerten von guten Chancen. Zudem ließ sich Bielefeld nicht aus dem Konzept bringen und verteidigte strukturiert. Und wenn sich doch einmal eine Lücke auftat, war da noch Arminias Torhüter Ortega. SGE-Stürmer Rafael Borré (32./35.) scheiterte gleich zweimal in aussichtsreichen Positionen am stark reagierenden DSC-Schlussmann.

Frankfurt fehlt Killerinstinkt

Auch nach dem Seitenwechsel hatte die Eintracht zwar mehr vom Spiel, doch bei ihren Angriffen fehlte gegen tief stehende Bielefelder der Killerinstinkt. Lindström zum Beispiel scheiterte erst aus kurzer Distanz an Ortega (55.), zwei Minuten später legte er sich den Ball etwas zu weit vor, sodass Arminias Schlussmann den Ball aufnehmen konnte. Filip Kostic (66.) traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz.

Frankfurt biss sich an der Bielefelder Defensive buchstäblich die Zähne aus. Zuweilen setzten die Ostwestfalen offensiv einen Nadelstich, etwa, als Wimmer (72.) im SGE-Strafraum nach schönem Dribbling einen Ball über die Latte chippte.

Mit zunehmender Spieldauer gewann man den Eindruck, dass die zumindest kämpferisch überzeugenden Frankfurter an diesem Tag einfach nicht den Ball ins Tor befördern würden. Bis zum Schluss fehlte es an Präzision gegen nicht nachlassende Bielefelder, die sich den ersten Sieg bei der Eintracht seit 15 Jahren redlich verdient hatten.

Frankfurt in Stuttgart, Gladbach zu Gast in Bielefeld

Frankfurt tritt am nächsten Spieltag samstags (05.02.2022, 15:30 Uhr) beim VfB Stuttgart an. Bielefeld empfängt zur selben Zeit Borussia Mönchengladbach.